
 
        
         
		m  
 I '  •  9  
 ' l  
 f'u   " f  
 3  i  
 , »u   
 ~  290  —  
 gras5  Rohr  und  ähnlichen  Gewächsen5  auch  zuweilen  
 mit  kürzeren  Kräutern,  unseren  Wiesen  
 mehr  ähnlich,  bewachsen  sind.  —  Hier  findet  
 man  sie  alsdann  besonders  häufig  im  Gebüsche,  
 wo  aufrechte  w^eifsblühende  Bignonien  -  oder  
 Trompetenbäume,  die  beiden  Arten  der  Clusia,  
 mit  ihren  steifen  breiten  Blättern  und  grofsen,  
 lederartigen,  weifsen,  inwendig  rosenrothen  
 Blumen,  verschiedene  schon  blühende  Rhexia^  
 Melastoma  u.  a,  Arten  wachsen.  •—•  Kommt  
 man  ihr  nahe,  so  eilt  sie  schnell  davon,  ist im  
 Grase  kaum  zu  erhaschen,  leichter  auf  freiem  
 Sande  und  in  den  Pfädchen,  in  welchen  sie  sicli  
 gerne  sonnte  Ihren  schlanken  Hals  fand  ich  oli  
 durch  grofse  Kröten  weit  ausgedehnt;  die  Hanl  
 ist  weit  und  sehr  dehnbar,  —  Im  October  fani  
 ich  die  Männchen  mit  entblöfster  Küthe.  - 
 Man  hält  diese  Natter,  selbst  irn  Lande  für  unschädlich  
 ,  dennoch  sahen  viele  Menschen  mitj  
 Grausen  zu,  wenn  wir  diese  schönen  glatten  
 Thiere  mit  den  Händen  griffen.  •—  
 Die  nett  abstechenden  Farben  und  die  
 schlanke  Gestalt,  machen  diese  Natter  zu  einei  
 der  angenehmsten,  aber  leider  erhält  sich  die:  
 grüne  Farbe  so  wenig  als  die  gelbe,  wenn  man  
 dieses  Thier  in  Spiritus  setzt 5  die  erstere  win  
 unansehnlich  graubraun,  die  letztere  schmutzig  
 —  291  —  
 weifslich  oder  graulich.  —  Ich  würde  Marcgraues  
 und  Piso's  Boitiapö  unbedingt  für  die  
 von  mir  beschriebene  Natter  halten,  wenn  ich  
 sie  noch  nördlich  vom  Espirito  Santo  gefunden  
 hätte,  dennoch  verrauthe  ich,  dafs  sie  hierher  
 gehört,  Beschreibung  und  Name  kamen  mit  
 dem  von  mir  beschriebenen  Thiere  überein,  —  
 Herr  Dr.  v.  Spix  hat  in  seinem  interessanten  
 Werke  über  die  brasilianischen  Schlangen,  in  
 seiner  Natter  mit  weifsüchem  Rückenstreifj  meinen  
 Coluber  hicarinatus  wieder  zu  erkennen  
 geglaubt^  ein  Irrtimm,  der  sehr  leicht  zu  begehen  
 war,  da  ich  in  der  Beschreibung  meiner  
 Reise nur  eine  sehr  kurze  Notiz  der  Natter  gegeben  
 hatte.  —•  Natrix  hicarinata  Spixii  scheint  
 mir  hingegen  die  Chirons  - Natter  Merrern  s  
 zu  seyn,  welche  der  letztere  nach  einem,  im  
 Spiritus  längst  verblichenen  Exemplare  beschrieben  
 hatte^  
 6•  C.  pyrrh  opogon,  
 D i e  r  o  t  h  b  ä  r  t  i  g  e  Natter.  
 N.  Gestalt  schlank;  Schwanz  clünn^  siehenzwölfteli  
 auf  der  Mitte  des  Ruckens  bis  zum  Schwänze  zwei  
 Reihen  gekielter  Schiippen;  Farbe  oben  graulich- 
 Beiträge  zur  Naturgescliiclite  der  Ampliibien.  Heft  l.  
 i3ag. 39. Tab. X, und  Tent.  Syst.  Ampliib.  pag.  iao,  
 ,  i:;