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 als  kurze  Beschreibungen  der  von  ihnen  gefundenen  
 Individuen,  und  solche  Schilderunp;en  
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 lassen  gewöhnlicli  zu  viele  Lücken,  weiche  nur  
 durch  die  Zeit  ausgefüllt  und  vervollkommnet  
 vs^erden  können.  •—  
 Sammlungen,  dieses  wichtige  Ilülfsmittel  
 in  der  Naturgeschichte,  sind  für  den  Reisenden  
 in  keiner  Classe  der  belebten  Schöpfung  
 schwieriger  2u  machen,  als  hier,  und  selbst  die  
 besten  Collectionen  dieser  Art  leiten  z:u  Irrthümern, 
   indem  die  Farben  durch  den  Spiritus  verändert  
 werden.  Nur  an  Ort  und  Stelle,  nach,  
 frischen  Exemplaren  der  Thiere  gemachte  Beschreibungen  
 sind  zuverlässig,  allein  wáe  selten  
 findet  man  zu  solchen  Beschreibungen  Gelegenheit! 
   und  wie  unvollständig  sind  ohnehin  die  
 gewöhnlichen  Beschreibungen  der  Reisenden!  
 selbst  die  gröfsten  Naturforscher  gaben,  um  
 kurz  zu  seyn,  Diagnosen,  welche  wenigstens  
 jetzt  nicht  mehr  hinlänglich  scheinen.  —  
 Ein  Reisender,  der  in  diesem  Fache  arbeiten  
 will,  mufs  hauptsächlich  einen  tüchtigen  
 Zeichner  mit  sich  führen,  welcher  die  Thiere  
 sogleich  nach  dem  Leben  abbildet.  Bau  der  
 Schuppen  und  übrigen  Bedeckungen,  Verhältnisse  
 der  Körpertheile,  Zahl  der  Bauch  -  und  
 Schwanzschilde  bei  den  Schlangen  ^  Zahl  und  
 Gestalt  der  Zahne  u.  s.  w.  müssen  sogleich  hinzugefügt  
 werden,  überhaupt  eine  pünktlich  genaue  
 Beschreibung  des  Thiers,  auf  diese  Art  
 würden  wir  mit  der  Zeit  eine  richtige  Kenntnii's  
 der  mit  uns  die  Erde  bevölkernden  Thierarten  
 erlangen,  —  
 Das  Studium  der  Reptilien  ist  in  Brasilien  
 ein  sehr  unterhaltendes  fruchtbares  Feld,  weil  
 es  daselbst  eine  Menge  neuer,  noch  unbeachteter  
 Gegenstände  giebt,  es  ist  aber  schwierig,  wegen  
 der  grofsen  Wälder,  Sümpfe  und  Seen  oder  
 Lagoas,  zu  welchen  Menschen  oft  nur  sehr  
 schwierig  den  Zugang  finden,  und  oft  selbst  bei  
 '  der  gröfsten  Anstrengung  sich  die  in  ihrer  Nähe  
 befindlichen  Gegenstände  nicht  verschaffen  können. 
   Besonders  zahlreich  sind  in  Brasilien  die  
 Arten  der  Schlangen  und  die  Geschlechter  der  
 vierfüfsigen  Reptilien,  besonders  der  ungeschwänzten, 
   der  Frösche  und  Kröten,  kleiner  
 die  Zahl  der  geschwänzten  oder  eidechsenartigen, 
   aber  am  wenigsten  zahlreich  an  Arten  die  
 Familie  der  Schildkröten  in  dem  von  mir  bereis'- 
 ten  Theile»  Anders  ist  es  in  den  mehr  nördlichen  
 flufsreichen  Gegenden,  wo  v.  Spix  eine  
 Menge  von  verschiedenartigen  Emyden  fand.  
 Die  Batrachier,  Kröten,  Frösche  und  Laubkieber  
 bewohnen  in  der  Paarzeit  die  weiten  Süm