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 Ich  habe  die  beiden  zuletzt  beschriebenen  
 Schlangen  von  zinnoberrother  Farbe,  an  das  Ende  
 des  Geschlechts  der  Nattern  (Coluber)  gesetzt,  damit  
 sie,  so  viel  als  möglich,  den  eben  so  schön  
 und  sehr  ähnlich  gefärbten  beiden  Elapsarten  genähert  
 sind,  welche  ich  ebenfalls  in  Brasihen  
 beobachtete  und  nachfolgend  beschreiben  werde,  
 Herr  Doctor  von  Spix  hat  in  seinem  interessanten  
 Werke  über  die  Brasilianischen  
 Schlangen,  einen  Elaps  vsnustissimus  abgebildet, 
   welcher  wahrscheinlich  hieher  gehört. 
   —  Allein  in  diesem  Falle  stimmt  die  Abbildung  
 nicht  gänzHch  mit  den  von  mir  beobachteten  
 Thieren  überein  j  denn  ihre  Farbe  ist  nicht  
 Zinnoberroth  ,  sondern  orangenfarben  ,  auch  bemerkt  
 man  immer  zwischen  zwei  schwarzen  
 Ringen  einen  breiten  weifsen 5  diese  schwarzen  
 Ringe  sind  aber  noch  aufserdem  gelb  eingefafst,  
 welches  alles  an  dem  von  mir  beschriebenen  und  
 abgebildeten  venustissimus  nicht  vorkommt5  
 denn  hier  ist  der  weifsliche  ,  die  beiden  schwarzen  
 Ringe  trennende  Streif  nicht  breiter  und  
 auch  völlig  von  derselben  Farbe,  als  die  äufsere  
 Einfassung  der  schwarzen  Ringe.  ^—^  Für  die  
 R.ichtigkeit  der  Colorirung  meiner  von  dieser  
 schönen  Schlange  gegebenen  Abbildung  spricht,  
 dafs  sie  mcht  nach  einem  verblichenen,  son»  
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 dorn  nach  dem  lebenden  Thiere  gemacht  
 wurde.  
 G»  19.  Dipsas  Laur.  
 P e i t s c h e n  -  Nat ter .  
 Z o p / v o m  Körper  sehr  unterscliieden,  plaLt,  heuialie  
 lierzförmig,  breit  vor  den  Hals  vortretend,  geschildet. 
   —  
 Hals  lind  Rumpf  sehr  dünn  und  schlank,  zusammengedrückt, 
   am  Bauche  mit  ganzen  Schilden  belegt,  
 Schwanz:  rund,  sehr  schlank  peitschenförmig,  unten  
 mit  gepaarten  Schilden.  —  Seine  Oberseite,  su  
 vt^ie  der  Hintertheil  des  Pvückens,  mit  einer  Pveihe  
 von  Schilden  belegt.  
 Zähne  wie  bei  den  Natteril.  
 Giftzähne  fehlen.  
 Die  Peitschen  - Nattern  ,  wegen  ihrer  äuiserst  
 schlanken,  zierlichen  Gestalt  so  benannt,  
 haben  eine  ziemlich  beständige  Zeichnung,  
 welche  bei  den  verschiedenen  Arten  sehr  ähnhch  
 ist,  und  in  einer  Reihe  grofser  Rautenflecke  
 den  Rücken  hinab  besteht,  deren  dunkele  Farbe  
 durch  den  hellen  Grund  des  Thieres  nett  gehoben  
 wird.  Ihrer  schlanken  zarten  Gestalt  zufolge, 
   sind  sie  sehr  geschickt  im  Besteigen  der  
 Bäume  und  Gesträuche,  daher  findet  man  sie  
 häufig  ruhend  auf  den  steifen  Blättern  der  Bananengewächse, 
   wo  sie  sich  zu  sonnen  pflegen. 
   —  Sie  sind  gewandt  und  schnell,  haben  
 aber  übrigens  die  Lebensart  der  Nattern.  —  
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