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rothe Farbe von Keos (Zea) nur in athenisclien Scliiffen ah-
holen zn lassen; so wird doch wieder etwas zum allgemeinen
Verkehr beigetragen.
Diese vulkanische Asche schmilzt im Porzellanfeuer zu
einem etwas porösen, schwarzgrünen Glase, mehr davon später.
Nep t uni s ch e r The i l von Santorino.
A. Der St. EliasberiOr.
Es bleibt mm nur noch übrig, den kleinen Theil der
Insel zu beschreiben, der nicht vulkanisch ist. Es ragen nära-
licli an der Südostseite der sichelförmig gekrümmten Insel
zwei Kalkberge hervor.
Der höchste dieser beiden Kalkberge, welcher sich nach
B. de St. V. 750 Mètres über das Meer e rh eb t, ist je tz t,
wie überall die höchsten Punkte, dera lieil. Elias gewidmet
und heisst daher der Eliasberg. Wie er im Alterthum hiess,
davon ist keine Kunde bis zu uns gekommen.
E r besteht aus weisslicbgrauera, auch weissem, krystalliniscli-
körnigem Kalkstein, der in allen Richtuiigeii mit zarten Sprüngen
durchsetzt ist, die mit einer röthlichweissen, erdigen Masse
ausgefüllt sind, übrigens ist er rein, durch Hitze nicht verändert
und giebt gebrannt sehr guten Kalk, als Marmor ist er
nicht wolil zu brauchen. An der Ostseite steigen die Kalkmassen
schroff auf und zeigen sich in starken Bänken gelagert.
Die Aussicht von dem St. Eliasberge.
Auf der Höhe dieses Berges steht ein stattliches Kloster,
mit einem grossen, mit Platten belegten Vorhofe, von dem
man eine höclist eigeiithümliche Aussicht hat.
Gegen Westen dehnt sich die Insel spitz in’s M eer, was
mit dem Horizont verschmilzt.
Im Süden heben sich die blauen Berge von Kreta (Candia),
der herrlichen Insel, die Grieclienland nicht haben durfte,
weil diess kleine Königreich treffliche Häfen und fruchtbares
Land hat nnd Mittelpunkt des Handels von drei Welttheilen
werden kann. Diplomatie kennt nur Zwecke, nicht Gefühl.
Es sank die Sonne und Nebel verhüllte die blaue Insel,
die nur Sehnsucht e rregt und Unwillen, aber morgen, wenn
sich die Sonne klar gehoben h a t, werden die blauen Berge
näher herüberblicken,
Oestlich liegt nah’ das kleine Anaphe', noch beschirmt
vom weissen Kreutze. Alan zeigt die Rhede, wo wir landen
werden.
Nördlich tre ten am Horizont die ändern Kykladen aut,
wie ferne Gebirge. Man sieht herab auf die kable, gekrümmte,
eintönige Insel und auf die aus der Mitte des finstern Kraters
noch im Tode drohenden, schwarzen Leichen der Dämonen,
von kokytischer F lu th umgeben (die Kammeni).
Es wird die Aussicht vom Xo Bourgo auf T in o s, als die
schönste der Kykladen, gerühmt, doch ziehe ich die vom
Eliasberge auf Santorino v o r, der Contrast ist hier ergreifender
, das Meer ist offner, man fülilt grössern Raum um sich
und der eingestürzte Krater mit seinen schwarzen Ueberre-
sten macht einen Eindruck, den die ändern Kykladen nicht
gewähren können.
Der St. Stephansberg mit den Ruinen von Eleusis.
Unter dem Eliasberge streckt sich östlich ein hei weitem
niedrigerer Kalkberg mit b re ite r, aber bei weitem länger noch
gezogener Kuppe; bis zur Hälfte seiner Länge in’s Meer hinaus
liegen auf ihm über den Resten des frühem ll i e r a die
Ruinen von Eleusis und auf den Grimdraaiiern eines seiner
alten Tempel eine neugriechische Kirche, aus einer Menge al-
terthümlicher Stücke zusammengesetzt, sie ist dem heiligen
Steplian geweiht, je tz t aber auch verödet.
Man besteigt gewöhnlich diesen Berg von Chonia aus
auf einem steilen P fad e , der durch eine Menge rolliger Bimssteinbrocken
noch beschwerlicher gemacht wird. Etwa in |
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