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der Ostki-iste hielte, in welchem Sucuriuba's gefunden
wurden; hierin kann ich mich indessen leicht irren,
und wenn diese Thiere in der Lago a Feia wirklich
vorkommen, so ist die von mir geäufserte Meinung
schon widerlegt.
Coluher hicarinatus^ ,pag. 248. könnte wohl
Linne's Coluher exoletus seyn, allein meine Schlange
ist im Spiritus, wenn ihre Farbe verblichen, nicht ci~
nereo'coeruleus^ sondern bräunlichgrau. Auf allen Fall
scheint die Benennung exoletus nicht passend und auch
der Name Boitiapo scheint nicht gut, da er nur unter
den jetzt civilisirten Küstenindianern in einer kleinen Ansdehnung
galt, er ist mir in Brasilien nicht vorgekommen.
C oluh er l a e v i c o l l i s ^ pag, 2 9 6 . Me in hicarinatus
ist höchst wahr s che inl i ch Marcgrave'^s Boitiajjo
und sehr verschieden von meinem laevicollis. Mehr
Aehnlichkeit mit dem letzteren hat MerremÜs Chironsnatter
(col, carinatus) ^ wie ich dieses in dem Texte
gesagt habe^
CoZ. Licht enst e i n i i , pag. 305. I ch ha be den
von Herrn Dr. Hemprich gegebenen Namen, Col. capistratus,
blofs defshalb abgeändert, weil er von einem,
vielen Nattern zukommenden Characterzug entlehnt
ist. —
Col. pileatus, pag. 344, scheint identisch mit
Coluher Olfersii Hempr.^ oder CoL olivaceus Olf, zu
seyn. Ich würde diese Aehnlichkeit früher aufgefunden
haben, wenn die Beschreibung in Lichtenstein s
Verzeichnifs der Dubletten des Berk Museums weitläuftiger
und von der Angabe der Farben des lebenden
Thieres begleitet gewesen Aväre. —
CoL poecilo g y r u s , pag. 370. Es haben mehrere
Zoologen mir die Meinung geäulsert, dafs mein
poecilogyrus mit doliatus wahrscheinlich identisch sey;
allein ich muls wiederholen, dafs ich, den weiter oben
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(pag. 376.) ausgesprochenen Verschiedenheiten zufolge,
beide Arten für verschieden halten mufs.
Dipsas, pag. 395. Dieses Geschlecht kommt
auch in Ostindien vor.
Kennzeichen der G i f t s c h l a n g e n , pa g . 429.
Von den Kennzeichen der wahren Giftschlangen mit
durchbohrten Fangzähnen, welche ich in Brasihen beobachtete,
weichen die beiden, von mir beobachteten
Elapsarten völlig ab. Einige Naturforscher wollen diese
beiden Schlangenarten zu den Vipern {Vipera) rechnen,
allein ihre Zähne sind nicht durchbohrt, ihre
Pupille ist rund, ihr Oberkopf nicht mit kleinen gekielten
Schuppen, sondern mit grofsen Schilden belegt,
kurz, sie scheinen auf keinen Fal l mit den wahren
Vipern vereinigt werden zu können. Sollten sie
wirklich giftig seyn, woran ich indeCs sehr zweifeln
muf s , so würden sie für die, von mir bereis^ten Gegenden
eine zweite, sehr deutlich getrennte Abtheilung
der Giftschlangen bilden, alle übrigen kommen
in gewissen Hauptzügen mit einander überein.
Crotalus horridus Daud, pag. 435. Ma n
will unlängst eine Klapperschlange mit 157 Klappergliedern
in Louisiana getödtet haben, eine gewifs fabelhafte
Nachricht; denn wenn ich diesen Gliedern im
Durchschnitte nur eine Länge von 5 Linien gebe, so
würde die ganze Klapper des Thiers bei einer so grofsen
Anzahl von Ringen, eine Länge von 4 Fufs 9 Zoll
1 Linie gehabt haben, welches weit übertrieben und
etwa die Länge eines solchen ganzen Thieres von mittlerer
Gröfse ist. Dort sollen sich die ältesten Einwohner
keiner solchen von mehr als 40 Ringen erinnern;
allein unter einer grofsen Anzahl solcher IClappern habe
ich in Brasilien noch nie von einer von 20 Piingen
reden gehört. —
Der allgemeine portugiesische Name für alle Klapperschlangen
ist Cohra-Cascavela y es scheint daher