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selbst mit starken Hämmern von diesem Conglomérat ein passendes
Stück abznsclilagen.
Wenn aber dieses Conglomérat im feurigen Flusse war,
welche nngelieure Hitze wurde e rfo rd e rt, eine so grosse Masse
quarzige Gesteine in Fluss zu bringen und zu halten, es wurde
dieses Conglomérat wohl unterirdisch geschmolzen, verbreitete
sich über die darunter liegenden Feldsteinmassen und wurde
erst in der Folge mit der Insel über das Meer erlioben.
Mülilsteing-ruben zu Refma.
Die Gegend bei diesem Conglomérat, welclies die Höhe
bedeckt, ist öde und kahl. Südlich von demselben geht eine
schroffe, tiefe Wasserschlncht hinab, in welcher einige Sträucher
stehen und sicli oft Felsenhühner aufhalten. Weiter
östlich gegen das Aleer zn ragen ro th e , eisenochrige Klippen
empor.
Alan kommt bei einem zerfallnen, einst gut und massiv
erbauten venetianisclien Kloster vorbei, es liegt höchst einsam
in der öden, todten Gegend. Bei diesem Kloster steht
eine Pa rtie Oelbäume, sie hingen ganz voll Früchte, die aber
sehr klein waren, fast so klein wie bei andeim Oliven der
Kern. Das Kloster hatte nur Cisternenwasser.
Der Weg senkt sich hinab, man gelangt zu einem Felsen
ans grobkörnigem Conglomérat, in welches man mehrere Lr.
weit eine Hölile hineingehauen h a t, worinn Wasser zusammensintert,
Wir fanden es erfrischend, obgleich es 15« R. hatte.
Von hier am Abhang einer engen Wasserschlncht hinab kommt
man in die Gegend, wo man die Alühlsteine gewinnt. Sie
heisst Refma ( t o der Fluss am Körper). Die Venetian
e r , vielleicht die Alten schon haben zu beiden Seiten der
engen Schlucht kleine Stolln in die Gehänge getrieben, um
ein ganz poröses, quarziges Gestein zu Mühlsteinen herauszuholen.
Durch dieses s te te , iinregelmässige Heriimwühlen ist
das mir lose die Gehänge bedeckende, zerrü tte te Gebirgsgestein
mehr und mehr abgesunken, so dass je tz t alles rege
und der Bau sehr gefährlich geworden ist. Von dem südlichen
Berge hat sich bereits wenigstens 4 desselben durch eine
grosse Spalte getrennt.
Im Sommer gehen die Arbeiter am meisten auf der nördlichen
Seite (denn die südliche ist zu sehr durchwühlt) mit
kleinen Suchstöllchen in den untersten Abhang hinein und suchen
oft in Schneckenwinduiig einige Lr. iu der Tiefe einen
abgesiinknen Block anfznfinden; denn anstehend kennt man
je tz t dieses Gestein nicht. Findet man mm auch eia solches
Stück, oft von mehr als l Lr. Durchmesser, so muss es, obgleich
es gross genug wäre, Mühlsteine im Ganzen daraus zu
hauen, in Stücke gehackt werden, wie sie grade ein Mann
durch den engen Stolln, der oft eine Windeltreppe is t, h e raustragen
kann*). Dabei sind die Leute in ste te r Lebensgefa
h r, denn das Gebirg ist stets lebendig und 1834 wurden
auch leider 3 Mann verschüttet**).
Im Winter strömt oft bei den heftigen, anhaltenden Regengüssen
2 bis 3 Tage lang das Wasser bis zu 3 Lr. hoch
in der engen Schlucht herab, welche ein grosses Sammelrevier
h a t; alle die Stöllchen vom Sommer h e r werden unter Wasser
gesetz t, verschlämmt nnd stürzen fast sämmtlich ein. So
+) Ich sab hier in 2 solchen turbinitenförmigen Stölln bei einigen
Lrn. T iefe unter der Sohle der Wasserriese einen Block dieses Gesteines,
der einen Mühlstein von 6 Fass Durchmesser gegeben haben würde,
wenn man ihn hätte herausschaffen können. Der neben diesem Blocke
befindliche alte Bau war mit fettem, grauem Thon angefüllt. Dieser
hat folgende Eigenschaften :
1) Er ist grau, etwas mager anzufühlen, enthält viel kleine Brocken
von Mühlsteinen. Im Strich ein wenig glänzend.
2 ) Er hängt nicht an der Zunge.
3) Im Wasser wird er f e ttig , aber nicht sehr plastisch.
4 ) Mit Säure braust er nicht.
5) Lufttrocken zerknistert er beim schnellen Erhitzen. Schmilzt im
strengen Feuer zu weissem Em a il, mit Kobaltsoliition giebt er ein blassblaues,
bei mehr Zusatz ein schwarzblaues Email.
*’) Der oberste Betriebsbeamte begleitete mich nicht in die Gruben,
weil er Familie auf Milo und ich in Sachsen hatte.
Fit;
Ü