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auf und verwitterter Gneiss zeigt sich bis nach Xo Bourgo,
wo sich eine hohe Granitknppe steil erhebt. Auf ih r stand
sonst ein venetianer Schloss, dessen Ruinen man noch sieht,
und einige Plündert Häuser, die aber auch zerstört sind. Von
der obersten Spitze hat man eine umfassende, doch nicht besonders
interessante Aussicht, weder auf die Insel, noch auf
die nächsten Eiländer und das Aleer. Als ich das Schloss bestieg,
fand sich am Abhange ein venetianer Kupferstück, mit
Patina überzogen, auf einer Seite steht S o l Di u i , darunter
* 2 , auf der ändern ist ein Löwenkopf mit grossem Barte,
von zwei Adlerflügeln umgeben, darunter sieht man zur Seite
gross die Zahl 10.
Der jetzige Ort ist am südöstlichen Fusse des Berges
angebaut und fast nur von Italienern bewohnt. Es befindet
sich daselbst ein Jesuiten- und ein Franziscanerkloster. Älan
bot uns in Menge seidene, gestrickte Handschuh an.
Von Xo Bourgo bis zur Stadt hinab rechnet man eine
gute Stunde Weges.
Die Temperaturen der beobachteten Quellen sind folgende:
Quelle nördlich von Oxomeria ans einem Marmorlager 15«.
Tiefere Quelle in Oxomeria aus Glimmerschiefer 151«.
Quelle, nordöstliche Seite der Insel, hoch am Abhange
aus Glimmerschiefer 13«.
Quelle aus zersetztem Granit bei Chomo 17«.
Quelle aus Serpentin, ^ St. vor Aeolos Grotte 17«.
Quelle in Potamia aus Gneiss 17«,
M Y K O N E .
(Mykonos . )
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D i e s e Insel erhielt vom Mykonos, dem Sohn des Aeneas,
ihren Namen,
Strabo schreibt X. pag. 487: „Mykonos ist dasjenige
„E ilan d , unter welchem de r Fabel nach die letzten der vom
„Herakles erlegten Kentauren mit dem Eilande belastet liegen
„sollen. Daher das Sprüchwort: alles unter ein einzig My-
„konos bringen, was von denen gesagt wird, die Sachen,
„weiche ih re r Natur nach himmelweit von einander verschie-
„d e n sind, vereinigen wollen. — Die Kahlen werden auch
„von einigen die Alykonier genannt, weil diesem Eilande die-
„ s e r Naturfehler einheimisch sein soll.”
Plinius übertreibt diess und sagt: die Kinder würden
dort gleich ohne Haare geboren.
Tournefort sagt: der grösste Theil der Einwohner verlöre
schon im 20 bis 25sten Jahre die Haare.
Ich habe darauf nicht Achtung gegeben, doch muss ich
sagen, dass die Frauen und Mädchen schönes volles Haar
haben, ich weiss recht wohl, dass in Griechenland häufig
schöne, dicke, geflochtene Haarzöpfe angesteckt Mcr-
den, wie an ändern Orten die falsclien Locken; wären sie
jedoch kahl gewesen, so hätten sie eine Perücke getragen,
was leicht zu bemerken gewesen wäre. Uebrigens kann sich
diess wohl auch geändert haben. Die jetzige Bevölkerung hat
grösstentheils Venetianer-Physiognomie, gelben Teint mit dunklen,
glühenden Aiigen; unter den Männern kleiden sich die
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