
 
        
         
		t  
 î  
 -i  
 —  462  —  
 lianer,  wenn  sie  im  Walde  übernachten  müssen, 
   öfters kein  Feuer  an,  —  Ferner  sagt man,  
 dafs  diese  Schlangen  das  Gift  von  sich  speien  
 wenn  sie  trinken  wollen  und  dergleichen  
 mehr,  —•  Einige  Portugiesen  glauben,  dals  
 der  Surukukü  mit  dem  Dorne  seines  Schwanzes  
 verwunde,  deren  ihm  die  Corograßa  brasüica  
 gar  zwei  beilegt,  jedoch  die  Wilden  und  Neger,  
 welche  ich  über  diesen  Gegenstand  befragte,  
 zeigten  mir  immer  ganz  richtig  den  Sitz  des;  
 Gi ftes  und  die  Durchbohrung  der  furchtbaren'  
 Waffe,  —  i  
 Ueber  die  Nahrung  und  die  Fortpflanzung  
 dieser  schönen  Schlange  habe  ich  nicht  Gelegenheit  
 gehabt,  Beobachtungen  anzustellen,  doch  
 dürfte  sie  in  dieser  Hinsicht  wohl  mit  der  
 Klapperschlange  übereinstimmen. —  Der  Gröise  
 und  Stärke  ihres  Körpers,  so  wie  ihrer  Waffen  
 zufolge,  kann  sie  schon  ein  ziemhch  bedeutenp-  
 des  Thier  bezwingen.  =—  
 Es  scheint,  dafs  die  Zeit  der»  Häutens  für  
 den  Surukukii  mit  der  Mauserzeit  der  Vögel  in  
 Brasilien  übereinstimmt  5  denn  ich  habe  in  dem  
 Urwalde  zu  Morro  d'Arara  im  Monat  März,  
 eine  solche  ganz  frisch  abgestreifte  Haut  gefunden, 
   in  weicherauf  eine  sehr  nette  Art  alle  die  
 —  463  —  
 knotig  erhöhten  Schuppenabdrücke  sichtbar  
 waren.  *)  •—•  
 Die  Indier  und  Neger  essen  zuweilen  den  
 Surukukü,  nachdem sie  ihm  schnell  den  Kopf  abgehauen  
 haben.  Gewöhnlich  giebt  man  ihm,  im  
 Falle  der  Begegnung,  einen  Flintenschufs;  denn  
 als  ein  höchst  gefürchtetes,  verabscheutes,  vermöge  
 seiner  Gröfse  und  gefährlichen  Eigenschaften  
 imponirendes  Thier,  schenkt  man  ihm  
 nie  das  Leben.  —  In  den Mundeos  oder  Schlagfallen  
 fängt  er  sich  zuweilen,  und  bleibt  alsdann  
 gewöhnlich  lange  am  Leben.  —  
 Linné  scheint  mit  seinem  Crotalus  mutus  
 diese  Schlange  gemeint  zu  haben  3  Daudin  gab  
 schon  eine  etwas  weitläuftigere  Nachricht  von  
 ihr,  bis  Merrem  in  den  Annalen  der  Wetterauischen  
 Gesellschaft  eine  unvollständige,  getrocknete  
 Haut  beschrieb,  wornach  dieser  gelehrte  
 Amphibiolog  freilich  die  Ansicht  des  Thieres  
 nicht  vollständig  geben  konnte,  —  
 Seha  scheint  dieses  schöne  Reptil  auf  seiner  
 76sten  Platte,  Figur  1.  (des  2ten  Bandes)  
 *)  Ich  liaLe  nicht  Gelegenheit  gefunden,  über  das  Häuten  
 der  brasilianischen  Schlangen  Beobachtungen  zu  machen;  
 in  Herrn  v.  Sack's  Preise  nach  Surinam  lies't  man,  dafs  
 ein  gewisser  Arzt  in  Surinam  einige  Boa-Schlangen  besessen  
 habe,  welche  sich  alle  drei  Monate  häuteten  (v.  
 SacVs  Reise, II.  Ahth.  jxig.  6.) —  
 t'ii  
 *i  I  
 :  J