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MUSES TSYLS»
Vorrede.
Wohl dem Schriftsteller, dessen Werk sich so rein rund und
vollständig ausspricht, dass es keiner Vorrede bedarf! Denn im
Grunde dient doch jede nicht ganz abschweifende Vorrede nur,
Gebrechen und Mängel entweder zu verschleiern, oder zu entschuldigen,
wenn nicht gar als Vorzüge aufzustutzen. Der Entschuldigung
bedarf aber bis jetzt jeder folgende Band meines Werks
mehr als der vorhergehende.
Diesem dritten gereicht schon sein Umfang zum Vorwurf.
Allein die Abgeschlossenheit der morgenländischen Botanik gestattete
keine Zerstückelung; neben ihr musste die Geschichte der
abendländischen nothwendig so weit verfolgt werden, bis beide
zusammenfliessen; und vor allem musste den zum Theil noch wenig
bearbeiteten, zum Theil erst neuerlich aufgeklärten Gegenständen
ihr Recht widerfahren. So schwoll mir der Band unter
den Händen weit stärker an, als ich erwartet hatte.
Keine Literatur hat sich in der neuesten Zeit so erweitert,
wie die orientalische. Viele ihrer wichtigsten Werke wurden erst
vor kurzem durch den Druck zu allgemeinem Eigenthum gemacht,
und wie viel klarer, als zu Sprengeis Zeit in der Sakontala und
einer barbarisch lateinischen Uebersetzung des Serapion, spiegelt