18 SKOPELO.
rethos. Auf der einen ist auf der Vorderseite ein jugendlicher
Kopf mit einem Lorbeerkranze’? auf der Rückseite eine Vase
mit 2 hohen, oben weit abstehenden Henkeln und neben ihr
die Buchstaben: TI E
n A
Die andere Münze zeigt auf der Vorderseite einen bärtigen
Kopf mit einem Olivenkranze *? auf de r Rückseite einen Vierzack
mit Widerhaken, daneben zwei undeutlich gewordene
Buchstaben, auf jed e r Seite einen Delphin mit dem Kopfe nach
dem Stiel des Vierzack gekrümmt.
In der Schlucht bei dem Serpentin L St. südlich von der
S tad t, die sich östlich zwischen dem Kalkgebirg befindet, ist
eine Quelle, welche 12« R, h a t, N e r i t i n a D a im a t in a
findet sich in Menge im Wasser, es sind liier auch Felsenhühner
(T. graeca).
Ich besuchte gleich bei meiner Ankunft den Eparch (Gouverneur),
der mit seiner Gattinn in einem dunklen, kalten
Zimmer sass, beide hatten das Fieber und sie noch überdiess
seit einigen Wochen Augenentzündung; einige Tropfen Eu-
phrasia Avirkten zum Erstaunen, sie konnte nach wenig Tagen
das Licht vertragen und wieder ausgehen. Ich musste auf ein
sog. Caffeehaus gehen, um ein Paar andre Beamte zu sprechen
mul die erste Frage war, wie gewöhnlich, was ich für einen
Rang habe, die zweite, wie viel ich Parades monatlich zu verzehren
hätte. Ich bekam die leer stehende Wohnung eines
Klostergeisthchen, das Zimmer war geräumig, aber finster;
denn es erhielt nur Licht von einer Gallerie über der Stuben-
th ü re , zu welcher man eine Treppe hinauf steigen musste,
unten war ein grosses schwarzes Kamin und eine finstre Kamm
e r, wie ein grösser Kasten von Bretern, eine andre solche
Kammer war oben an die Gaherie angebaut.
Es stürmte viele Tage, ich musste vergebens auf noth-
wendige Briefe wa rten , die finstre Wohnung wirkte so auf
meinen Bedienten, dass e r mich ba t, ihn mit was für einem
Schiff es se i, abreisen zu lassen, cs gehe ihm wohl, aber
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er könne hier nicht länger bleiben, wenn ich nicht zu Hause
se i, möchte e r verzweifeln.
2 1 s te n . bis 2 5 te n . stürmte es fortwährend aus Norden,
weisse Wogen, so breit wie die Bucht, wälzten sich miunter-
hrochen an den Strand, ich ging den Wogendrang ganz nah
zu sehen, der mich sonst so fre u te , doch je tz t sehnte ich
mich nur weiter. Das W e tte r wurde besser und ich begab
mich den 2 7 te n . nach Chiliodromia, diese Insel und die dortigen
Braunkohlen zu untersuchen; hiervon später, um zuerst
die Beschreibung von Skopelo zu beendigen.
E rst den l.'i. Januar 1835 war es möglich, Skopelo weiter
zu untersuchen, ich begab mich zuerst nach Glossa, von wo
mir ein P aar Stücke mit Kupferfärbungen zugesendet Morden
Maren. Der Weg von der Stadt fü h rt nordwestlich zwischen
lauter Weinbergen hinauf; wo diese und mit ihnen der Thonschiefer,
der den fruchtbaren Boden giebt, anfhören, kommt
man in den darüber liegenden üebergangskalk, der oberhalb
voller Aushöhlungen is t, und daher den Weg auf solchen Z a cken
stets sehr beschwerlich macht. Der Weg geht anfangs
längs dem Berge, dann auf der Höhe hin und später sanft
bergab bei einigen kleinen Häusern vorbei, die da erbaut sind,
weil der Boden fruchtbar ist. Zur Seite des Weges findet sich
meist immergrünes Laubholzgebüsch, nur bei einer Capelle
etwa 1^ St. von der Stadt stehen grosse, dicke Kiefern
(P. maritima), die um dieselbe einen dunkeln heiligen Hain
bilden, und an anderer Stelle nicht verschont geblieben
wären. Die meisten sind leider angehaiien, um etwas Kienholz
zu bekommen.
Weiter von hier zeigt sich Thon schiefer gegen Osten
einfallend, besonders der obere Theil desselben ist ganz
mit rothem Eisenoxyd durchdrungen, so dass er sich dem
thonigen Rotheisenstein nähert, e r ist dunkel-violett und
giebt ein röthlich-weisses Pulver, braust nicht mit Säuren,
wird geglüht graulich-schwarz, schmilzt leicht in Weissglühhitze
zu dunkelgrünem Glase, löst sich in Borax nicht auf,
färbt ihn nur schwach grünlich und Md rd äusserlich entfärbt.
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