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170 B u c h X. Kap. 4, §.21,
daraus, wie viel den Griechen und Römern noch unbekannte Heilpflanzen
bei den Arabern schon damals in Gebrauch waren; und doch
fehlen in dieser offenbar flüchtig gemachten oder uns lückenhaft überlieferten
Zusammenstellung viele, besonders indische Pflanzen, deren
Beschreibung aus weit älteren Quellen uns Ibn Baithä^r erhielt. —
In gleicher Weise, nur noch kürzer, behandelt Arräzi die Heilmittel
in einem andern minder seltenen Werke im dritten Buche seiner
sogenannten almansurischen Medicin, welches in
lateinischer Uebersetzung mit diesem Werke öfter, aber auch besonders
abgedruckt ist in der von Otto Brimfels besorgten Sammlung
arabischer Heilmittellehrer, deren vollen Titel ich später unter
Serapion liefern werde. Choulant hat diese Ausgabe bei Arrä^zi
zu notiren versäumt.
Auch Abu Jaqüb Isliaq Ben Solaimän Alisräili verdiente
hier kaum einen Platz, wenn sein Werk über die Nahr
u n g s m i t t e l nicht das einzige gedruckte seiner Art wäre. Nach
Ibn Abi Oszaibiah, dessen vollständige Biographie dieses Arztes
de Sacy in einer Anmerkung zu seinem Abdallatif französisch abdrucken
Hess 1), war er ein ägyptischer Jude, folgte jedoch einem
Ruf des Aglabiten-Fürsten Zigaditallah nach Qairowän, und genoss
dort noch den Unterricht des Isliaq Ben Amrän. Er soll über
hundert Jahr alt geworden und, womit auch H'aggi Chalifah übereinstimmt
2), im Jahr 320 (932 n. Chr.) gestorben sein. Die meisten
seiner Werke, die ich nicht aufzähle, besitzen wir in einer
erträglichen lateinischen Uebersetzung zusammengedruckt unter
dem Titel:
Omnia opera I s a a c in hoc volumine contenta etc. Lugduni 1515
fol., und wiederholt ibidem 1525 fol.
Uns genügt das schon genannte Werk, welches auch separat erschien
unter dem fabelhaften Titel:
I s a a c i Judaei , Salomonis Arabiae regis adoptivi fllii, de diaetis
universalibus et particularibus Libri II etc. Opera D. Joan-
1) Äh d'ÄllatiJ, traduit par S, de Sacy pag^ 43,
Haji^Khalfa^ edid, Flue^el^ F, pag,
B u c h X. Kap. 3, §. 22. 171
n i s Posthii Germershemii sedulo castigati et in lucem
editi. Basileae. — Am Schluss: Basileae, ex offlcina Sixti
Henricpetri, Anno salutis humanae MDLXX. Mense Novembri.
8.
Ich zweifle jedoch sehr, ob wir das vollständige Werk, oder nur
einen Auszug daraus besitzen. Manches, was Ibn Baithar aus
Israili anführt, z. B. die Stelle I, Seite 404 über die verschiedenen
Zimmetsorten, steht in unsrer Uebersetzung nicht; I, Seite 257
heisst es bei Ibn Baithar: „IsHaq Ben Solaiman Alisraili sagt in
s e i n em Buch über den Sykomoros, nachdem in diesem
Werk die Nahrungsmi t tel vorher b e s c h r i e b en wur den,
u. s. w. Das war also ein Kapitel der Diätetik, aber auch eins, das
uns fehlt. In dem Zustande, worin wir das Werk besitzen, bietet
es dem Botaniker wenig mehr dar, als die Nomenclatur der gebräuchHcheren
Nahrungsmittel. Sein eigentlicher Gegenstand ist
diätetisch - medicinisch.
§. 22.
I b n G'olgol und Attamimi.
Der erste spanische Arzt, der sich als Schriftsteller um die
Heilmittellehre, und dadurch zugleich um die Botanik verdient
machte, war A b u D a u d Solaiman Ben H'as san Ibn G'olgol.
Das Meiste, vvas wir von ihm wissen, verdanken wir ihm selbst,
das heisst der kurzen Biographie von Ibn Abi Oszaibiah, worin
dieser ihn grösstentheils selbst sprechen lässt, und den Bruchstücken
seiner Schriften, die uns Ibn Baithär aufbewahrte» Den ihn betreff'enden
Artikel des Ibn Abi Oszaibiah Hess de Sacy als Anhang
zu seinem Abd-Allatif nach der pariser Handschrift abdrucken,
und lieferte dazu eine französische Uebersetzung nebst Commentar^).
Nach dieser Biographie Avar er Leibarzt des spanischen
Chalifen Hischam (II) mit dem Beinamen Mowajjidbillah, der von
976 bis 1013 regierte; doch dass er denselben überlebt habe, fol-
V) Ah d-Allatif ^ traduit par Sylv, de Sacy pag. 548 (Text) und 495
(üebe^rsetzung nehst Commentar),
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