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Ueber das allgemeine, geognostische Verhältniss dieser
Insel wird bei der Beschreibung von Milo gesprochen werden.
Die Mitte der Insel decken thonige Conglomerate, die Nordwestseite
v erh ärteter, kalkiger Meeressand mit Versteinerungen
, die Süd- lind Ostküste weisses, z e rsetztes, thoniges Gestein,
die Nordostküste vulkanischer Tuff und an der Nordküste
hebt sich ein mässig h o h e r, langgezogener Berg aus
poröser Lava.
Die Insel hat bis je tz t 2 technisch - nutzbare Mineralprodukte
:
1 ) weisse, ziemlich leichte und leicht zu bearbeitende
Bausteine.
2) Cimolit, der noch heut zu Tage, wenn man ihn nur
bekommen kann, gern als Seife benutzt wird.
Ein drittes kann bald noch nützlich gemacht werden, es
ist die poröse Lava der Nordküste zu Mühlsteinen.
Die specielle geognostisch-technische Beschreibung der
Insel möge von der Südwestseite h e r beginnen.
Die Südwestküste der Insel ist mit einer starken Ablagerung
verbärteien, kalkigen Meeressandes bedeckt, er bildet
jenen kleinen Hügel, in welchem die Todtengrüfte, und jenes
vorspringende U fe r, in welchem eine Menge Gräber ausgehaiien
sind, zieht sich südlich bis an das Milo am nächsten
gegenüberliegende Cap, und findet sich auch am Gestade von
Milo wieder, wie dort erwähnt Mcrden wird (siehe Apollonia);
er enthält Steinkerne von Seeigeln, Terebrateln ii. s. w. An
der Küste von Kimoli finden sich südlichst in diesem Kalktiiff
fossile Conchylieii des Geschlechtes Perna ii. s. w., ihre Schalen
sind sehr dick, aber selten findet man beide zusammen,
sie sind fast stets in Stücken. Da, wo die Gräber sind, fand
ich den Kern eines Echinns, eine Ostrea u. s. w.
Dieser v e rh ä rte te , kalkige Meeressand erhielt sein Bindemittel
aus zerstörten Conchylieii, womit er ganz erfüllt ist,
e r ist feinkörnig und enthält eine Menge kleine, graiilich-
weisse und auch durchscheinende Körnchen von Quarz und von
weissem, glasigen F eldspath, röthliche Körner aus den Conglomcratmassen
und kleine Stückchen schwarzen, geschmolzenen,
körnigen T ra ch it, Magneteisensand und liin und wieder
ein Blättchen tomhackbraunen Glimmer. Alle diese finden
sich ganz in der Nähe, es sind Ueberbleibsel vulkanischer
Massen, die durch die Finthen z e rs tö rt, oder als Asche ausgeworfen
wurden, sie mengten sich im Aleere mit Myriaden
zu Grunde gegangener Conchylien und kamen durch vulkanische
Emporhebimg ruhig, wie sie sich im Meere abgesetzt
ha tten , an den Tag.
E r ist zuweilen von Klüften d u rch s e tz t, die häufig mit
grünlichem, thonigen Gestein ausgefüllt sind.
Südlich ziehen sich hohe, zerborstne Klippen von Hornsteinporphyr
längs der Küste gegen Osten hin. Seine Grundmasse
ist röthlichgrauer, liornsteinartiger Quarz, in welchem
einzelne Krystalle weisser Feldspath liegen, die meist verwitte
rt sind, er ist häufig mit kleinen Klüften durchsetzt, welche
krystallisirten Schwerspath enthalten, alle dürren Klüfte sind
mit rothbrannem Eisenoxyd überzogen.
Nördlich von der kleinen Bucht, wo die Gräber sind,
steigen Klippen auf, die sich gegen Osten zu mässigen Bergen
erheben und bis zur Stadt hinziehen, sie bestehen aus
dem thonigen Conglomérat, was die böbern Punkte der südlichen
Hälfte der Insel bildet und bald näher beschrieben
werden wird.
Von jener Bucht fü h rt der Weg in einem flachen Thale
nach der S ta d t, in diesem findet man viele grosse, einzelne
Felsstücke grauen, feinkörnigen Trappqiiarz, der innig mit
röthlicher Feldsteinmasse verwachsen ist. An einigen Stellen
nimmt die röthliche Feldsteinraasse überhand, sie enthält
weisse Quarzkörner und zwischen ihr zeigen sich schwärzlich-
graue, gebogene, iinregelmässige Streifen thonig-quarziger
Masse, in welcher sich hin und wieder kleine Feldspathkrystalle
gebildet haben; wäre dieses Gestein mehr in Flnss gewesen,
so hätte sich der Trachit No. 17 vom Kraterrande
zn Santorino gebildet.
Auf dem halben Wege nach der Stadt zu, von dieser
Eil
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