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 vor  dem  unerwartet  neben  ihm  ausgestofseneii  
 tiefen  Bafstone  der  grofsen  VValdkroLe  (wahrscheinlich  
 Bufo  Agua  Daud)^  welche  ich,  ah  
 1er  angewandten  Mühe  ungeachtet,  dennoch  
 nicht  zu  sehen  bekommen  habe,  —•  Gleich  
 Gryllus  - Arten  zirpen  kleine  Laubfrösche  alsdann, 
   und  der  Ruf  des  pfeifenden  Frosches  wirc  
 an  der  Erde  im  Grase  vernommen.  An  den  Flüssen  
 in  den  dunkelen  Schatten  der  hohen  Waldbäume  
 und  der  über  das  Ufer  hinabhängenden  
 Gesträuche  trifft  sogleich  der  heftige  Moschusgeruch  
 ,  welchen  jetzt  das  Jacaré  {Crocodilus  
 sclerops)  von  sich  giebt,  die  Geruchsorgane  der  
 reisenden  Jäger.  Die  Schlangen  bewegen  sich  
 und  kommen  nun  zahlreicher  an  das  Tageslicht]  
 man  beobachtet  die  colossale  Sucuriuba  {Boa  
 Anacondo  Daud.)  in  Pvinge  zusammengerollt  
 auf  alten  liegenden  Stämmen  ^  dem  Sande  unc  
 den  Felsstücken  d er  Flufsufer,  wo  sie  ihren  
 schweren  muskulösen  Körper  den  glühenden  
 Strahlen  der  Sonne  aussetzt,  und  bei  der  Annäherung  
 eines  Feindes  ihrem  Elemente  ^  dem  
 Wasser  zueilt^  auch  ihre  lief  brummende  Stimme  
 soll  man  alsdann  im  Grunde  des  Wassers  
 vernehmen  5  sie  ist  fett  und  wird  defshalb  von  
 den  Fischern  getodtet,  —^  Andere  Schlangenarten  
 geben  einen  strengen  Geruch  von  sieb.  
 Die  Arten  der  Giftschlangen  sollen  in  dieser  Zeit  
 weit  gefährlicher  seyn,  von  ihnen  hat  man  mancherlei  
 abentheuerliche  Mährchen  erdichtet,  
 Ist  die  Zeit  der  Paarung  für  die  Reptilien  
 oder  Amphibien  verstrichen  j  so  zertheilen  sich  
 ihre  Gesellschaften;  die  nackthäutigen,  die  Kröten  
 und  Frösche  verbergen  sich  an  feuchten  Orten  
 gegen  die  glühenden  Strahlen  der  Sonne  in  
 der  trockenen  Zeit,  und  kommen  Abends  und  
 Morgens  zum  Vorscheine»  In  den  von  mir  
 berührten  Gegenden  verbergen  sich  die  Schlangen  
 alsdann  nicht  in  dem  Schlamme,  um  die  
 kalte  Jahrszeit  abzuwarten,  sondern  sie  bleiben  
 in  ungestörter  Thätigkeit,  Sie  zeigen  sich  während  
 des  ganzen  Jahres,  so  z.  B.  die  Sucuriuba  
 (^Boa  Anacondo  Daud.)  und  die  Jiboya  {Boa  
 constrictor  Linn,)^  die gröfsesten  Schlangenarten  
 dieses  Striches  von  Brasilien.  Es  würde  zuweit  
 führen,  die  blumigen  übertriebenen  Schilderungen  
 widerlegen  zu  wollen,  welche  manche  
 Schriftsteller  von  der  Natur  dieser  colossalen  
 Thiere  gegeben  haben  5  denn  nach  ihnen  müfste  
 der  Reisende  in  den  südamericanischen  Wäldern  
 von  giftigen  Schlangen,  von  riesenmäfsigen,  die  
 gröfsesten  Thiere  umschlingenden  und  zermalmenden  
 Schlangen  bei  jedem  Tritte  gefährdet