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wird sich sogleich näher ergehen; es ist allerdings schwer zu
erkennen und man kann es mechanisch nicht rein absonderii,
auch durch Schlämmen nicht, nnd da man noch niemals einen
Punkt rein ansgesonderten Korund aufgefinulen h a tte , nm
ihn durch einen Uebergang zn erkennen, so zweifelte man, ob
es Korund sei nnd batte doch die Hand voll Korund.
Es glückte mir jedoch, unter dem zuletzt beschriebenen
Schmirgel zu Mastiches, östlich in der Nähe von Perato ein
Paar Stücke anfznfinden, anf welchen sich eine grosse Menge
regulär sechsseitiger, dunkelblauer, bis zn Zoll dicker
Prismen rbomboedrischer Korund anfgewachsen zeigten ) ; an
ändern Stücken zeigt er sich in der Nähe von weissem, krnmm-
blältrigen Perlglimmer, rein ausgesondert, ist mit diesem Aline-
ral, oder auch oft körnig, mit rothbrannem Glimmer verwachsen
und bildet so die ganze Masse, tritt also als ein reiner
Schmirgel auf, ohne Magneteisenstein. Wo sich grosse P a rtien
körniger Korund finden, i s t e r graulichweiss, wie das mit
der allgemeinen Masse anf Naxos verwaclisene Mineral, welches
man, so wie man hier diese Abänderung des blauen Ko-
rnnd’s gesehen h a t, nun leicht nnd mit Bestimmtheit fü r
wahren rhomboedrischen Korund erkennt Es könnte für technische
Zwecke, wo man die höchste Härte des Korundes
braucht, der Schmirgel von Mastiches besonders zu berücksichtigen
sein; für solche Zwecke bedarf man nur kleinerer
Quantitäten, die man hier mit leichter Arbeit gewinnen kann ;
es ist g u t, dass anch für die feinsten Arbeiten das beste
Alaterial im Lande ist.
F ü r die Anwendung im Grossen ist der Schmirgel von
Paesnles zu gewinnen, e r liegt unter allen Ablagerungen am
günstigsten und ist von vorzüglicher Güte. In späterer Zeit
oder um die besten Vorräthe bergmännisch zu schonen, kann
*) Dieses S tück, so wie andere seltnere Vorkommnisse befinden sich
in der grossen bergmännisch-geognostischen Sammlung von ganz Griechenland,
welche ich für ein künftiges B e rg -C o rp s von den Gebirgsun-
tersuchungen mitbrachte, und in 24 Kisten dem K. G. Finanz-Ministerio
übergab, siehe Vorrede S. X.
mit dem Abbau des Schmirgels von Paesnles der von Smirigles
sehr zweckmässig verbunden werden.
Perato soll das grösste Dorf auf Naxos sein, es ist anf
einem hohen Bergrücken sehr unordentlich untereinander gebaut
und nicht besonders reinlich.
Als wir in’s Dorf Perato zogen, hatten sich eine Menge
Menschen, besonders Frauen und Mädchen, anf den flachen
Dächern versammelt, und der Democheronte mit ein Paar
Geistlichen erwartete uns an den ersten Häusern. Die Leute
rie fe n : „Es kommt der Axiomatikos, der Technica in der Hellada
verbreiten wird. — Zito Archioryktis. — E viva Commissa-
rius”. Man bewillkommte mich mit guten Worten und liess
mich nicht vom Pferde absteigen; als ich dann zwischen den
Häusern h in ritt, warfen die auf den Häusern stehenden Frauen
nnd Mädchen Myrten- und Olivenzweige herab anf mich nnd
alle folgten zn dem Hause, wo ich abstieg. Dort wurde ich
abermals freundlich empfangen.
Nach den ersten Bewillkommnungen sprach ich zu den
Versammelten; „ Aus dem Herzen habt ih r zu mir gesprochen
, und ans vollem Herzen danke ich euch nnd wahrlich
ihr habt euch nicht g e irrt, es ist mein liebster Wunsch, der
Hellada Technika zn bringen, mit des Höchsten Hülfe wird
es gelingen nnd der König wird es fö rd e rn , als euer segensreichster
Heros. — Zito Wasileas.”
Dann kredenzte man den berühmten P e ra to -W e in , der
fast farbelos und klar wie Wasser is t, doch wahre sich, wer
solches Wasser trin k t. Ein Glas nur geht schnell durch alle
Nerven; Bacchus hat diese Reben wohl gepflanzt, auf dass
man manchmal glauben solle, er thäte Busse nnd tränke
Wasser.
Der Wein von Perato wird höher geschätzt, als der beste
Santorino nnd willig stimm’ ich bei. Die Hauptsache ist, dass
die nicht überreifen, hier sehr d ü n n s c h a l ig e n Trauben schnell
ausgetreten werden, so dass der Saft nicht anf den Schalen
stehen bleibt und der Wein daher fast farbelos wird.
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