leichten Bausteinen, von welchen in der Folge die Rede sein
wird; denn diese sind hier zu liaben, aber nicht Bauholz,
Dergleichen Häuser mit gewölbtem Dach schützen besser vor
Regen nnd sind kühler als die mit flachen Dächern.
Häufig flndet man, besonders in P h ira , von wo der meiste
Wein abgeführt wird, grosse Keller in die obere Aschenlage
gewölbt liinein getrieben, diese ist mit Bimssteinbrocken untermengt
und hat sich dicht genug zusammengesetzt, so dass
sie oben gewölbt ausgeliauen gut s te h t, ohne Mörtel zu bedürfen.
Der gewölbte Eingang ist in der Regel von jenen
leichten Bausteinen aufgemauert.
Alörtel macht man ans der gewöhnlichen, fast alles bedeckenden
vulkanischen Asche (Pozzolana), welche gesiebt und
mit Kalk vermengt w ird, e r ist sehr bindend und e rh ä rte t fest.
Quellend Wasser giebt es auf Santorino nur zu Chonia,
weil es nahe am Fusse des St. Eliasberges liegt, sonst hat
fast jedes Hans seine Cisterne.
Santorino’s Krater als Hafen.
Santorino hat keinen eigentlichen Hafen, es können aber
in dem grossen Krater Schiffe sich vor jedem Winde bergen.
E r würde einen der besten Hafen des Arcbipelagos abgeben,
wenn Ankergrimd da wäre; denn man kann mit jedem Winde
auslanfen, allein schon 10 Faden weit vom innern Rande ist
das Aleer 60 bis 80 Faden und weiter nach der Mitte zu 250
bis 300 Faden tief und tiefer noch. Am Eingänge von Norden
he r ist unterhalb Apano-meria der sog. Hafen St. Nicolo,
wo zwar Grund gefunden wird, auf dem ein Anker fasst, die
Schiffe sind aber hier nur gegen Nord- und Ostwinde geschützt.
Auch am südlichen Ende von Neo Kamme'ni ist eine Bucht mit
Ankergrund bei 15 bis 20 Faden Tiefe, aber die Schiffe sind
hier dera so häuflgen und heftigen Südwestwinde ausgesetzt,
der von dieser Seite mächtige Wogen in den Krater wälzt.
Die meisten Schiffe, welche Wein laden, die Insel h a t deren
selbst 4 0 , legen in der Bucht unterhalb Phira an, müssen
aber bei starkem Westwinde eilen nach Neo-Kammeni zu kommen,
wo sie sich an 2 Tauen fest hängen, oft auch in dera schiria-
len Canal zwischen Mikro- und Neo-Kammeni. Die Ostseite
der Insel hat einige Ankerplätze, die aber von 3 Seiten nicht
geschützt sind ; so auch die Südseite, an welcher sich bei einer
kleinen Kapelle Maurorachidi eine kleine Bucht befindet, welche
aber dera Südwinde offen steht.
Die Einwohner von Santorino sind arbeitsam, einträchtig,
mässig und daher wohlhabend. Die Frauen weben Leinwand
und stricken so viel Sclilafmützen und Strümpfe, dass die
Baumwolle der Insel nicht liinreiclit, sondern noch ans Kleinasien
welche eingeführt wird. Es war sonst wohl ^ der Bevölkerung
katholisch, je tz t kaum i . Der griechische Bischof
wohnt in Pyrgos, der katholische in Phira,
Die allgemeinen Verhältnisse der Insel Sind somit, hoffe
ich, hinreichend auseinandergesetzt, so dass das folgende nun
ein klareres Bild geben wird.
Ankunft in Bantorlno’s grossem Krater.
Mit Nordost segelten wir nach Santorino, aber es begann
immer heftiger zu stürmen und die meergrünen, schäumenden
Wogen jagten einander schneller, da gelangten wir zur Nordwestspitze
von Santorino und zwisclien ih r und dem nahen
Eiland Therasia rauschte zur Seite liegend die Goelette hindurch,
aber bald richteten die schlanken Alasten stolz sich
wieder auf, die Alaclit des Sturmes war gebrochen, je tz t aber
¡zeigte das Meer sich schwarz vom finstern Abgrund, über dem
wir auf kurzen, schwankenden Wellen dahin scliaukelten. Wir
befanden uns in einem hohen, weiten Amphitheater, vom Hephästos
(Vulkan) erbaut ans schwarzen, schlackigen, schroff
abgestürzten Felsen, aber die Sitze der Dämonen sind verödet
und dem Sterblichen wird kein Platz gewährt, denn wo
er landen will, da starren zackige, grausige Schlackenmassen
ihm entgegen. Doch dass der Fenergott auch Sinn zeige fü r
Verschönerung seiner Werke , so h a t er bunte Streifen durch
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