In diesem obern Bruche sind die untern stärkern Bänke
weit hinein ansgesclirämt worden, so dass hierdurch eine überhängende
Felsenlialle gebildet wird. Die Sonne war untergegangen
und hier der günstigste P la tz , um zu übernachten;
ich sandte daher zwei Mann mit einem zn den Pferden gehörigen
Griechen, welcher über der Höhe Eichengestrüpp wusste,
um Brennholz zu holen.
Als ich mit dem F ü h re r und Einem Pionnier die Gegend
um unser Nachtlager, wie gewöhnlich, recognoscirte, gewahrten
wir am Strande hinter einem Felsen einen kleinen Mast,
Avir näherten uns vorsichtig auf einem Umwege, avo man mit
dem Perspectiv das kleine verdächtige schwarze Fahrzeug sehen
konnte und Avas seine BeAvohner trieben. Es waren Kumioten,
die mit Wein nach Athen gehen Avollten und durch stürmischen
Gegenwind gezwungen, sich in diesen trefflichen Flafen hatten
flüchten müssen. Sie hatten mich in Kumi gesehen, als ich
die dortigen Braunkohlen begutachtete, und verkauften mir von
ihrem besten Weine; da kam ich denn zurück in meine F e lsenhalle,
im Hintergründe flammte hoch ein F e u e r, durch die
obere Ausbuchtung des Felsendaches blickte rein Dianens scharf
geschnittner 3Iond, aber am F eu e r sassen still die Männer,
denn bei Wasser Avird man nicht überlaut, doch als auf einer
Alarmorbank ein dunkles Fässchen lag und Rebensaft unentgeltlich
floss, da regte alles sich und gewiss zum ersten Mal
erscholl hier das Jägerchor und frohe Alpenlieder und meine
Griechen stimmten freudig ein, bis ich den ersten Nachtposten
auftreten liess, dass wir zum nächsten Tage Kräfte sammeln
möchten. „Löscht das Feu e r ans; gute Nacht.“
Auf der den Hafen mit einschliessenden Insel oder Landzunge,
diesen Alarraorbrüchen schief gegenüber, wurde einst
auch Alarmor gebrochen, es soll dort ein grosses viereckiges
weisses Stück noch mit voller Politur liegen.
Von der Stadt durch das kleine Thal unter derselben
nordwestlich die Anhöhe hinauf nach der früher erAvähnten
Felsschlucht kommt man zu einer Capelle, bei Avelcher ein
starker Quell gutes Wasser aus dem Serpentin mit vieler Kraft
emportreibt.
Wie in Euböa ungünstige Jahreszeit, so vergönnten hier
ungünstige Verhältnisse nicht diese Insel in allen Punkten
zu unte rsuchen, z. B. wo die Alten alle die im Strabo angeführten
verschiedenen Steinarten brachen, obgleich sie je tz t
zu bearbeiten keine Aussicht ist. Wenn nur erst die wichtigsten
Marmorbrüche in richtigen Betrieb gesetzt wären, bis
dahin sind diese Aveniger brauchbaren Varietäten von Marmor
sehr entbehrlich. Wissenschaftlich interessant würde sich noch
mancher Punkt gefunden haben, das technisch Avichtigste ist
jedoch gefunden und hier beschrieben worden. Folgendes e rfuhr
ich in der Folge, als ich Skyro schon längst verlassen
hatte.
An der Ostküste der Insel Skyro findet sich an einem
Platze, KukuAva’ia (Käutzchen) genannt, im Kalkstein eine
1 Klafter mächtige Einlagerung Feuerstein.
Ehe man von Porto Linäri nach dem Ort Skyi'o kommt,
soll sich rechts in einem kleinen T h a le , nach St. Weges bei
einer Mühle an einem starken Bache ro th e r Eisenstein finden.
S k y r o s nannten schon die illten die berühmteste Aon
den nördlichen Sporaden und noch jetz t haben ihre Be-
Avohner viel Eigenthümliches behalten, wovon ich , Avas mir
bekannt Avurde, hier mittheilen werde.
Auf der hohen, steilen, oben breiten Felsenkuppe, au
deren mittlern Abhange der einzige beAvohnte Ort der Insel
erbaut is t, lag einst die Burg des Lykomedes, je tz t die befestigte
Stadt der Skyrioten, mit festem Thor und Aussen-
mauern wohl geschützt. Am obersten Punkte ist eine grosse
antike Cisterne, von deren plattem Dache man eine weit um