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Südlich ist neben dem 18 Lr. langen llaume noch eine
kleine Nebenhölile 3 Lr. weit ausgearheitet.
Diesen Verhau nennt man A lm i r a S p i l i a (die salzige
Höhle). In ih r und in der kleinen Nebenhöhle ist es 2 2 «R.*)
warm.
Das erdige Lager, was die Alten mit Keilhanarbeit aus-
hiehen, setzt weiter in’s Gebirg, es scheint gegen 2 Lr. mächtig
zn sein nnd ist etwa 1 Fuss stark mit einer Schicht, die
grösstentheils aus Glimmerschieferstücken b e steh t, bedeckt,
über dieser liegt der graue, thonige und späthige Gyps in
dünnen Lagen, welcher das Dach bildet nnd über ihm das
graulichweisse, bimssteinartige Gehirg, was man am Mundloch
sieht.
Das Lager macht eine Biegung; im nördlichen Theil
streicht es h. 8,4 und fällt 16« in O ., im südlichen h,4 nnd
la llt mit der es bedeckenden Conglomeratschicht 25« in W.
Alles in diesem Verliau ist ungemein trocken und die die
Sole bedeckende, thonige, salzige Erde ist staubig. Das e rdige
Lager selbst is t, da es so lange Zeit ru h e te , mit einer
4 Zoll dicken Kruste, meist haarförmigen, auch zart büschelförmigen
, weissen Gyps, wie mit einer Salzkruste überzogen.
Diese Rinde gieht ausgelaugt salzsaures Natron mit ein wenig
salzsaurem Kalk und schwefelsaiirem Natron. Schon der Geschmack
nach Kochsalz beweist, dass hier kein Alann vorkommt,
obgleich die jetzigen Einwohner und anch Fremde,
welche diese Höhle besuchten, den zart ausgehlühten Gyps
fü r Federalann hielten und beschi’ieben, unbekümmert, ob es
sich auflöst oder nicht; es ist ihnen hinreichend, dass es ibm
ähnlich sieht nnd beim Berühren mit der Zunge salzig, obgleich
nicht süss zusammenziehend schmeckt. Alle meinen dah
e r , hier sei die S te lle , durch welche den Alten der F ed e ralaun
bekannt gewesen sei, von welchem Plinius spricht, doch
werde ich sie anderswo nachweisen, wo er am Tage liegt und
*) Olivier giebt 30« C ., also 24° R. a n , ist diess genau, so hätte
sich also in 40 Jahren die Temperatur vermindert.
also den Alten frü h e r bekannt war, ohne dass sie Arbeiten
darauf zu unternehmen brauchten, hier war sie nicht, weil
kein Alaun da ist.
Warum aber die Alten diesen Stolln h ie r in das Gehirg
trieb en , ist schwieriger zu sagen. Dass sie die Gewohnheit
h a tten , mit abfallenden Stölln schief in das Gebirg zu gehen,
ist schon hei der Beschreibung der Lanriongruben nachgewie-
sen. Die u n te re , erdige Lage rauchte vielleicht stark und
man trieb den Stolln versuchsweise in’s Gebirg, oder suchte
man tiefer dickere Bänke, als das dünngeschichtete Gestein
am Tage z e ig t, nm Todtengrüfte darinn auszuhauen; oder
suchte man das u n te re , erdige Lager, um darinn einen Raum
auszuhauen, der warm sei, als Schwitzbad zu dienen.
Vorschlag zu einem natürlichen Schwitzbade.
Diess ist heut zu Tage der einzige Gebrauch, den ich von
diesem Raum zu machen rathe. Auf allen benachbarten Inseln
ist das Brennmaterial zu selten, um fortwährend geheitzte
Badstuben zu unterhalten; wenn aber jemand von den Inseln
langdauerndes Schwitzen als Cur nöthig h a t, so mag er h ie rh
e r reisen, um dieses natürliche Schwitzbad zu benutzen, wie
man sonst hie rhe r re iste , um das warme Salzbad zu gebrauchen.
Wenn man nur einige Lr. weit in dem Stolln vorgedrungen
is t, so bemerkt man schon Wärme, und so wie man in
die Höhle t r i t t , transpirirt man in einigen Minuten über und
ü b e r, dabei ist die Luft keineswegs beschwerlich zu athmen,
man befindet sich wohl, wir blieben über 1 Stunde drinn nnd
kamen merklich leichter heraus und jed e r wünschte noch ein
andresmal mit aller Ruhe eine Zeit lang darinn zu bleiben.
Die Luft ist zwar nur 22« R. warm, fast wie in der Höhle
über dem warmen Salzwasser, man kommt aber hier auch deshalb
schneller zur Transpiration, weil in dem Raume Salzbildung
vor sich geht nnd die Luft an Sauerstoff ärmer ist.
Ich bemerkte schon vorhin, dass alles sehr trocken in
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