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B u c h XI. Kap. 2. §. 51.
vetemmque editionum partim emendavit, partim nunc prima
vice edidit, commentariis criticis indicibusque tam rerum quam
verborum instruxit Jul. Lud. Ide 1er. I I vol. Berolini 1841—
1842, in 8.
(Des Werkes dritter Band, der uns eine neue Ausgabe des Rufos
E p h e s i o s bringen sollte, nebst den auf dem Titel versprochenen
Commentarien und Registern, sind bis heute noch nicht erschienen).
Die Abweichungen dieses griechischen Textes von jener lateinischen
Uebersetzung sind nicht unerheblich. In der Uebersetzung besteht
das Ganze aus zwei Büchern, jedes mit einer Zueignung an den
Kaiser und kurzer Angabe des Inhalts. Ausserdem hat Buch I
zwanzig, Buch II sechs und vierzig ungezählte, aber mit besondern
Ueb er Schriften versehene Kapitel. Im griechischen Text fehlen die
beiden Zueignungen, und alles ist in ein einziges Buch zusammengefasst,
dessen Kapitel, gleichfalls mit besondern Ueberschriften,
von 1 bis 70 fortlaufen, worauf noch 22 ungezählte Kapitel mit
eben so viel Ueberschriften über thierische Nahrungsmittel folgen.
Manche der oft nur eine bis zwei Zeilen füllenden Kapitel des
griechischen Textes sind in der Uebersetzung mit andern zusammengezogen
oder ganz ausgelassen, wogegen im Text das lange
Kapitel der Uebersetzung vom Brode fehlt. Sind die Zueignungen
der beiden Bücher der Uebersetzung, wie ich nicht zweifle, acht,
so vermuthe ich, dass entweder das Ganze ursprünglich in vier
Bücher gesondert war, oder dass alles, was ich den beiden letzten
Büchern zuschreiben möchte, ein späterer gar nicht von Michael
Psellos herrührender Zusatz ist. Denn nach der Uebersetzung soll
Buch I lehren, welche Nahrungsmittel mehr, welche weniger nahrhaft
sind, wie sie auf das Blut, auf andre Säfte und auf den Unterleib
wirken; Buch II soll die Elementarqualitäten und andere
Eigenschaften der Nahrungsmittel durchgehen; und so geschieht
es wirklich in den 20 Kapiteln des ersten, und in den 8 ersten
Kapiteln des zweiten Buchs der Uebersetzung, oder in Kapitel
1 -23, und 24—31 des Originals. Von da an tritt ein ganz neuer
Plan ein, die Nahrungsmittel werden nicht mehr klassenweise zusammengestellt,
sondern einzeln aufgeführt, und diätetisch beurtheilt,
B u c h X. Kap. 2. §. 51. 355
erst die vegetabilischen, Kapitel 9—42 der Uebersetzung, 32 — 70
des Originals, dann die animalischen, die wieder unter gewisse
Rubriken zusammengestellt sind, Kapitel 43—46 der Uebersetzung,
und ohne Ziffer im Original. Wegen der Namen versichert der
Verfasser in der Zueignung zum ersten Buch, er wolle sich nach
des Kaisers Willen der auf den Märkten gebräuchlichen Namen
nicht enthalten, doch wenn er auch nicht die gewähltesten Namen
anwende, so werde er doch die barbarisch entstellten vermeiden,
so dass ihn jeder Gebildete verstehen werde. Und so kommen hier
wirklich ziemlich viele früher ungewöhnliche Namen für längst bekannte
Pflanzen vor, die Düfresne grösstentheils, doch nicht alle
in seinem Glossarium ad scriptores mediae et infimae graecitatis
aus ältern Glossen erläutert hat. Mir scheint es überflüssig, sie
hier aufzuführen, da wir alsbald bei Simeon Seth fast durchgängig
dieselben, und noch manche andere der Art antreffen werden. Nur
eines Pflanzennamens, den der lateinische Uebersetzer erfunden zu
haben scheint, erwähne ich hier, damit er niemanden, der das
Original nicht vergleicht, irre führe. Pagina 18 einmal, und Pag.
22 noch zweimal nennt der Uebersetzer eine Frucht Harmoniaca.
Schon an sich lässt der Name vermuthen, dass er aus Mala Armeniaca
entstanden sei. Das Original bestätigt diese Vermuthung;
er hat dafür ßsQlyioyixa, das sind Aprikosen.
Ein medicinisches Gedicht angeblich von demselben
Psellos lernten wir erst in jüngster Zeit kennen. Es steht in dem
Werke :
A n e c d o t a Graeca e codicibus regiis descripsit annotatione
illustravit J. Fr. Boissonade. Vol. I. Paris 1829, in 8.,
pag. 175 sqq.,
und führt den hochtrabenden Titel: des sehr g e l e h r t e n hocha
c h t b a r e n Psellos treffliches medicinisches Werk in
J a m b e n , Noch einmal Hess es Ideler abdrucken in seiner schon
erwähnten Sammlung: Physici et Medici Graeci minores
etc. Vol. I , 203 sqq. Er scheint den ersten Abdruck übersehen
zu haben.