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 in  ihren  Bestandtlieilen  und  Wirkungen  untersucht, 
   dennoch  aber,  besonders  die  letzteren  
 und  die  dagegen  anwendbaren  Mittel  nicht  
 gänzlich  ergründet  worden.  So  allgemein  die  
 Leben  zerstörenden  Wirkungen  jener  gefährlichen  
 Flüssigkeit  bekannt  sind,  eben  so  allgemein  
 weiis  man,  dafs  die  heifsen  Climate  derselben  
 mehr  Wirksamkeit  verleihen  als  die  gemäfsigten. 
   —  Die  mit  wahren  durchbohrten  
 Giftzähnen  versehenen  Schlangen  scheinen  vorzugsweise  
 für  die  wärmeren  Länder  unserer  
 Erde  geschaffen,  da  die  gemäfsigten  Theile  derselben  
 nur  wenige  von  ihnen  ernähren  5  auch  
 erlangen  diese  Thiere  und  ihre  Waffen  daselbst  
 eine  weit  bedeutendere  Gröfse  und  Kraft.  
 Man  glaubt  aber  gewöhnlich,  dafs  die  heifsen  
 Zonen  weit  reicher  an  solchen  gefürchteten  
 Wesen  Seyen,  als  sie  es  wirklich  sind  5  denn  
 das  Verhältnils  der  von  mir  in  Brasilien  beobachteten  
 Schlangenarten  mit  durchbohrten  Zähnen  
 zu  denen  mit  undurchbohrten,  oder  den  
 unschädlichen,  ist  das  von  4  :  39,  oder  etwa  
 von  1  :  10,  gewöhnlich  aber  nimmt  man  dasselbe  
 an  wie  1 : 6 , —  Daher  ist  es  gewifs,  
 dafs  man  die  Gefahr,  von  diesen  Thieren  verwundet  
 zu  werden,  weit  übertrieben  hat,  und  
 selbst  die  Gebissenen  weifs  man  gewöhnlich  
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 herzustellen.  —  Der  Bifs  der  Klapperschlange  
 und  des  Surukukii  soll  zwar  sehr  schnell  tödten,  
 einen  Menschen,  sagt  man,  in  sechs  bis  acht  
 Stunden  und  oft  eher,  allein  ich  habe  davon  
 kein  Beispiel  beobachtet,  und  es  ist  selbst  die  
 Aussage  der  Brasilianer,  dafs  an  dem  Bisse  der  
 kleineren  Giftschlangen  sehen  Menschen  sterben. 
   —  Azara  sagt  *)  zwar  das  Gegentheil,  
 indem  nach  ihm  das  Gift  der  Schlangen  immer  
 im  umgekehrten  Verhältnisse  mit  ihrer  Gröfse  
 stehen  soll,  jedoch  man  braucht  nur  die  Nachrichten  
 dieses  Schriftstellers  über  die  Amphibien  
 ,  in  dem  achten  Capitel  des  ersten  Bandes  
 seiner  Ileisebeschreibung  zu  lesen,  um  zu  
 bemerken,  dafs  er  überall  unrichtige,  oberflächliche  
 von  den  Landesbewohnern  ihm  mitgetheilte  
 Nachrichten  niedergeschrieben  hat.  
 Der  Surukuku  und  die  Klapperschlange  sind  
 die  gröfsesten  Brasilianischen  Giftschlangen,  
 allein  ihr  Bifs  soll  auch  der  gefährlichste  
 seyn,  —'  Einige  dieser  Thiere  sind  von  der  
 Natur  so  gebildet,  dafs  man  sie  leicht  bemerkt5  
 die  Klapperschlange  warnt  durch  ihre  Schwanzklappern, 
   der  Surukuku  fällt  durch  die  mit  
 seiner  Gröfse  verbundene  helle  gefleckte  Zeichnung  
 dem  Wanderer  oder  Jäger  gewöhnlich  
 Azara  Voyages  etc.f  Vol.  1.  pag.  234- 
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