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 Die  Notiz,  welche  ich  in  Brasilien  von  diesem  
 Thiere  aufzeichnete,  ist  folgende:  
 Diese  Kufie  ähnelt  in  der  Gestalt  und  Farbe  
 der  Schararakka  5  der  Kopf  ist  breit,  hinten  
 herzförmig  vor  den  Hals  heraustretend,  daher  
 beinahe  pfeilförmig 5  ein  jeder  dieser  austretenden  
 FJügel  ist  mit  einem  helleren  Längsstrei:  
 bezeichnet,  welcher  über  dem  Auge  entspringt^  
 Farbe  der  oberen  Theile  dunkelkaffeebraun  mit  
 grofsen,  länglich  - rautenförmigen  helleren  Flecken, 
   welche  an  ihrem  vorderen  und  hinteren  
 Ende  auf  dem  Rücken  ausgerandet  oder  etwas  
 gabelförxTiig  gebildet  sind.  Die  braune  Gruncfärbe  
 der  oberen  Theile  des  Thiers  hat  einen  
 schönen  Sammtglanz,  —  
 A u s m e s s u n g :  
 Ganze  Länge  .  .  ,  10'^  
 Länge  des  Schwanzes  
 Zahl  der  Baucbschilde  .  ^  «  .  
 Schwanzschilde  - Paare  .  .  •  .  46.  
 Die  Afterschuppe  besteht  aus  einem  Stücke,—  
 Ich  fand  diese  Schlange  selbst  an  einer  wilden  
 einsamen  Stelle  des  Sertong  der  Capitanía  
 da  Bahia^  welche  man  Cabeca  do  Boi  (Ochsenköpf) 
   nennt.  —  Da  der  Abend  schon  herangekommen  
 warj  so  wurde  sie  flüchtig  besehen  
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 und  wegen  der  sehr  warmen  Witterung  schnell  
 in  eine  Bouteille  mit  Branntwein  gesetzt.  •—  
 Hier  ist  es  möglich,  dafs  ich  mich  in  dem  Vorhandenseyn  
 der  übrigens  auf  den  ersten  Blick  
 zu  erkennenden  Giftzähne  geirrt  habe^  worüber  
 die  Zeit  entscheiden  wird.  —  Eine  Vergleichung  
 der  hier  beschriebenen  Kufie  mit  Colaher  
 rahdocephaliis  wird  übrigens  die  Aehnlich- 
 .ieit  beider  sogleich  zeigen,  und  die  letztere  be^  
 findet  sich  noch  gegenwärtig  in  meiner  zoologischen  
 Sammlung,  sie  ist  eine  recht  characteristische  
 Art  des  Geschlechts  Coluher^  w^ährend  
 ich  meine  Kufie  in  eine  Bouteille  setzte  und  
 nun  nicht  mehr  vorfinde«  —  
 Herr  Dr,  v.  Spix  hat  in  seinem  Bothrops  
 Neuwiedi  die  von  mir  erwähnte  Schlange  wieder  
 zu  finden  geglaubt,  allein  ich  kenne  das  
 von  jenem  gelehrten  Reisenden  Tab.  XXIL  abgebildete  
 schöne  Reptil  nicht,  wie  so  viele  der  
 interessanten  Gegenstände,  womit  er  die  Wissenschaft  
 bereichert  hat.  Das  naturhistorische  
 Publicum  fühlt  sich  dem  unermüdeten  Forscher  
 für  alle  diese  Schätze  dankbarst  verbunden,  
 ganz  besonders  aber  diejenigen  Verehrer  seines  
 Studiums,  welche^  wie  ich,  besondere  Beweise  
 der  Güte  erhielten.  
 f ••    I,  IvJ:^  :  
 M  
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