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Buch X. Kap. 6. §. 41.
unsern Malediven, cultivirt man Kokospalmen und Zuckerrohr, Von
hier führt uns AHdrisi hinüber nach der Insel oder Halbinsel K omor
mit der Hauptstadt Malai, vermuthlich unserm Cap Momorin
an der Südspitze von Malabar. Auf dieser Halbinsel (Pag. 70)
baut man, ausser den vorgenannten Pflanzen, auch T änbül , Piper
Betle. Der Stengel dieser Pflanze gleicht dem des Weinstockes,
ihre Blätter denen des Dand, Croton Tiglium, nur sind sie zarter,
und an G-eschmack brennend wie die Grewürznelke. Auch wächst
daselbst eine Art Dum (Fächerpalme), Bai (oder Tal, oder Nal,
oder Jal; die Lesart ist unsicher) genannt, deren Schatten zehn
Personen umfasst. — Pag. 71. Von da gehen auch SchiiFe aus,
die 60 Ellen lang sind, 50 Personen tragen, und aus einem einzigen
Baumstamm bestehen. Tische hat man dort, gleichfalls
aus einem einzigen Stück, woran 200 Personen Platz finden. -
Pag. 75. Wie Almasüdi, so springt auch Alidrisi, der ihm hier
genau folgt, plötzlich über zur Insel Kami (Ramni bei jenem),
worin wir mit Dülaurier die Insel Sumatra erkannten. Dort wächst
das B aqqam, Caesalpinia Sappan, dem Oleander ähnlich,
mit rothem Holz, ein Mittel gegen den Schlangenbiss. Aber vom
Kamfer ist nicht die Rede. — Südlich davon liegt die Insel
Bin an (bei Almasudi Nijan), welche Dülaurier für das heutige
Pulo Nias, die grösste Insel an der Südwestküste Sumatra's hält.
Auch auf ihr, Pag. 77, wächst Baqqam und ausserdem auch
R o t a n g und Zuckerrohr (Almasüdi übergeht diese Producte,
während alles übrige wörtlich übereiiistimmt. Leider sagt Jaubert
nicht, welches arabische Wort er durch Rotang übersetzte). —
Sect. IX. Hier steigt die geographische Verworrenheit aufs Höchste.
Mit jeder Section sollten wir gegen Osten vorrücken. Im Anfang
dieser Section versetzt uns Alidrisi plötzlich wieder nach Sofaiah,
als ob sich die Ostküste Afrika's gegen Osten zu bis zu den
Sundainseln erstreckte. Von da springt er über zur Insel Lankialiüs
oder Langäliüs, offenbar derselben, welche Almasüdi Langabälüs
nennt, und worunter die Gruppe der Nikobaren zu verstehen
ist; von da nach Kalah, das heisst wiederum rückwärts nach Zeiian.
Denn nach Reinaud und DülaUrier ist Kalah keine besondere
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Insel, sondern die Gegend von Punto Galla an der Südwestspitze
von Zeilan. Schon Almasüdi spricht von der Insel Kalah als dem
Hauptstapelplatz für Indische Waaren, unter denen er auch den
Kamfer nennt. Alidrisi Pag. 80 macht den R o t a n g und den
Kamfer zu Producten von Kalah, und fügt hinzu, der Baum,
der den Kamfer liefere, gleiche der Weide, sei aber so gross,
dass er 100 Menschen überschatten könne. Sein Holz sei weiss
und leicht. Man gewinne den Kamfer durch Einschnitte in die
Rinde, die man erst höher, allmälig tiefer anbringe, — Nicht fern
von Kalah sollen die Inseln Gr'abah, MMth, Salä,hath und Harig
liegen. In der That entspricht auch das Meer von Schalahath,
wie Almasüdi schreibt, bei ihm dem jetzigen Golf von Palk zwischen
Zeilan und dem Festlande, Gleichwohl scheint G'äbah unser
Java zu sein; denn diese Insel entspricht dem Lande Zäbig bei
Almasüdi; und Salähath muss seinen Producten nach, wie wir
gleich sehen werden, zu den Gewürzinseln gehören. Ich gebe es
auf, diese Widersprüche zu lösen, und begnüge mich fortan nur
die Namen der Länder und ihre vegetabilischen Erzeugnisse, wie
ich sie bei Alidrisi finde, anzuzeigen. — Pag. 81. G'äbah erzeugt
K o k o s p a l m e n treffliche Bananen Reis und Zuckerrohr.
Eben so die benachbarte Insel Mäith. — Pag. 82. Die Insel
S a l ä h a t h erzeugt Sandelhol z Narde und Gewürznelken.
Der Gewürznelkenbaum gleicht im Wüchse der LaM^sonia
inermis, seine Blume erschliesst sich zu einem Kelch dem der
Kokospalme ähnlich. Man sammelt und trocknet die Kelche nn
der Luft, wenn die Blätter abfallen. — Daselbst, Zwischen den
Inseln Habith und Mäith liegt die Insel Tan um ah. Auf ihr findet
man Rei s Zucker Kokosnüsse Aloeholz und Kamfer,
Zweige und Blätter des Aloebaums (Aquilaria Agollocha) gleichen
denen der Pflanze, die man Aszszäsz nennt (mir unbekannt). Die
Bereitung des kostbaren Holzes wird ausführlich beschrieben. —
Pag. 83. Auch andere nahe Inseln tragen Aloeholz, doch das beste
ist das, welches man Aszszanfi nennt (also das von der Insel
Szanf). — Pag, 84. Zu Chänf ü (dem chinesischen Hafen unweit
Ningpo; Chänkü ist falsche Lesart) leben die Bewohner von Reis
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