
 
        
         
		'Á  
 —  598  - 
 Cr  oc  O dilus  s  cl  er  0 p s,  pag.  69.  Freyreifs  (Beiträge  
 zur  nähern  Kenntniís  des  Kaiserthums  Brasilien,  
 pag.  61.)  nennt  den  Brillenkaiman  das  americanische  
 Crocodilo  als  wenn  es  nur  eine  Art  americanischer  Crocodile  
 gäbe.  Das  Wort  Jacaré  schreibt  er  Xacare,  
 welches  unrichtig  ist,  da  man  nicht  har t :  Scha,  sondern  
 weich:  Ja,  wie  im Französischen  ausspricht.  Nach  
 Qitoy  und  Gairnard  gehen  auf  Timor  die  Crocodile  
 auch  in  die  See  und  das  Salzwasser,  wovon  mir  kein  
 Beispiel  vorgekommen  i s t ;  denn  in  Brasilien  scheinen  
 sie  die  Mündungen  der  Flüsse  und  die  Seeküsten  nicht  
 zu  besuchen.  
 Teius  Monitor,  pag.  155.  Freyreifs  schreibt  
 das Wort  Teilt  nicht  r icht ig;  denn  bei  ihm  lies't  man  
 (pag.  61.  und  65.)  Tiiú,  
 Scincus,  pag.  194.  Di e  Geschlechter  Scincus  
 und  A gama  kommen  beide  in  Indien  vor.  Van  Hasselt  
 redet  in  einem  Briefe  von  indischen  Skinken,  die  
 an  Bäumen  leben,  welches  mir  in  Brasilien  nie  vorgekommen  
 i s t ;  denn  ich  habe  die  dortigen  blols  an  
 der  Erde  gefunden*  
 Boa,  pag.  209.  Es  ist  seit  dem  Anfange  des  Abdruckes  
 dieser  Blätter  ein  Punct  in  der  Natur  der  Riesenschlangen  
 näher  beleuchtet  worden,  welcher  bisher  
 ziemlich  vernachlässiget  war.  Herr  Professor  Mayer  
 zu  Bonn  hat  nämlich  die  hinteren  Extremitäten  der  
 Schlangen  untersucht  und  darüber  in  den  Schriften  
 der  Kaiserl.  Leopold.  CaroL  Akademie  eine  interessante  
 Abhandlung  abdrucken  lassen.  Na ch  den  von  diesem  
 gelehrten  Anatomen  gemachten  Untersuchitngen  zeigt  
 es  sich,  dafs  die  an  jeder  Seite  des  Afters  befindlichen  
 Klauen  der  Riesenschlangen  nicht  nutzlos  sind.  Von  
 mehreren  Knocliengelenken  unterstützt,  deren  vorderes  
 blols  d'en  äuiserlichen  Hornüberzua;o   oder  die  Hornklaue  
 trägt,  und  mit  mehreren  Muskeln  versehen,  sind  
 —  599  —  
 diesen  grofsen  Schlangen  zum  Festhalten  gewifs  nützlich; 
   denn  da  diese  Thiere  sich  oft  an  Bäumen  und  
 anderen  (jegenständen  mit  dem  Schwänze  beiestigen,  
 gewöhnlich  auch  immer  ihre  Beute  umschlingend  erdrücken, 
   so  ist  es  sehr  wahrscheinlich,  dais  ihnen  diese  
 Klauen  oder  sogenannten  Sporne  bei  diesem  Geschäfte  
 zur  Befestigung  dienen  müssen.  
 Freyreijs  sagt  (Bei t r.  z.  näh.  Kenntn.  d.  Kaiserth.  
 Bras.  p.  10.)  unrichtiger  Wei se,  in  den  Teichen  {La - 
 goas)  lebe  die  Riesenschlange  {Boa  constrictor),  die  im  
 Innern  von  Brasilien  Sucuriu  und  an  der  Küste  Sucuriuba  
 genannt  werde.  Ich  habe  den  I r r thum  schon  
 an  andern  Orten  bericht igt ,  dafs  der  Sucuriu  nicht  
 Boa  constrictor,  sondern  Boa  scytale  Linn,  ist.  
 In  den  nouveUes  anjiales  des  voyages  {Janvier  
 1823.)  und  in  dem  Bulletin  des  sciences  von  Ferussac  
 {T.  U.  p.  4 5 2 )  lies't  man  eine  Stelle  über  diese  grolse  
 Schlange,  welche  eine  Erdichtung  ist,  In  der  Lagoa  
 Feia,  von  der  ich  in  der  Beschreibung  meiner  Reise  
 nach  Brasilien  Nachricht  gegeben  habe,  sollen  die  Crocodile  
 und  Sucurys  oder  Sucurus  sehr  zahlreich  seyn,  
 zwei  enorme  Schlangenarten  mit  zAvei Klauen  am  Ende  
 des  Schwanzes ,  mit  welchen  sie  grofse  Thiere  ergreifen  
 etc.  —  Aus  Furcht  vor  diesen  gefährlichen  Schlangen  
 soll  kein  Thier  von  dem  schwarzen  Wasser  des  
 Sees  trinken.  Ich  habe  diese  Lagoa  überschifft.  Ihr  
 Wasser  ist  nicht  schwarz,  auch  habe  ich  weder  Crocodile  
 noch  grofse  Schlangen  beme rkt ,  niemand  von  
 den  Bewohnern  hat  mir  davon  erzählt,  obgleich  diese  
 Thierar ten  daselbst  vorkommen  können.  Di e  ganze  
 Sache  ist  also  eine  Fa be l ,  da  man  ohnehin  weifs,  dafs  
 die  Klauen  oder  Sporne  der  .Bo«  nicht  an  dem  Schwanzende  
 ,  sondern  neben  dem  After  sitzen.  Auch  Her r  
 Aug.  de  St.  Hilaire  hat  diese  Fabeln  schon  hinlänglich  
 und  richtig  widerlegt.  Ich  habe  weiter  oben  (p.  235.)  
 gesagt,  dafs  ich  ¿en  Belmonte  für  den  südlichsten  Flufs