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Ruh entrissen werden, doch fordern sie mehr Zeit und Geld,
bevor sie zum E rtrag gebracht werden können. Wenn erst
vom günstigsten Punkte hinreichender Ueberschuss erwachsen
sein wird, so lassen sich dann die ändern Punkte leicht
übertragen.
Eine halbe Stunde weiter von den Läkkos-Brüchen in
Ost aufwärts in’s Gebirg gelangt man zu einem Kloster Agia
Minna, es ist verkauft und gehört mit den dazu gehörigen
Ländereien einem jungen reichen Manne, der mit seiner ju n gen
schönen F rau im Kloster lebt. Auf seinem Grund und
Boden liegt der Statuen-Marmor, doch kann dies selbst, wenn
der Besitzer nur sein Ich, nicht sein Vaterland lieben sollte,
dem Betrieb desselben kein Ilinderniss in den Weg legen,
ohne den Privatbesitz zu schmälern, wenn das Berggesetz,
was ich, den Verhältnissen des Volkes und des Landes angepasst,
in Vorschlag brachte, Wirksamkeit bekommt.
Ehe man zum Kloster kommt, also an dem westlichen
Abhange der Anhöhe, auf welcher es liegt, findet sich über
dem ürg eb irg ein Lager, was aus weissem, dichtem Feldspath
und röthlich-weissem Quarz b esteht, es ist stark mit Epidot
verwachsen und hat durch dunkellauchgrüiien Glimmer einige
Schichtung bekommen.
Statuarischer Marmor des Berges Morpessa auf Paros.
Etwa 10 Minuten östlich abwärts vom Kloster Ajia Minna
kommt man zn einer ziemlich grossen, einige Lachter hohen
Höhle. Sie ist nördlich ursprünglich so gebildet, aber südlich
durch Aushieb der Bänke ilirem Streichen nach 50 Lr.
weit erlängt; dort steht trefflich ausgeschrämt, schöner, blen-
dendvveisser Marmor an, aber er ist sehr unganz, denn Sprünge,
mit gelbem Eisenoxyd überzogen, durchsetzen ihn in allen
Richtungen. Gegen 20 Lr. weit rückwärts senkt sich zwisehen
Bergversatz ein etwa 3 Lr. bre ite r Bau ganz flach hinab,
er ist beim Eingang einige Fnss hoch, wird aber bald so
eng, dass man auf allen Vieren weiter kriechen muss, denn
alles liegt voll vom Tage durch Regenwasser eingeschläramte
thonige Erde und voll Abfall vom Aushieb. Die Alten hatten
der besten Bank edelste Stelle gefunden, es kann jedoch die
Bank in ihrem weitern Streichen noch eben so edel sein, und
tiefer liegende Bänke können eben so trefflichen Marmor
enthalten, das bleibt der Zukunft Vorbehalten und lässt bei
richtigen Anstalten sich leicht ermitteln. Vielleicht hieben
auch die Alten den Marmor lieber so schmal aus, da die
deckende Bank sehr ganz ist und bei so geringer Breite sich
leicht ohne Unterstützung h ä lt; diess ist wahrscheinlicher,
als dass der Marmor zu beiden Seiten nicht so schön sei.
Im vordem Theile dieses Baues sind zwei Bänke ausgehauen,
die obere, um Platz fü r den Aushieb der untern zu bekommen,
sie fü h rt zwei längs ihrem Fallen herablaiifende, schmale,
bläulich-graue Streifen, wie diess bei hiesigen Marmorarten
in T in o , Siphno etc. gewöhnlich ist. Darunter liegt die
schöne, edle Bank, die aber auch oft unganz und mit gelber
Färbung durchzogen is t, sie ist , so weit vor Schutt in
dem vordem Theile und in dem engen Raume zu ermitteln
war, nur 18 Zoll mächtig, so dass hier nur Blöcke zu kleinern
Statuen von etwa 5 Fuss Höhe, zu einem Amor, einer
Psyche etc., oder zu einzelnen Theilen an Götterbildern von
Holz gewonnen werden konnten, die vorzüglich schön sein
sollten, z. B. Gesicht, vordere Hände, Füsse der Demeter
Brymiis und Lusia *). Tiefer im Bau wird der edle Marmor
mächtiger, was ich sogleich näher erörtern werde, nachdem
ich vorher die genauem Verhältnisse dieses Baues angegeben
haben werde.
Vom Tage herein geht erst der weit ausgehauene Raum,
wie eine lange Höhle h. 2. in Süd, circa 50 Lr. weit; 20 Lr.
vorher, also bei 30 Lr. senkt sich der Aushieb h. 8,4 in Süd-
+) Pausanias VIII. 25. 4.
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