
 
        
         
		1 J  til  •  
 -  f si  
 i ''  
 .  »  u  
 '"'ihr.)  
 f.  
 ii  
 J  
 Í . ,  
 »  
 o  
 .  .N  1  
 f  I  
 588  
 einer  geliornten  Kröte,  welche  vielleicht  von  
 derselben  Art  seyn  dürfte.  —  Dieser  Schriftsteiler  
 sagt *),  komisch  genug:  „man  sollte  glauben, 
   dafs  sie  aufrechte  Ohren  wie  Hörner  hätt 
 e n / '  —  
 In  den  inneren  Waldungen  des  Sertong  
 von  Bahia  habe  ich  diese  gehörnte  Kröte  selbst  
 beobachtet,  ob  sie  aber  weiter  nördlich  hinaufgehe, 
   kann  ich  aus  eigener  Erfahrung  nicht  bestimmen, 
   da  alle  Exemplare,  welche  ich  sah,  
 aus  mehr  südlichen  Gegenden  kamen,  doch  ist  es  
 sehr  wahrscheinlich,  Marcgrave  erwähnt  ihrer  
 nicht.  —  Sie  halt  sich  in  dunkelen  feuchten  
 Urwäldern,  besonders  in  den  Sümpfen  derselben  
 auf,  und  hüpft  überall  umher,  selbst  in  
 den  trockenen  CßH^^-iX - Wä lde rn  des  Sertong  
 von  Bahia  und  in  den  Pflanzungen.  In  den  
 inneren  grofsen  Waldungen  an  der  Strafse,  welche  
 man  längs  des  Flusses  llheos  nach  Barra  
 da  Vareda  im  Sertong  gebahnt  hatte,  bemerkte  
 man  oft  bei  trockener  heifser  Witterung  nicht  
 eine  einzige  Kröte,  sobald  aber  ein  kleiner  Gewitterregen  
 fiel,  fanden  wir  sogleich  junge  
 Thiere  dieser  Art  in  Menge  überall  umherhünfen  
 Erwachsen  hat  diese  Kröte  einen  
 so  ungeheueren  Rachen,  dafs  sie,  wie  man  ver  
 Azara  Voyages  etc.,  VoL,  1.  pag.  221.  
 589  
 sichert,  ein  junges  Huhn  verschlingt  5  sie  frifst  
 Mäuse,  Frösche,  Vögel,  Schnecken  und  andere  
 kleine  Thiere  in  Menge.  —  Am  Mucuri  vernahmen  
 wir  in  der  Stille  des  Abends  in  den  
 grofsen  Urwaldungen,  wenn  wir  in  der  Dunkelheit  
 vor  unseren  Hütten  an  der  Lagoa  
 d'Arara  safsen,  häufig  die  laute  Stimme  der  
 Itannia^  welche  krächzend  und  eintönig  ist.—  
 Man  nennt  dieses  Thier  in  der  Gegend  des  
 Flusses  Mucuri,  zu  Villa  Vicosa  am  Peruhype, 
   zu  Caravellas  u.a.a.  O.  Itannia  oder  Sapo  
 de  Chifrß,  im  Sertong  von  Bahia  aber  (wie  in  
 der  Lingoa  geral)  Kururdy  die  Botocuden  benennen  
 es  Engoang  {eng  in  der  Nase  und  kaum  
 hörbar).  —  
 Viele  Naturforscher  haben  schon  über  
 diese  gehörnte  Kröte  geschrieben  und  mehrere  
 Abbildungen  existiren  davon,  allein  diese  sind  
 sämmtUch  so  schlecht,  dafs  sie  eine  nur  höchst  
 unrichtige  Idee  des  Thieres  verbreiten.  ^—•  Seha, 
   Daudin  und  Lacepede  haben  ganzhch  unbrauchbare  
 Figuren  gegeben.  —  Sebas  Figur,  
 obgleich  sehr  schlecht,  zeigt  deutlich,  dafs  sie  
 auf  mein  Thier  bezogen  werden  müsse  5  die  
 richtig  angegebene  Stellung  der  Nasenlöcher  
 und  die  Bildung  der  beinahe  glatten  Zunge  
 zeigen  dieses  hinlänglich,  auch  ist  die  Verthei