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„F e rn e von Salamis Flur, der begüterten, folget der Ruhm ihm ;
„Kypros wird er verlassen und frisch durch die Wellen gehoben,
„Singend zuerst und allein das Geschick der gebreiteten Hellas,
„Wird unsterblich er sein, n i e alternd jegliche Tage.
„Dieses haben wir gehört und die Weissagungen gelesen;
„w ir selbst aber schreiben darüber weiter Nichts, weder in
„Betreff des Vaterlandes, noch über die Zeit des Homeros.”
So schwer war es dem wahrheitsliebenden Pausanias e twas
bestimmtes darüber zu sagen.
Der unsterbliche Dichter starb arm an zeitlichen Gütern,
seine Zeitgenossen kannten ihn noch nicht und kein mächtig
Grabmal zeigte den P la tz , wo seine Asche ru h te ; erst im
Nachklang seiner Gesänge hob sich von Jahrhundert zu Jahr-
liundert unsterblicher sein Ruhm und nur in den eliseischen
Feldei'ii kann uns Gewissheit über Homeros werden.
Auch Smyrna, wo man Kupfermünzen h a tte , Homereios
genannt, will Homeros Grab besitzen; von den Reben, die es
zunächst umgeben, bereiten die jetzigen Griechen eineu süssen,
geistreichen Wein unter dem Namen Homeros, der je tz t auch
bis Di’esden versendet wird.
In Jos gab es einst Kupfermünzen mit Köpfen des Homer.
So viel von dem armen, blinden Greise (um dessen Geburt
sich 7 Städte stritten ), da dieses Eiland es sein kann,
wo er geboren und begraben wai'd; je tz t soll von der Insel
selbst die Rede sein.
Das geognostische Verhältniss der Insel ist folgendes:
In der südöstlichen Hälfte derselben hebt sich mit mehreren
Felskuppen ein massiges Gebirge, hier tritt Granit hervor, der
ringsum von Gneiss bedeckt wird, dieser erhebt sich zur
höchsten Spitze der Insel, Ajios Joaimis is ton Pyrgon, er
fällt gegen Süden südwestlich, gegen Norden nordwestlich.
Die nordwestliche Hälfte der Insel besteht abwechselnd aus
Glimmerschiefer und krystallinisch-körnigem Kalk, der Fall
der Schichten ist anfangs in N .W ., weiterhin in West, nördlicher
iu Nord und im nordöstlichen Theile in Ost. Die
oberste Bedeckung ist g rau e r, krystallinisch-körniger Kalkstein.
An einigen Punkten haben sich tertiäre Gebilde abgesetzt.
Der nützlichen Vorkommnisse dieser Insel sind wenige
und nur folgende zu nennen: Eine mächtige Quarzniere im
Gneiss; schöne Gneissplatten; Kalkstein, der gebrannt ausgezeichnet
weissen und feinen Kalk lie fe rt; von Eisen nur unbedeutende
Spuren.
Alterthümliches hat die Insel mehre res, was beweist, dass
sie einst blühte, aber nur im höchsten Alterthura; denn späte
r ist sie verschollen. Vom jetzigen Zustande der Insel soll
hei ihrer Bereisuug und am Schluss der Beschreibung gespro-
chen werden.
Diese Insel hat ein grosses Geschenk der N atur, einen
herrlichen, von allen Seiten geschützten Hafen, Ajio Nikolo,
der tie f is t, guten Ankergrund und Landungsplatz hat, am Eingang
ist zwar keine Untiefe oder Klippe, aber er is t eiig
lind etwas gekrümmt und daher bei dunkeln Nächten nicht
gut zu finden. Man kann diesen Hafen zugleich einen wohlbesetzten,
grossen Fischteich nennen; denn es wimmelt hier
von vielen pfuudschwereii und grössern Fischen, mit gutem,
weissem F leisch, und mein Bedienter fing mir fast täglich an
den Nachtschnuren Einen, auch wohl ein P a a r, wenigstens
2 Fuss lange Meeraale (Alunggrlh), die sehr schmackhaft und
fe tt sind. Der Grund des innern Hafens wird wenig von
Wellenschlag bewegt und ist daher stark mit Meeresgewächsen
bedeckt.
An der Einfahrt in diesen Hafen zeigt sich zu beiden
Seiten Glimmerschiefer, der 28« in N.W. fällt. Die westliche
Seite zeigt die Lagerung am deutlichsten , der zu unte
rst zu Tage aussteheiule Glimmerschiefer ist grünlichgrau, er
enthält reichlich dünne Quarzlagen und der Glimmer ist mit vielen
kleinen, theils verwitterten, theils frischen, braunen Granaten
verwachsen, über ihm liegt .ein gegen 10 Lr. mächtiges Lager
krystallinisch-feinkörniger Kalkstein, was höher ins Gebirg
fortsetz t, es ist in seinem untersten Theile schön weiss, mit
gelben, eisenochrigen Klüften durchzogen, im obersten Theile