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groTse, fünf Fufs lange Jararakka geschossen,
und mich ein Paar Stunden nach ihrem
Tode zufällig an dem einen ihrer colossalen
Giftzähne bis zum Bluten verwundet hatte,
nachdem wir das Zahnfleisch des Thiers
lange gedrückt, um etwas von dem Gifte
durch die Röhre des Zahnes hervortreten zu
machen. Ich versäumte keines der wichtigsten
Mittel, dennoch glaube ichj dafs das
Gift sich wohl schon in einem etwas geronnenen
Zustande befinden mufste, da wir
nichts aus dem Zahne hervorzudrücken ver*
mochten.
Die Brasilianer kennen immer noch nicht
die wenigen äufseren Kennzeichen, welche hinreichen,
die meisten der dortigen mit wahren
Giftzähnen versehenen Schlangenarten auf den
ersten Blick zu unterscheiden, daher halten sie
gewöhnlich die meisten unschädlichen Arten
für giftig, haben einen grofsen Abscheu vor
ihnen, und vertilgen sie wo sie können. Nur
einige wenige Arten halten sie selbst für unschädlich,
hierher gehören die Riesenschlangen
(Boa), die Caninana und einige wenige
andere. —•
Die liennzeichen, an welchen man alle
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mit wahren Giftzähnen unterscheiden kann,
sind folgende:
1) ein platter, breiter, vor den Hals herzförmig
heraustretender Kopf y
2) eine Backenöffnung auf jeder Seite hinter
dem Nasenloche — Man kennt den Nutzen
dieses sonderbaren Organs noch nicht, doch
mufs dasselbe wahrscheinlich mit dem Giftapparate
in Verbindung stehen, da es allen
unschädlichen Schlangen fehlt 5 nicht alle
giftigen haben es indessen. Ich glaubte früher,
dafs diese Bad^.enöffnung blofs bei den
Amerikanischen Schlangen gefunden würde,
habe mich aber seitdem von dem Gegentheile
überzeugt, da ich sie an einer Javanischen
Kufie fandj —
3) ihre Pupille ist nicht rund, sondern eine
länglich perpendicul'dre Spalte, Ueber das
Auge der Schlangen haben schon manche
Naturforscher und Anatomen geschrieben,
noch neuerhch u. a. Cloquet (im 7. Bande
der Mém. du Muséum pag. 69.), allein noch
Niemand hat die Frage aufgeworfen und zu
beantworten gesucht, warum die giftigen
Schlangen eine längliche, die unschädlichen
aber eine runde Pupille haben. Vielleicht
von mir in Brasilien beobachteten Schlangen ' sind sie bestimmt mehr bei Nacht umherzu-
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