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-23. Grade südl. Breite, lebt nur eine Art von
Crocodil, das Jacaré, und ob man gleich daselbst
nodi eine andere, unter der Benennung Jacard-
Ururau kennen will, so ist diese dennoch weiter
nichts, als ein recht altes grolses Jacaré in
der Paarzeit. Das Ururau soll gröfser seyn,
eine hochgelbe Kehle haben, da diese bei dem
gemeinen Jacaré-tinga weifsgelblich gefärbt
i s t ; ersteres soll oft wiederholt eine dumpfe
brüllende Stimme von sich geben (gewifs in der
Paarzeit) und häufig Moos auf dem Kopfe tragen.
— Diese Verschiedenheiten haben ihren
Grund gewifs nur in dem Alter des Thieres 5 denn
man hat mir von beiden keine specifische Verschiedenheiten
angeben können. — Man trifft
das Jacaré in den meisten Flüssen und Landseen
an, besonders da, wo wenig schneller Strom
ist, auch hebt es besonders stehende Gewässer
oder Nebenarme der Flüsse, welche ihm eine
stille ruhige Lage im Wasser erlauben. Sehr
häufig fand man diese Thierein den innern gro-
Isen Waldsümpfen oder Lagoas unweit des Flusses
Macuri, als der Coronel Bento Lourenzo die
Waldstrafse an jenem Flusse anlegte 5 auch bemerkte
man daselbst recht grofse Thiere. In
vielen grofsen schnellfliefsenden Flüssen habe
ich keine .lacaré's beobachtet, dagegen desto
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mehr in todten Seitenarmen und langsam fliefsenden
Bächen 5 in schneller bewegten Wassern
wird man sie gewöhnlich nicht in dem Strome,
sondern unweit des Ufers in dem mehr todten
Wasser bemerken. So lange der Hunger dieses
gierige Raubthier noch auf Beute lauern läfst,
hegt es gänzhch im Wasser verborgen, man gewahrt
nur den Vordertheil des Kopfes, so dafs
das hochliegende Auge eben den Wasserspiegel
beobachten kann 3 sehr günstig für diese Lage
ist die Nasenbildung dieses Thieres; denn die
Nasenlöcher liegen in der Horizontalfläche des
Obertheils der ohnehin etwas aufgeworfenen Nasenkuppe,
so dafs dieser Theil über Wasser seyn
kann, wenn beinahe das ganze Thier verborgen
ist; auf diese Art liegt das Thier den gröfsten
Theil des Tages auf der Lauer und bewegt sich
nur wenig; hat es einen Raub gefangen, so würgt
es denselben ganz hinab, wobei es den Kopf über
Wasser hebt, und ruht, wenn es gesättigt ist^
gerne am Ufer an einer ruhigen Stelle, noch
lieber auf einem, von der Mittagssonne erhitzten
Steinblocke oder Felsstücke im Wasser. De-
/70726-*) sagt, dafs der Cayman des Orenoco am
Ufer seinen Raub verzehre, dieses halte ich we-
*) TJepons, Voyage h la Terre Fermo etc, Voi. Ili, pag. SOS.
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