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234 Buch X. Kap. 4. §. 32-.
gegen. Sontheimers Uebersetzung lässt die richtige Schreibung
der Namen so ungewiss, und bleibt darin, wie es scheint, sich selbst
so wenig getreu, dass ein darnach gefertigtes Verzeichniss fast nur
Nebel statt Licht in die Literargeschichte bringen würde. Dazu
kommen die vielen, im Ganzen unverkennbaren Fehler der Handschrift,
die sich in besondern Fällen zwar muthmassen, doch nicht
darthun lassen, und was fast eben so schlimm ist, Ibn Baithâr's
üble Gewohnheit, denselben Schriftsteller bald unter diesem, bald
unter jenem Namen, bald nur unter dem Titel seines Werks zu
citiren, was sich zwar oft durch Vergleichung mehrerer Citate
evident nachweisen lässt, aber auch weit öfter vorkommen kann,
als wir es ahnen. Von den meisten dieser Schriftsteller entlehnte
Ibn Baithâr indess nur das Medicinische ; der Botaniker sind verhältnissmässig
wenige, und von den wichtigern unier ihnen sprach
ich bereits. Wie viel ich selbst aber meinem handschriftlichen
Verzeichniss dieser Citate verdanke, hatten meine Leser schon öfter
wahrzunehmen Gelegenheit.
Soll ich aufrichtig sein, so stelle ich Ibn Baithâr als Naturforscher
mehrern seiner schon besprochenen Vorgänger, deren
Werke das seinige verdrängt zu haben scheinen, nicht gleich, meine
jedoch, sein Werk habe durch seine Vollständigkeit für seine Zeit
ungefähr dieselbe Bedeutung gehabt, wie Lamark's Encyclopédie
botanique oder Willdenow's Species plantarum für die ihrige. Auch
diese Werke gaben der Kritik manche Blösse, Hessen manche Original
Beobachtung in Vergessenheit gerathen, und leisteten dennoch
der Wissenschaft ausgezeichnete Dienste. Das Werk des
Ibn Baithâr hat aber für uns noch einen ganz besondern Werth:
es vertritt gleich dem des Plinius für uns die Stelle einer ganzen
untergegangenen Bibliothek. Darum wollen wir es in Ehren halten,
sei auch noch so viel daran zu tadeln.
§. 32.
D e r jünge r e Serapion.
Ungefähr um dieselbe Zeit wie Ibn Baithâr, — wie viel früher
oder später, wird sich schwerlich genau ermitteln lassen, — schrieb
d e r jünge r e Serapion,
B u c h X. Kap. 4. §. 32. 235
In einer barbarisch-lateinischen Uebersetzung, veranstaltet am
Ende des dreizehnten Jahrhunderts durch Simon Januensis mit
Hülfe des Juden Abraham Tortuo s iensis , besitzen wir sem
Werk unter dem Titel: Liber Serapioni s aggregatus in medicinis
simplicibus. Gedruckt ist es öfter, zuerst Mli (Mediolam)
1473 fol., am besten in der schon mehrmals erwähnten Sammlung,
deren vollen Titel zu geben ich bis hierher verschob:
In hoc volumine continentur insignium medicorum, Joan. Serap
i o n i s Arabis de simplicibus medicinis opus praeclarum et
ingens, Averrois Arabis de eisdem liber eximius, Rasis hin
Z a c h a r i a e de eisdem opusculum perutile. Incerti item
a u t o r i s de Centaureo libellus hactenus Galeno inscriptus,
D i c t i o n u m Ar a b i c ar um juxta atque Latinarum index valde
necessarius. In quorum emendata excusione, ne quid ommno
desyderaretur, Othonis Brunfel s i i singulari fide et diligentia
cautum est. — (Am Schluss:) Argentorati 1531. fol. ^
Nach dieser Ausgabe pflegt Serapion citirt zu werden; sie kommt
häufiger vor als die früheren, liest sich bequemer, und hat Register,
die den früheren fehlen. In der Ausgabe Venetiis per Bonetum
Locatellum 1497 fol., die ich auch vor mir habe, und nach welcher
ihn Fabricius in der griechischen Bibliothek citirt, springt die Zahlung
der Kapitel von 209 auf 220 über, was man wissen muss, um
nicht in andern Ausgaben diese Citate vergeblich zu suchen. Die
letzte angebliche, mir unbekannte Ausgabe führt nach Trew^) den
Titel:
Jo'. S e r apioni s de simplicium medicamentorum historia libri
Septem, etc. Interprete Nicol . Mu t o n o etc. Venetiis. 1552. fol.
Man könnte demnach dies Buch für eine neue Uebersetzung des
Serapion halten; allein Trew versichert, es wäre vielmehr ein Werk
von Mutonus selbst, der in der Vorrede gestände, das Arabische
sei ihm völlig fremd. Einer Handschrift des arabischen
O r i g i n a l s gedenkt kein Katalog einer europäischen Bibliothek,
^i^'J^^^^^Tub^^^^ catalogus II, §. X V I , nr. 6, Ut. e (vor seiner
Ausgabe des Herbarium Blackwellianum, und in wenigen Separat-Abdrucken,
deren ieh einen besitze).