
 
        
         
		12  13  
 scyn,  dem  ist  aber  nicht  so!  Giftschlangen  
 gielrt  es  im  VerhälLnils  zu  der  Anzahl  der  unschädlichen  
 nur  wenige  in  Brasilien,  auch  kann  
 selbst  der  Jäger  jener  Urwälder,  mit  einiger  
 Vorsicht,  dieselben  leicht  vermeiden,  und  der  
 Gebrauch  der  dortigen  Landesbewohner  spricht  
 schon  für  diesen  Satz,  indem  diese  Leute  stets  
 mit  unbekleideten  Füfsen  jene  einsamen  Wälder  
 zu  durchstreifen  pflegen 5  die  grofsen  Schlinger  
 (Boa)  vergreifen  sich  an  einem  Paca  ,  Mocó,  
 Capybara,  Aguti,  einem  wilden  Schweine,  oder,  
 wie  man  sagt,  höchstens  an  einem  Reh,  dafs  sie  
 jedoch  dem  Menschen  gefährlich  werden,  hat  
 man  mir  in  BrasiHen  nirgends  bestätiget  
 Die  schädlichen,  oder  mit  Giftzähnen  versehenen  
 Schlangen  sind  durch  ihren  Bau  und  ganze  
 Hallung  schon  so  sehr  von  den  unschädlichen  
 ausgezeichnet,  dafs  man  sie  meistens  auf  
 den  ersten  Blick  erkennt.  Die  Klapperschlange  
 pflegt  sich  oft  durch  das  warnende  Instru- 
 D i e  gröfsesten  Indischen  Pytlionen  sollen  indessen,  nach  
 d e r  Versicherung  der  neueren  Reisenden,  öfters  selbst  die  
 g r c f s e n  Landthiere  anfallen,  und  Herr  Dr.  v.  Spix  erz 
 ä h l t  V04  Riesenschlangen  ,  welche  ¿-ihnliche  grofsc  
 T h i e r e  verschlungen  halten.  —  Meine,  von  den  Bras 
 i l i a n e r n  crhaUencn  Nachr ichten  Über  diesen  GegensUmd  
 hesLaligen  dieses  nicht,  —  
 ment  ilires  Schwanzes,  zwar  nur  in  der  Nähe  
 anzukündigen;  gefährlicher  ist  defshalb  der  
 unbeweglich  im  Gebüsche  und  trockenen  Laube  
 verborgen  liegende  Surukuku,  der  eben  so  
 profs  und  mit  eben  solchen  zerstörenden  Waffen  
 verseilen  ist.  Jedoch  alle  diese  schädlichen  
 Thierarten  greifen  nie  an^  und  es  gehört  
 defshalb  nur  etwas  Aufmerksamkeit  dazu,  um  
 ihnen  auszuweichen^  —  
 Ich  werde  in  dem  nachfolgenden  Verzeichnisse  
 etwa  80  von  mir  in  Brasilien  heobachteLe  
 Arten  von  Reptilien  aufzählen;  viele  von  
 ihnen  sind  neu  ^  mehrere  ziemlich  unvollständige  
 andere  hinlänglich  bekannt3  ich  werde  
 mittheilen^  was  die  kurze  Zeit  meines  Aufenthaltes  
 über  diesen  Gegenstand  zu  sammeln  mir  
 erlaubt  hat^  und  genaue  Zeichnungen  der  meisten  
 dieser  Thiere  sollen  in  meinen  Abbildungen  
 zur  Naturgeschichte  Brasihen's  mitgetheilt  
 werden.  Zur  Eintheilung  der  Reptilien  habe  
 ich  die  von  Merrem  in  dessen  Versuch  eines  
 Systems  der  Amphibien  aufgestellte  Classification  
 gewählt5  zwar  ist  auch  diese  nicht  untadelhaftj  
 allein  wo  findet  man  bis  jetzt  solche  
 Systeme,  bleiben  doch  die  Geschlechter  und  
 Gattungen  feste  stehen I