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 V  O  R  R  H.  D  E.  
 V  O  R  R  £  D  E.  Vll  
 Bei  der  Be.eisuug  der  verschiedenen  Gegenden  
 . „ n  SQdamerica  kann  e.  nicht  fehlen,  dafs  die  rn«- 
 ressantesten  Beohachu,ngen  die  Benrühungen  der  Na^  
 ,„rf„r.cher  belohnen  nra.en.  -  ™  
 nnn  .„hl  den  gröf.ten  Theil  der  dort  lebenden  tlne- 
 „sehen  SchBpfnng.  dennoch  wird  der  ..rrs.g  snd^^e  
 Forscher  innner  noch  eine  Menge  von  nenen  Gegen- 
 Ständen  finden.  —  
 Südanrerica  ist  schon  von  einer  grolsen  Menge  
 von  Reisenden  durchbogen  worden;  sie  gehörten  ate  
 .meistens  der  spanischen  nnd  ^^ ^  '  
 nnd  waren  daher  entweder  Geistliche  oder  Soldaten.  
 Sie  verliefsen  ihr  Vaterland  entweder  unr  Eroberungen  
 . n  machen.  Gold  zu  erpressen,  oder  nnt  die  rohen  
 Urv.lker  jener  Wlüder  in  die  Fesseln  ürres  despott- 
 .chen  Kirchendienstes  .u  zwingen.  Unr  dte  Wissenschaften  
 zu  bereichern,  reis'ten  jene  Eroberer  der  neuen  
 Welt  nicht;  durch  sie  haben  wir  in  der  früheren  Periode  
 rhrer  Entdeckung  nichts  von  der  N a »  ,ener  
 herrlichen  Länder  kennen  gelernt,  nnd  es  bheb  den  
 neueren  Zeiten  aufbehalten,  über  diesen  Gegenstand  
 die  reichhaltigste  Ausbeute  zu  hefern.  - 
 Unter  allen  Provinzen  von  Südarnerica  war  kerne  
 so  unzugänglich  für  den  Frenrden,  als  gerade  das  
 .ch5ne.  reiche  Brasilien,  nnd  es  sind  rrur  «enrge  Iahte  
 verflossen,  seitdenr  nran  den  Wissenschaften  über  urrzu  
 gängliche  Wälder  die  Siege  zu  erleichtern  suchte,  wel- 
 L  jetzt  überall  von  den Verehrern  des  schönsten  er  
 s l d  en  davon  getragen  werden.  -  Naturforscher  
 Strömten  aus  allen  Ländern  dahin,  und  indem  ein  jeder  
 einen  andern  Zweig  der  Beobachtung,  ein  jeder  einen  
 andern  Weg  der  Erforschung  erwälike,  werden  sie  
 endlich  das  grofse  Ziel  erreichen,  wonach  ihre  Kräfte  
 jetzt  streben.  
 Naturhistorische  Unternehmungen  in  jene  Wälder  
 müssen,  wenn  sie  von  bedeutendem  Nutzen  seyn  sollen, 
   aus  dem  Kraftaufwande  gröfserer  Staaten  entstehen; 
   schone  Beispiele  dieser  Art  gehören  nicht  zu  
 den  seltneren  Erscheinungen  der  neueren  Zeit,  auch  
 scheinen  die  europäischen  Staaten  in  diesem  Puñete  
 zum  Wohl  der  Wissenschaften  mit  einander  zu  wetteifern. 
   —  Die  • berühmtesten  Academien  ertheilten  
 den  Reisenden  ihre  Instructionen,  und  gaben  der  
 Bahn  ihrer  Untersuchungen  die  zweckmäfsigste  Richtung. 
   
 Brasilien  bietet  in  dieser  Hinsicht  noch  ein  ausgedehntes, 
   unerforgchtes  Feld,  und  die  Reisenden  haben  
 bis  jetzt  noch  nicht  zu  besorgen,  dafs  es  ihnen  
 an  Raum  fehlen  könne.  Ich  habe  in  der  Beschreibung  
 meiner  Reise  schon  über  den  Plan  derselben  geredet, 
   und  gezeigt,  dafs  die  ebenen,  den  Küsten  
 näher  gelegenen  Provinzen  Naturproducte  haben,  welche  
 sich  von  denen  der  höheren  Gegenden,  der  Provinzen  
 von  Minas  Geraes^  Goyaz  u.  s.  w.  sehr  unterscheiden. 
   Die  Küsten,  wo  eine  heifse,  feuchtere  
 I.uft  von  den  Seewinden  gemildert  wird,  haben  grofsentheils  
 die  Producte,  welche  man  in  Guiana  findet;  
 ihr  Boden  besteht  zum  Theil  aus  Sand  oder  Thon,