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 entwinden  sich  ihm  aber  bei  fortschreitender  
 Ausbildung  zu  vollkommenerer  Organisation  
 durch  eine  höchst  merkwürdigOe   Verwandlurm^J,   
 und  gehören  alsdann  zwei  verschiedenen  Elementen, 
   der  Luft  und  dem  Wasser,  an.  —  Dennoch  
 bleiben  diese  Thiere  für  die  ganze  Dauer  
 der  übrigen  Zeit  ihres  Lebens  mehr  an  das  
 Wasser  als  an  die  trockene  Erde  gebunden,  da E  
 schon  ihre  nackte  zarte  Haut  beständige  Feuch |  
 tigkeit  verlangt  und  ohne  Wasser  keine  Fort-i  
 pflanzung  für  sie  möglich  seyn  würde.  
 In  Brasilien  bilden  sie  gewifs  die  zahlreic  
 ste  Ordnung  der  Reptilien  oder  Amphibien;  
 denn  Frösche,  Kröten  und  Laubkleber  erfüllen  
 jenes  an  Sümpfen,  Gewässern  und  feuchten Urwäldern  
 so  reiche  Land  in  unzählbarer  Menge  
 Die  Zahl  der  dort  noch  zu  entdeckenden  Ar  
 ten  aus  dieser  Familie  mufs  gewifs  höchst  be^  
 deutend  seyn,  und  ich  bedauere  unendlich,  dais  
 raein  zu  kurzer  Aufenthalt  in  ienem  Lande  micli  
 aulser  Stand  gesetzt  hat,  hier  ganz  nach  Wünschen  
 verfahren  zu  können.  —  Was  mir  an  
 Batrachiern  aufgestofsen  ist,  werde  ich  beschreiben, 
   es  sind  mehrere  neue  Arten  darunter;  
 mehrere  Arten  habe  ich  gesehen,  ohne  sie  erhalten  
 zu  können,  andere,  deren  Stimme  wir  
 täglich  vernahmen,  sind  uns  nie  zu  Gesicht  ge- 
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 kommen.  —  Aus  Merrem  s  dritter  Ordnung  
 der  Batrachier  {Gradientia,  Gaugbatrachier)  
 ist  mir  keine  einzige  Art  bekannt  geworden..  
 Die  Kenntnisse,  die  wir  von  den  Batrachiern  
 der  verschiedenen  Welttheile  besitzen,  
 sind  bisjetzt  noch  höchst  unvollkommen,  da  
 die  wenigsten  Reisenden  auf  diese  Thiere  achteten. 
   —  Ihre  häufig  unangenehme  Gestalt  
 ist  zum  Theil  wohl  Ursache  dieser  mangelhaften  
 Kenntnifs,  so  wie  auch  ihr  Aufenthalt  in  
 den  Sümpfen  und  Gewässern  und  in  der  heiisen  
 Zone  auf  hohen  Bäumen,  wo  es  dem  Forscher  
 oft  unmöglich  wird,  seinen  Endzweck  zu  
 erreichen.  Nur  ein  langer  fortgesetzter  Aufenthalt  
 in  jenen  entfernten  Ländern  kann  uns  ferner  
 die  Kenntnifs  ihrer  Lebensart,  Altersverschiedenlieiten, 
   Verwandlung  u.  s.  w,  verschaffen, 
   und  es  giebt  ja  selbst  in  Brasilien  grofse  
 Striche  der  Urwälder,  in  welche  man  nur  bewaffnet  
 und  in  hinlänglicher  Anzahl  sich  hinein  
 wagen  darf.  Ueber  die  in  Europa  nach  in  Spiritus  
 aufbewahrten  Exemplaren  gemachten  Beschreibungen  
 läfst  sich  wenig  Erfreuliches  sagen. 
   Ohne  die  richtige  Färbung  nach  dem  Leben  
 sind  die  Abbildungen  und  Beschreibungen  
 solcher  Thiere  gänzlich  ohne  Werth j  denn  diese  
 Thiere  gleichen  aigh  häufig  in  ihrer  Qestalt  
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