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 4)  Herr  Hofrath  Tilesiiis  hat  eine  HornkröLe  
 aus  Sta.  Catharina  mitgebracht,  beschrieben  
 und  abgebildet,  welche  doppelte  oder  gepaarte  
 Nasenlöcher  haben  soll,  wie  dieses  
 auch  die  Zeichnung  angiebt,  welche  ich  der  
 Güte  jenes  gelehrten  Reisenden  verdanke,  
 und  in  meinen  Abbildungen  zur  Naturgeschichte  
 Brasiliens  mittheilen  werde. —  Wenn  
 der  Character  der  doppelten  Nasenöffnungen  
 gegründet  ist,  so  bildet  dieses  Thier  eine  von  
 den  übrigen  Hornkröten  völlig  verschiedene,  
 vielleicht  vierte  Species.  Die  von  Tilesius  
 aus  Sta.  Catharina  mitgebrachten  Exemplare  
 wurden  in  Berlin  Herrn  Professor  Rudolphi  
 übergeben,  der  sie  zergliederte  und  das  Skelett  
 davon  bereiten  liefs.  Auf  ihre  äufseren  
 Kennzeichen  achtete  man  weniger,  da  man  
 nur  an  eine  Species  der  gehörnten  Kröten  
 glaubte.  —  Es  erschien  hierauf  im  Jahre  
 1816  in  Berlin  eine  anatomische  Dissertation  
 von  Herrn  Klötzke  über  dieses  Thier,  begleitet  
 von  einer  recht  schönen  Abbildunff  des  
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 Skeletts,  deren  Benutzung  ich  der  Güte  des  
 Herrn  Professor  Lichtenstein  verdanke,  
 Nach  dieser Abhandlung  hatte  jene  gehuriito  
 Kröte  in  der  oberen  Kinnlade  starke  Zahne  
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 wie  meine  erste  Species,  welches  der  Verfasser  
 auf  folgende  Art  ausdrückte:  
 ^^Dentes  maxillae  superioris  huic  speciei  
 quod  sciam  unicae  nudi^  vel  extra  gingivam  
 porrecti^  magni^  incurvi}^  
 Im  Gaumen  fehlten  jener  Hornkröte  die  
 Zähne,  leider  war  der  Nasenlöcher  nicht  Erwähnung  
 geschehen,  dieser  aber  erwähnt  Tilesius  
 *)  selbst  in  seiner  Beschreibung  jener  
 Kröte  als  doppelt  oder  gepaart,  welches  auch  
 seine  von  mir  bekannt  zu  machende  Abbildung  
 bestätigt;  ihr  Oberkieferrand  war  aufserdem  
 noch  scharf  eingekerbt,  wie  an  meiner  
 ersteren  Species,  der  Rand  des  Unterkiefers  
 aber  war  nur  sehr  stumpf  gekerbt*  
 Herr  Professor  Schneider  hat  in  seinen  
 den  Tilesiussdcien  Aufsatz  begleitenden  An-;  
 merkungen  wahrscheinlich  die genannte  Hornkröte  
 mit  den  übrigen  Arten  verwechselt;  
 Magazin  der  Gesellschaft  naturforsdiender  Freunde  zu  
 Berlin,  Jahrg.  3  (1809)  pag.  92,  Hier  ist  übrigens  die  beigegebene  
 Abbildung  von  Herrn  Tilesius  Originalzeichnung  
 sehr  unrichtig  copirt,  die  Nasenlöcher  stehen  an  derselben,  
 anstatt  auf  der  Höhe  der  Schnautze  vorn  an  ihrer  Spitze,  
 lind  alle  Farben  sind  zu  lebhaft  bunt  angegeben;  ich  werde  
 defshalb  diese  Originalzeichnung  in  meinen  Abbildungen  
 zur Naturgeschichte  Brasilien's  noch  einmal  correct  geben,  
 wie  ich  sie  der  Güte  des  gelehrten  Verfassers  selbst  verdanke  
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