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rung und der Vergänglichkeit alles Lebens;
denn die Knochen, Schädel, Panzer, ja ganzen
Skelette dieser gerade in der Zeit ihrer Vermehrung
aufgeriebenen Thiere hegen überall
in Menge umher, nachdem sie von den Urubus
des letzten Restes von Fleisch beraubt worden
sind. Die Indianer tödten die Meerschildkröten
des Oeles wegen, welches in ihrem
Fleische enthalten istj sie kochen dasselbe aus,
und sammeln die zahlreichen Eier, welche in
dem Sande oder noch im Leibe des Thiers enthalten
sind, in grofse Körbe, um sie zu Hause
zu verzehren. — In dieser Zeit der Schildkröteneier
begegnet man den Famihen der Indianer
an diesen öden Küsten, wie sie sämmtlich
mit den genannten Schätzen beladen sind, aucli
erbauen sie alsdann Hütten von Palmblättern,
um mehrere Tage und Wochen sich am Strande
niederzulassen, und täghch das Geschäft
des Einsammelns zu betreiben. —•
Der Reisende findet in dieser Zeit häufi«
Stellen im Sande der Küste, wo zwei parallel«
Rinnen den Weg anzeigen, welchen die Schild
kröte genommen, als sie das Land bestiegen. -
Diese Furchen sind die Spuren, welche die viel
Flossenfüfse hinterlassen 3 zwischen ihnen be
merkt man alsdann eine breite Schleife, we
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che der Unterpanzer des schweren Körpers zurückläfst.
Folgt man dieser Spur etwa dreifsig
bis vierzig Schritte weit auf die Höhe des Sandufers
, so wird man das schwere grofse Thier
finden, wie es unbeweglich in einem flachen,
wenig vertieften Kessel dasitzt, den es durch
sein kreisförmiges Herumdrehen gebildet hat,
und in welchem es mit der Hälfte des Körpers
verborgen liegt. — Hier läfst es sich von
allen Seiten betasten und beschauen, ohne sich
merklich zu bewegen. Ein Schnauben oder
Blasen, wie die auf dem Neste sitzenden Gänse
hören zu lassen pflegen, wenn man sich ihnen
nähert, wobei der Hals etwas aufgebläht und
ein wenig unterwärts gekrümmt wird, ist alles
was das sonderbare Geschöpf zu seiner Rettung
oder Widerstand versucht; man kann also ohne
Mühe das Thier tödten, sobald es sich auf dem
Lande befindet. — Hat die Schildkröte auf
die erwähnte Art ihr Lager bereitet, so fängt
sie an mit den Hinterflossen ein ziemlich tiefes
cvlinderförmiges Loch gerade unter ihrem
After auszuhöhlen. Sie bewegt, um dieses zu
bewerkstelligen, ihre beiden horizontalen scharfrandigen
hinteren Flossenfüfse einen nach dem
andern schräge einwärts gegen den Sandboden,
schöpft damit eine Portion desselben, führt dii^
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