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già*) geführt haben, weil viel Hasen und Kaninchen da waren;
ferner Or t y g i a , weil man dort die ersten Wachteln
gesehen habe; man nannte sie ferner .As t e r i a , P e l a s g i a ,
Ch l amy d i a , K y n a e t h o s , P y r p y l e , weil man da zuerst
das Feuer (tivq) gefunden habe. Aristoteles und nach ihm
Plinius**) sagen, sie sei Del o s (AijXog) genannt worden,
weil sie sich plötzlich aus der Alitte der Finthen erhoben habe.
Je tz t nennt man diess Eiland Dili, nicht Sdili, wie einige
aiigeben.
Auf dem felsigen Eiland erhoben sich der Tempel der
Leto und der des Apollon aus parischem Alarmor, von Kekrops
Sohne, Erysicbthon, gegründet.
Apollon ertheilte hier Orakelsprüche, die fü r die deutlichsten
und zuverlässigsten galten; in diesem Tempel befand
sich der künstlich nur aus Hörnern, ohne Kitt u. s. w. gebildete
Alta r, welcher zu dem Problem von der Verdopplung
des Würfels Veranlassung gab.
Anfangs hatte diess Eiland eigne Beherrscher, die zugleich
P rie ste r waren. Später nahmen es die Athenienser in Besitz,
und vertrieben die dortigen Einwohner zweimal gänzlich.
Die Insel wurde als heilig b e tra ch te t, es durfte daher
kein Todter auf ih r begraben werden und keine F rau auf ihr
gebären, diese wurden nach der nahen Insel Rhene'e gebracht,
dort ruhten die Abgeschiedenen nach des Lebens Stürmen
und dort traten die Neugebornen in’s stürmische Leben. Auch
kein Hund durfte auf Delos gehalten werden. Nach Delos
sandten die Athener glänzende Theorien; hier wurden Pane-
gyreii gehalten.
Nach der Zerstörung Korinths, 146 v. Ch,, flüchteten
sich mehrere der reichsten Kaufleute nach Delos und es e rblühte
damals zum gemeinsamen Handelsplatz der Helleneu,
aber Aleuophanes, ein F e ldhe rr des Alithridates, sei es aus
eigner HofFahrt, oder vom Alithridates befehligt — denn dem
*) Steph. Byzant. von La g o s, der Hase.
**) Plinius zählt 13 solcher plötzlich emporgehobener tnseln auf.
DELOS. 271
Alenschen, der nur auf Gewinn sieht, steht das Göttliche je dem
Vortheile nach. — Dieser Aleuophanes also schilfte, weil
die Insel unbefestigt war und die Bewohner keine Waffen hatte
n , mit seinen Dreirudern dort an und machte nicht nur die
dariim wohnenden Fremden, sondern auch die Delier selbst
nieder. Daun raubte er vieles Kaufmamisgut und alle Weih-
gescbenke, machte die Weiber und Kinder zu Sclaveii und
Delos selbst dem Erdboden gleich, AA äbrend der Verheerung
uuu und Plünderung warf einer der Barbaren aus Uebermuth
das älteste Sclmitzbild des Apollon in’s Aleer. Die Wogen
aber nahmen es auf und trieben es in das Gebiet der Boia-
te u , 100 Stadien vom Cap Alalea, an einen Ort am Aleere,
wo es aufgestellt, Epidelion genannt und dem Apollon geheiligt
wurde, Pausanias III. 23. 2.
Die Römer nahmen zwar das verwüstete Eiland wieder
in B e sitz , aber es blieb arm. Zu Zeiten des Strabo besassen
es die Athener. Strabo X. 480.
Zu Zeiten des Pausanias stand noch der Tempel des
Apollon und von Athen wurden einige zum Schutz desselben
dahin geschickt, aber der Delier wegen konnte man es nicht
bewohnt nennen. Pausanias Vlil. 33, 1.
In den neuesten Zeiten leben nur ein Paar Hirten mit
den Heerden auf DelOs und Rhene'e und diese Inseln wurden
nur von Fischern und Piraten besucht.
Delos, unter dessen Namen auch Rhenee begrilTeu wurde,
ward von den Römern zum Freihafen erklärt, Delos hat an
seinem westlichen Ufer nur Landungsplätze fü r kleinere F ah rzeuge.
Zwischen ihm und Rhenee liegen zwei Felseninseln
R h em a t i a r i (von einer der am Rheumatismus
leidet, ein Scherz der Griechen, weil jene Felsen bei heftigen
Stürmen von den Wellen überspritzt werden), die nördlichere
heisst die kleine, die südlichere die grössere; hinter
der südlichen Spitze derselben ist guter Ankergrimd für grosse
Schiffe, die zwischen den beiden Rhematiari und Rhenee aucli
auslanfen können; hier lagen nach der Schlacht bei Salamis
110 Schiffe der Hellenen vor Anker.