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 grofse  Jararaca.  —•  
 Langsdorf  und  Tilesius  scheinen  diese Kufie  
 von  Sta.  Catharina  zu  erwähnen,  ich  glaube  
 defshalb ,  dals  sie  über  den  gröisten  Theil  von  
 Südaraerica  verbreitet  ist 5 Asien  wäre  demnach  
 nicht  ihr  Vaterland,  wohin  sie  von  Linné,  Lacepedc  
 u,  a.  gesetzt  wird.  —  Piso  beschreibt  
 seine  Jararaca  (pag.  42.)  etwas  von  der  meinigen  
 abweichend,  er  redet  jedoch  wahrschein-1  
 lieh  von  demselben  Xhiere^  und  giebt  eine!  
 Menge  von Mitteln  gegen  ihren  Bifs  an.  —  Die!  
 Corograßa  hrazilica  {T.  h  pag.  72  und  73.)j  
 redet  von  der Jararacannà  dem  Jararacussu  als!  
 zwei  verschiedenen  Thierartenj  es  ist  dieses aberj  
 ein  Irrthum ^  wenigstens  für  die  von  mir  be-i  
 suchte  Gegend.  Die  kleine  Schlange  mit  wei- 
 Tsem  Schwänze,  von  welcher  jenes  Buch  redetjl  
 ist  eine  andere  giftige  Species,  die man  im  Laode  
 gewöhnlich  Kaisakka  nennt,  von  welcher  ich  
 öfters  reden  gehört  habe,  ohne  sie  zu  Gesicht  
 zu  bekommen;  sie  soll  sehr  gefährhch  seyn.  ~  
 Die  Schararakka  ist  eine  starke,  träge  
 Schlange,  welche  in  trockenen  erhitzten  Gebüschen  
 und  in  den  hohen,  feuchten,  dunkelen  
 Urwäldern  gleich  gerne  lebt,  daselbst  gewöhnlich  
 zusammengerollt  liegt  und  sich  nur  zum  
 A n g r i f f  bereitet,  wenn  man  ihr  zu  nahe  tritt. —»  
 Dennoch  haben  die  Jäger  mit  ihren  blofsen  Fü- 
 Isen  in  jenen  dichten  Wäldern  viel  Glück,  nicht  
 öfter  gebissen  zu  werden,  —  Ich  hatte  einst,  
 -vvie  ich  in  dem  ersten  Theile  meiner  IleisebeschreibuDg  
 erzählt,  auf  der  Lagoa  d'Arara  am  
 Mucuri  einen  Tapir  angeschossen  and  war  mit  
 einem  indischen  Jäger  an's  Land  gestiegen,  ura  
 die  blutige  Spur  des  Thieres  zu  verfolgen,  als  
 plötzlich  mein  indier  um  Hülfe  rief.  •—•  Er  war  
 zufällig  den  furchtbaren  Zähnen  der  zuerst  beschriebenen, 
   beinahe  fünf  Fufs  langen  Schararakka  
 höchst  nahe  gekommen,  und  konnte  nun  
 in  dem  verworrenen  Dickicht  nicht  geschwind  
 genug  entfliehen 5  glücklicherweise  für  ihn  'fiel  
 mein  erster  Blick  sogleich  auf  das  drohend  sich  
 erhebende  Thier,  welches  den  Rachen  w^eit  
 geöffnet,  die  Giftzähne  vorwärts  gerichtet  entblöfst  
 hatte,  und  eben  auf  den  kaum  zwei  
 Schritte  weit  entfernten  Jäger  losspringen  wollte,  
 aber  auch  in  demselben  Moment  von  meinem  
 Schusse  todt  zu  Boden  gestreckt  wurde.  Der  
 Indier  war  so  sehr  von  dem  Schrecke  gelähmt,  
 dafs  er  sich  nur  erst  nach  einiger  Zeit  wieder  
 erholen  konnte,  und  diefs gab  mir  einen  Beweis,  
 wie  sehr  der  durch  die  unerwartete  Nähe  eines  
 solchen  gefährlichen Thieres  verursachte  Schreck  
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