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ben hat. Es wird etwa 30 iVrten von Tagraubvögeln,
8 bis 9 Eulen, 24 Arten von Papagayen, 5 Tucane,
3 Surucüs, 2 Madenfresser, 9 Arten der Geschlechter
der Kuclmcke und Bartvögel, 9 bis 10 S^oechte, 4
Eisvögel, einen Jacamar, etwa 16 Colibris und Fliegenvögel,
etwa 10 Baumhaclcer {Dendrocolaptes) und
Baumläufer, 2 Steigschnäbel {Xenops), 9 Pirole und
Cassiken, 6 Drosseln, viele Sänger, und besonders
eine grofse Menge von Fliegenfängern, Tyrannen,
und den Würgern und Ameisenvögeln verwandte Arten,
6 Manakins, etwa 23 Arten des schönen Geschlechts
Tanagra, viele Finken und Kernbeifser,
etAva 7 Schwalben, 7 Nachtschwalben, 9 Tauben, etwa
7 'I'inamus, 5 hühnerartige Vögel, viele Sumpfimd
Wasservögel enthalten, die zum Theil im nördlichen
America vorkommen, und oft mit unseren europäischen
Arten grofse Uebereinstimmung zeigen,
wovon ich selbst seitdem eine Art, die Ente mit weifsem
Gesicht {Anas viduata Linn.), vom Senegal in
Africa erhalten habe. Von dieser Menge der Vögelarten
waren manche ziemlich unrichtig, andere, von
welchen ich einige in dem Berichte meiner B.eise nur
kurz erwähnt habe, noch gar nicht bekannt.
Aus der Classe der Reptilien wird mein Verzeiclinifs
etwa 80 Arten aufzählen, und unter ihnen 5 bis
6 schildkrötenartige, 16 bis 17 eidechsenartige, 15 bis
16 Frösche und Kröten, etwa 42 Schlangen, wovon
3 Piiesenschlangen oder Schlinger, 5 mit Giftzähnen
versehene, 1 lyphlops, 2 Amphisbänen oder Ringel-
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schlangen und eine Cäcilie oder Runzelschlange. Mehrere
dieser Reptilien sind noch nicht bekannt, andere
kommen auch in den übrigen Ländern von Südamerica
vor. —
Die Classe der Fische, welche in den Gewässern
von Brasilien gewifs sehr viel Neues enthält, wurde
von mir ebenfalls nicht völlig vernachlässigt; allein
ein Zufall hat einen Theil meiner Manuscripte über
diesen Gegenstand zerstört, und ich kann daher die
von mir hier und da erwähnten Arten nicht näher
bestimmen; sie bleiben zur Untersuchung für künftige
R-eisende aufbehalten.
Aus der nachfolgenden speciellen Aufzählung der
eben genannten Thiere wird man den Schlufs fällen,
dafs die Mannichfaltigkeit thierischer Formen in Brasilien,
wie in allen tropischen Ländern unserer Erde
weit gröfser ist, als in den gemäfsigten Zonen, dafs
aber diese Reichhaltigkeit der Gestaltungen unter dem
Aequator unmittelbar noch gröfser ist, als in den von
mir bereis'ten Gegenden. Es zeigt sich jedoch auffallend
bei der Betrachtung der brasilianischen Zoologie,
dafs daselbst eine Menge Wiederholungen gewislr
Thierformen vorkommen, wie ich weiter unten zu
seiner Zeit zeigen Vierde.
Die so grofse Verschiedenheit des Baues der Thiere
läfst sogleich auf sehr mannichfaltigen Aufenthalt,
Nahrung und Lebensweise schliefsen. Wirklich finden
sich auch daselbst alle Gestaltungen des Bodens,
beinahe alle Abstufungen des Clima's und daher alle
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