XIV V O K K E U K. V o K K E D E, XV
>itcrinms an die verscliiedeTien Governaclores der Provinzen
versehen. Urnen war es alsdann besonders nothig,
die Sitten, Sprache und E.eligion des Landes zu
kennen, damit sie wenigstens von Seiten der Bewohner
keine Hindernisse fanden.
Ich hoffe durch die Aufzähhing der Schwierigkeiten,
welche sich den Fortschritten der Naturforscher in unbewohnten
Landern entgegen zu stellen pflegen, nicht abgeschreckt,
sondern im Gegentheile angespornt zu haben,
für die Ausbreitung und Vervollkommnung des schönen
Studiums der Natur zu arbeiten und etwas dafür zu wagen.
— Sind die Schwierigkeiten grofs, so finden
wir die Belohnungen nach demselben Maafse eingerichtet.
Unendlich belohnend ist das genufsreiche Leben
in jenen Urwäldern, wo die Natur in Hervorbringung
neuer sehener Formen sich nie zu erschöpfen
scheint! Der Anthropolog, der Zoolog, der Botaniker,
der Mineralog und der Physiker finden gleich
reichhaltige, lehrreiche Beschäftigung. Sie alle werden
uns mit einer Menge neuer Beobachtungen bereichern,
wenn sie mit Eifer ausgerüstet sind. Ein
jeder nütze nach seinen Kräften, und aus diesem
Grunde unternahm auch ich den nachfolgenden Versuch,
als einen kleinen Beitrag zur Kenntnifs der Naturgeschichte
von Brasilien. —
Ich hebe für das nachfolgende Verzeichnifs die
drei höheren Classen der Thiere, die Säugthiere, Vögel
und Amphibien aus, um sie selbst bekannt zu
machen; die andern Zweige der von mir xnitgebrach-'
ten Sammlungen, und zwar aus der Classe der Inscclen,
so wie ein bedeutendes Herbarium, werde
ich der Untersuchung bekannter Gelehrten anvertrauen.
—•
Ich darf also, um dem Leser eine allgemeine
Uebersicht der zu erwähnenden Thiere zu geben, bemerken,
dafs ich auf dieser Reise 82 Arten von
Säugthieren, und hierunter 15 Arten von Quadrumanen,
5 Arten von Beutelthieren, 13 Arten der Nager,
3 Arten von Schweinen oder Vielhufern, 4 Wiederkäuer,
2 Faulthiere, 4 bis 5 Gürtelthiere, 2 Ameisenbären,
17 bis 18 Arten von Fledermäusen, und
15 Raubthiere gefunden habe, — Unter ihnen nenne
ich als neu etwa 6 Arten von Affen, 1 bis 2 Beutelthiere,
2 Mäuse, 1 Katze und 1 Cavie, wovon ich in
der Isis schon eine kurze Nachricht gegeben habe;
andere von mir zu beschreibende Arten befinden sich
nun bereits schon in mehreren Cabinetten, sind aber
bis jetzt nur kurz erwähnt oder noch gar nicht beschrieben
worden^ wie z. B, ein Stachelthier^ einige
Affen u. s. w-
Diese Thierarten sind beinahe sämmtlich nur dem
südlichen America eigen, über welches sie gröfstentheils
weit verbreitet sind, indem sie in Giiiana vorkommen,
und von Azara gröfstentheils in Paraguay
gefunden werden.
Von Vögeln wird mein Verzeichnifs über 400 Arten
erwähnen, welche Azara gröfstentheils beschrie-^
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