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 denn,  da  er  mehrere  solche  Thiere  mit  einfachen  
 Nasenlöchern  selbst  untersucht  hatte  und  
 nur  eine Art  der  gehörnten  Kröte  muthmafste,  
 so  liefs  er  in  seiner  lateinischen  Beschreibung  
 der  Species  den  Characler  der  doppelten  Nasenlöcher  
 weg,  und  diesen  dürfen  wir  doch  
 nicht  übersehen^  wenn  anders  Herr  Hofralh  
 Tilesius  richtig  beobachtet  hat,  woran  wir  
 nicht  zweifeln  können.  Die  von  Herrn  Schneider  
 in  dem  Museo  zu Barby  gefundenen  Hornkröten  
 scheinen  zu  meinem  Ceratophrys  dor^  
 satus  oder  meiner  ersteren  Species  gehört  zu  
 haben,  auch  das  von  Seba  abgebildete  Thier  
 gehörte  augenscheinlich  hieher,  und  selbst  die  
 von  Linné  in  dem  Mus,  Ad.  Tr.  gegebene  Beschreibung  
 könnte  ich  hieher  deuten,  wenn  
 darin  nicht  von  einem  an  der  Spitze  dreitheiligen  
 Augenliede  die  Rede  wäre,  —  
 Herr  Dr.  v.  Spix  bildet  in  seinem  schönen  
 Werke  über  die  Brasilianischen  Schildkröten  
 und  Frösche  Tab.  IV.  Fig.  1.  eine  gehörnte  
 Kröte  ab,  welche  in  allen  Hauptkennzeichen  
 mit  meiner  zuerst  erwähnten  Species  übereinstimmen  
 würde,  wenn  sie  nicht  in  der  Farbe  
 gänzlich  von  derselben  abwiche.  Beinahe  sollte  
 man  glauben,  dafs  diese Abbildung  nach  einem  
 im  Spiritus  abgeblichenen  Exemplare  gemacht  
 wäre,  wenn  nicht  auch  die  Beschreibung  
 diese  einfärbig  dunkele  Zeichnung  bestätigte  
 5  alle  gehörnten  Kröten  nehmen  dieselbe  
 in  dem  Spiritus  bald  an.  —•  Dafs  Spix  keine  
 Zähne  in  den  Kiefern  fand,  liegt  blofs  in  dem  
 Alter  des  Thiers,  wovon  ich  mich  durch  die  
 Erfahrung  belehrt  habe.  —  Rana  megastoma  
 scheint  mir  keine  neue  Species,  sondern  
 der  längst  bekannte  Bufo  cornutus,  —  
 Diese  Ideen  sind  nur  zur  Beachtung  für  
 künftige  Reisende  hier  niedergelegt  5  denn  ich  
 habe  nur  zwei  Verschiedenheiten  unter  den  
 Brasilianischen  gehörnten  Kröten  selbst  beobachtet, 
   deren  Trennung  aber  noch  nicht  als  
 ganz  gegründet  und  ausgemacht  anzusehen  ist,  
 wie  ich  in  den  nachfolgenden  Blättern  zeigen  
 werde^  —  Die  gehörnten  Kröten  sind  in  den  
 Cabinetten  bekannt,  da  aber  diese  Thiere  im  
 Spiritus  ihre  Farbe  gänzlich  abändern,  welche,  
 wie  gesagt,  gewöhnlich  von  ihrer  natürlich  
 bunten  Zeichnung  in  ein  düsteres  schwärzliches  
 Braun  ausartet,  so  sind  alle  bisher  gegebene  
 Abbildungen  unbrauchbar  und  blofs  geeignet,  
 zu  Irrthümern  zu  verleiten  5  es  wäre  selbst  besser  
 gewesen,  wenn  die  verschiedenen  Schriftsteller  
 der  Färbung  ihrer  Spiritusexemplare  gar  
 nicht  erwähnt  hätten^  —  
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