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nicht wohlgetlian, diese Benennung für die Bezeichnung;
einer einzigen Species zu wählen, wie dieses in
dem Spixischen Werke über die Brasilianischen Schlangen
geschehen ist. —
Obgleich Si)iitli Barton schon längst in einer besonderen
Schrift die Fabel Aviderlegt hatte, dafs die
Gih-, und besonders die Klapperschlangen, kleine
Thiere durch ihren Hauch, durch Anstarren, oder
durch andere, übrigens in der Natur unbekannte Kräfte
zu sich herabzuziehen oder zu zaubern verständen,
so waren doch noch manche sehr ausgezeichnete Naturforscher
für diesen Glauben und erwähnten dieser
Avunderbaren Kraft in ihren Schriften. Ich mufs frei
bekennen, dafs ich es kaunr der Mühe werth erachte,
diese Sache zu widerlegen; denn bei allen Nachforschungen
über diesen Gegenstand habe ich in Brasilien
Niemand gefunden, der mir die Sache bestätigen
konnte. Noch neuerdings las ich wieder sonderbare
Dinge über diesen Gegenstand in verschiedenen Zeitschriften,
u. a. ist Neale entweder sehr leichtgläubig
gewesen, oder er hat seinen Lesern eine unterhaltende
Geschichte erzählen wollen. Auch Richard Povall
in Philadelphia (s. v. Froriejjs Notizen aus dem Geb.
d. Nat. u. Ileilk. Jahrg. 8. pag. 165.) wärmt das Bezaubern
der Klapperschlangen wieder auf und erzählt,
es komme von der Ausdünstung oder dem Gerüche
des Thiers, durch Avelchen er sich selbst sehr übel befunden
habe und sich kaum retten konnte. In Brasilien
habe ich, wie gesagt, keine Nachricht von dem Bezaubern
der dort sehr gewöhnlichen, gefährlichen Klapperschlange
gehabt und eben so wenig einen Übeln Geruch an ihr bemerkt.
Hr. Povall mufs auf jeden Fall sehr reizbare Nerven
gehabt haben, auch hätte er gar nichtnothig gehabt,
die Fhicht zu ergreifen, da ohne seinen Willen die
träge Klapperschlange ihn nicht erreichen konnte. Beinahe
alle Schlangen, z, B. unsere Ringelnatter {Cola-
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her Natrix) geben in der Paarzeit einen etwas strengen
Geruch von sich, dafs dieser jedoch Ohnmächten
verursachen konnte, ist wohl noch Niemand eingefallen.
Wie schwer es hält, die Naturgeschichte mancher
Thierarten von den einmal aus früher Dunkelheit
daran haftenden fabelhaften und wunderbaren Sagen
zu befreien, beobachtet man gerade bei dieser vermeinten
Zauberkraft der Giftschlangen; denn selbst in
Nord - Amerika scheint Smith - Barton's Widerlegung
noch nicht allgemein gewirkt zu haben. Es ist übrigens
gewifs nicht schwer, einzelne Fälle zu erklären,
wo kleine Thiere sich dem gefährlichen Rachen der
Schlange näherten; denn manchmal war das Thier
schon gebissen und taumelte von der Wirkung des Giftes
gelähmt, in anderen Fällen aber nähern sich kleine
Thiere den Schlangen sorglos, welche sie bei ihrer unbeweglichen
Lage nicht bemerken, oder aus Unkunde
gar nicht fürchten, noch andere endlich thaten höchst
ängstlich, wenn sich die Schlange ihrem Neste genähert
hatte, sie kaixien ihr aus Angst zuweilen so nahe, ,
dafs sie von derselben ergriffen wurden.
Cophias Jararakka, pag. 470. Die Flerren
Qitoy und Gaimard schreiben diesen Namen Chiar
ar ague ^ allein er müfste im Französischen Jararaca
ausgesprochen werden. Freyreifs und mehrere
andere Reisende schreiben fälschlich Xararaca;. denn
dieses Wort wird nicht hart, sondern weich ausgesprochen,
also Jararaca {Ja weich, wie im Französischen).
—
Caecilia^ pag. 513. Auch dieses Geschleclit
kommt, neueren Nachrichten zufolge, in Ostindien
vor. —
Hyla Faber, pag. 519. Die Ilyla fulva oder
Rainette fauve der Herren Qz/oy nwA. Gaimard^ welche
diese Reisend^ji bei Rio de Janeiro fanden, hat Aehni
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