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die inainiiclifalLigon, aus denselben entspringenden Abänderungen
der Nahrung und der Lebensweise. Hohe
Gegenden ernähren besondere Thierarten, die niederen
Waldregionen haben ihre eigenen Wesen, die
Sümpf e , die Gewässer, alle sind belebt und überall
wird man andere, ihnen eigenthümhche Thier - und
Pflanzengeschlechter finden. Viele thierische Formen
bleiben sich in allen Welttheilen gleich; unter allen
Zonen, Africa ausgenommen, findet man Hirsche in
den Wäldern; Hunde - und Katzenarten jagen überall
nach Beute; Hasen beleben die Felder und Gebüsche;
Mäuse wöhnen unter der Oberfläche der Erde ; der
Specht pocht in allen Welttheilen an den modernden
Wal dstämmen; Eisvögel fischen an den Ufern des
Amazonenflusses, des Senegal wie des Rheines; Enten
beleben die Gewässer, Reiher die Sümpfe u. s. w. ;
allein ein jeder Welttheil hat dennoch eine ^e wisse
Anzahl ihm eigenthümlicher Bildungen, und hierin
übertreffen die Länder der heifsen Erdzonen die übrigen
Erdtheile beträchtlich. — Südamerica besitzt seine
Af f en, die Ge s chl e cht e r Ateles, Mycetes, Gastrimargus,
Cebus, Callithrix, Brachyurus, Pithecia, Aotus^
Nyctipithecus, Hapale, seine Beut e l thi e r e {Didelphys),
die Ameisenfresser (Myrmecophaga), die Gürtelthiere
{Dasypus und. Tolypeutes), die Ca v i en {Hydrochoerus,
Dasyprocta, Coelogenys, Cmjia), die S t a ,
chelratten {Loncheres), den Kinkaju {Cercoleptes), die
Schaafkameele {yluclienia), die Cuatis {Nasud), die
Stinkthiere (Mephitis), die Ratone (Procyon), die
Blattnasen {Phyllostorna), die Züngler {Glossophaga),
die Faulthiere (Bradypus), und endlich von Vögeln
die Tucane {Ramphastos), die Arassaris {Pteroglossus),
die Cassiken {Cassicus), die Baumhacker {Dendrocolaptcs),
die Tyrannen ( T y r a n n u s ) und manche andere,
welche in anderen Welttheilen nicht vorkommen,
und deren Aufzählung den Leser nur ermüden,
würde. Iiiiger in seinen hinterlassenen Schriften,
welche Herr Hofrath Hellwig herausgegeben ha t , redet
weitläuftig über diesen Gegenstand, obgleich seine
Thierverzeichnisse für die verschiedenen Welttheile
jetzt schon unvollständig und mancher Abänderung fähig
sind. —
Die genannten Thiere sind zum Thei l auf die
sonderbarste Art gebildet, und ihre Kiefer und Schnäb
e l , ihre Füfse und Klauen auf das zweckmäfsigste
für die so mannichfaltige Nahrung und Lebensweise
eingerichtet. Raubthiere giebt es in Menge unter ihnen,
daher die grofse Zahl von Katzen, Hunden,
Sohlengängern, Fledermäusen und von Raubvögeln.
Die Reptilien sind beinahe sämmtlich Raubthiere, und
in den Flüssen giebt es viele Raubfische. Da die
Säugthiere gröfstentheils auf den Bäumen ihre Nahrung
zu suchen genöthiget sind, so hat die Natur eine
Menge von ihnen mit dem merkwürdigen Organe des
Wi cke l - oder Greifschwanzes versehen; hierhin gehören
die meisten Affen, die Beutelthiere, Stachelthiere,
der Kinkaju, Ameisenfresser u. s. w. Da aber
die Natur in Hervorbringung zahlloser Insecten in
diesen Wäldern am thätigsten zu seyn scheint, so sind
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