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Diese prachtvolle gefährliche Schlange ist
durch Marcgrave längst ziemlich richtig erwähntj
aber unvollkommen und kurz beschrieben,
es war daher nöthig, dafs diese Lücke
durch eine genaue Beschreibung nach dem Leben
ausgefüllt wurde. Linné hatte sie wahrscheinlich
nach einer getrockneten Haut zu
den Klapperschlangen gerechnet, und da er sie
ohne Schvvanzklapper fand, mutus genannt.—
Daudin wies ihr eine besondere Stelle an^ |
und auch ich habe hier versucht sie wieder
in dieselbe einzusetzen, da sie mir sehr characteristisch
scheint- — Sie lebt in Guiana^
welches wir durch Dauäin wissen, da sie im
Mus eum zu Paris unter dem Namen der granài
Vipere des bois de Cayenne bekannt ist;
auch glaube ich Nachrichten von ihr aus Surinam
erhalten zu hab eHj wo siOj wiG 6S mir
scheint , Boschmeester oder Coenicoussi ge- ^
nannt wird. In Brasilien lebt sie überall/ denn
ich erhielt in allen von mir bereisten Gegenden
Nachricht von ihr , und meine J äger erlegten
sie in den Wäldern am Flus se Iritiba^
am Itapemirim^ am Rio Doce ^ am Peruhype
und weiter nördlich. — Marcgrave fand sie
in Pernambuco, und giebt von ihr eine zwar
nur sehr kur ze, aber dennoch unverkennbare
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Beschreibung. — Sie ist eine grof se, nett gezeichnete,
sehr träge Schl ange , we l che , wie
die Klapperschlange, eine bedeutende Dicke erreicht,
man sagt die eines Mannsschenkels, —
Sie liebt zu ihrem AufenthaUe kühle schattenreiche
Wä lde r ; gewöhnhch findet man sie träge
zusammengerollt auf dem Boden des Waldes
ruhend, und kann ihr alsdann nahe kommen,
um sie zu tödten; auf die Bäume steigt sie
nicht. — Ihre Lebensar t und Manieren scheinen
denen der Klapperschlange sehr zu gleichen,
auch ist sie nicht weniger gefährlich, da
im Gegentheile ihre Giftzähne noch weit länger
und stärker werden und der Körper mehr Grö-
Ise erreicht. Ihr Bifs soll schnell tödten: bei
Rio de Janeiro starb ein Neger in sechs, und
ein anderer in zwölf Stunden an den Folgen
desselben, man erzählt viele ähnliche Beispiele.
Da s Blut soll dem Gebissenen aus Mund,
Nase und Ohren hervordringen 5 öfters aber
wurden solche Menschen gehei l t , wenn man
bald zu der Kur schritt 5 es ist jedoch schwer
die Wahrheit von der Unwahrheit zu sondern,
da man sich mit einer Menge von Sagen herumträgt.
Man behauptet z. B., dals der Surukukii
bei Nacht auf die Feuer zu kr ieche, welches
auch Koster erzählt, daher machen die Brasi-