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480 SANTO RINO .
eisenrothe, leichte Baustein, dessen Bänke so eben betrachte
t worden sind und sich von h ie r bis längs am Rande hin
nach Skaro ziehen. Es mag hier eine Gasanftreibung der
flüssigen Massen stattgefunden haben, es zeigen sich daher
mehrere Spalten. Am Fuss der kleinen Anhöhe findet sich
wieder die allgemeine Bedeckung der Insel mit vulkanischer
Asche.
Zu oberst über allen Ergiessungen des Vulkans liegt Bimsstein
und vulkanische Asche oft mehrere Lr. hoch.
Bimsstein.
Die grössern Stücke des weissen Bimssteines liegen gewöhnlich
zn u n te rs t, man findet deren besonders viel von
P hira nach Kontochori und bis zu jenen rothen Bänken. Sie
sind sehr feinfaserig wie Amiant und etwas weich, greifen dah
e r beim Poliren nicht so scharf an, wie der italienische
Bimsstein, den man in den Handel bringt, auch finden sich
hier nicht grössere Stücke im Ganzen, als höchstens einige
Zoll gross, übrigens ist die Masse dieses Bimssteines sehr rein
und nur selten findet sich ein kleines, schwarzes Körnchen
geschmolzener Trachit eingeraengt.
An ändern Orten liegt der Bimsstein zu ob e rst, z. B.
unterhalb Pyrgo nach Chonia und Wothona findet er sich in
einer ein Paar Lr. mächtigen Lage aufgehäuft, e r besteht
hier aus lauter äusserlich gerundeten Brocken von der Grösse
einer Erbse bis zu der einer M'allnuss, selten finden sich dazwischen
kleine Stückchen, besonders des blass röthlichgranen
T ractiites. Dieser Bimsstein könnte von h ie r leicht und in
grösser Menge an das nahe Meer gebracht werden. E r greift
etwas besser an als der vorhin erwähnte. F e rn e r ist der
westliche und nordwestliche Abhang des Eliasberges, besonders
bemerkbar am mittlern Abhange, wie mit einem Regen von
gerundeten Bimssteinbrocken, meist von 1 bis Zoll Durchmesser
bedeckt, so liegt e r h ie r auf dem kahlen Kalksteine,
SANTO RINO .
Vulkanische Asche oder Pozzolana.
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Im Allgemeinen ist jedoch Santorino und Therasia bis zu
mehreren Klaftern hoch mit vulkanischer Asche bedeckt; sie
bildet je tz t den d ü rren , aber fruchttragenden Boden der Insel,
indem sie durch ihren Thongehalt noch in der Tiefe
Feuchtigkeit genug bindet, um tie fe r wurzelnde Gewächse die
heisse Jahreszeit hindurch zn erhalten, bis der nächste Winte
r sie mit neuer Kraft fü r die nächste Sonnengluth stärkt.
In diesem vulkanischen Boden wächst jen e r Feuerwein, von dera
ich frü h e r sprach.
Diese vulkanische Asche ist gelblichweiss, erdig, sehr
trocken, rauh im Anfühlen, sie is t mit einer Menge kleiner,
gerundeter Brocken untermengt, die aus glasigem Feldspath
bestehen, der schon porös und im Beginnen is t, sich aufzu-
hlähen, zum Theil schon Bimssteinstructur angenommen hat.
Sie ist Bimsstein in Pulverform von Bimssteinmassen, weniger von
trachitischen Massen, welche der Vulkan nicht gleich auszuwerfen
vermochte, und daher lange im Krater herumgeworfen wurden,
so entstand S tau b , vulkanische Asche und die übrig gebliebenen,
kleinen Brocken sind auf diese Weise gerundet.
Im Süden der Insel, südlich zwischen Megalo-chorio und
Akrotiris, zeigte man mir dergleichen vulkanische Asche, die
weisser ist und weniger kleine Brocken eingemengt enthält,
es sind aber hier lauter Weinberge und wenn man diese auch
zerstören wollte, so ist von hier ih r Transport beschwerlicher
an’s Aleer, als wo man sie je tz t gräbt.
Selten findet sich ein kleines Stückchen schwarzer, geschmolzener
T ra c h it, häufig aber Bimsstein in dieser vulkanischen
Asche. Sie dient gleich der Pozzolana zu Wasserraörtel.
Als ich 1835 von der Bereisung der Kykladen zurückgek
e h rt, wurde ein Vertrag geschlossen, diese Pozzolana für
die grossen Wasserbauten in Aegypten abzuholen, dera ich,
da mir das R efeiat im Bergwesen übertragen war, noch hin-
zufügte: der Tran sp o rt möge nur durch griechische Schiffe
geschehen, gleich wie die Athener sich einst ausbedungen, die
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