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man erbaut jährlich etwa 15 Centner (Cantharen). Die Oliven
sind klein, aber geben sehr gutes Oel. Es wird h ie r sehr
schönes Wachs und trefflicher Honig gewonnen, der aroma-
tischer und lieblicher ist, als der, welchen man je tz t vom Hy-
mettos e rh ä lt; beide Produkte werden nach Syra zum Verkauf
gebracht.
Was über bessere Benutzung des Bodens hei Polykandro
gesagt wurde, gilt auch hier. Als Gewerhszweig giebt es
le rne r auf dieser Insel bläulich-grauen Marmor, von angenehmer
gleichförmiger Farbe, der hier verarbeitet werden könnte.
Die Insel h a t nur einen bewohnten O rt, der mit einer
Mauer befestigt is t, man bemerkt mehr Wohlhabenheit daselbst,
als in Polykandro.
Das geognostische Verhältniss ist sehr einfach: zu unterst
Glimmerschiefer, Gneiss, darüber krystallinisch-körniger Marmor
, der am südwestlichen Ende der Insel benutzt werden
kann. Das Hauptfallen der Gebirgsarten ist in Ost. Eine
Eisenkieseleinlagerung an der Südostseite bietet wenig Benutzung
dar.
Ich beginne die Untersuchung der Insel von Osten h e r;
hie r zeigt sich am obern Abhange des östlichen Cap im Kalkstein
eine Eisensteineinlagenmg von einiger Ausdehnung, sie
wurde e rst bei der Abfahrt bei etwas stürmischem Meer vom
Schiff aus gesehen. Bei den vielen, guten, reichen Eisensteineinlagerungen,
die unter günstigen Verhältnissen bisher beschrieben
sind, war es wohl nicht der Mühe werth, mit vielem
Zeitverlust nach diesem unbedeutenden Punkte zurückzukehren.
Nicht weit von diesem Cap an der südöstlichen Küste
zeigt sich schwarz am felsigen Ufer des 3Ieeres eine Eisen-
steiiieinlagerung, die grösstentheils einst vom Meere weggerissen
worden is t, sie zeigt sich als eine grosse P u tz e , die
im Fall des Bedarfes leicht gewonnen und abgeführt werden
könnte.
Es ist ein r o t h e r K i e s e l e i s e n s t e i n , der aus dunkel-
braunrothem Eisenkiesel, welcher durch und durch mit feim
neu Schnürchen und Partien Eisenglanz verwachsen ist,
besteht.
Dieser Rotheisenstein ist eben im Bruch, m a tt, besitzt
eine grosse Härte, giebt am Stahl heftig F e u e r; sein Pulver
ist etwas blässer braunroth als seine ungetrennte Masse. E r
wird von Säuren nicht angegriffen.
Vor dem Löthrohre bleibt er in Weissglühhitze unverändert und
schmilzt nicht; er wird als Splitter vom Borax nicht aufgelöst, das
Glas erhält Elsenfarbe und der Splitter wird nur an der Oberfläche
etwas blässer; auch vom mikrokosmischen Salz wird er als Stückchen
nicht aufgelöst, das Glas erhält Eisenfarbe, die beim Erkalten wieder
verschwindet, der Splitter ze ig t sich an der Oberfläche angefressen,
gelblich und stellenweise röthlich. Dass man bei der Prüfung so viel
als möglich den beigeraengten Eisenglanz vermeiden müsse, bedarf wohl
keiner Erwähnung.
Dieser Eisenstein gewährt, so wie e r ist, keine Benutzung,
und Avürde nur nützlich sein, wenn man zu einer Gatti-
rung oder einem Schmelzprocesse einen starken Kieselgeh
a lt, nebst einem dann nicht unbedeutenden Eisengehalte
brauchte, in diesem Falle ist ein solches von der Natur her-
vorgehrachtes Verhältniss gewiss vortheilhafter, als künstliche
ähnliche Gemenge.
Die Einwohner nennen diesen P la tz : S i d e r o c a p s i .
Nicht weit davon westlich ist eine kleine Kapelle Ajio Georgi.
Diese Eisensteineinlagerung liegt in weissem, krystallinisch-
körnigem Kalkstein, der auf einem Schiefergestein aufgelagert
is t, was ganz aus ockergelbem, kohlensauren, eisenhaltigen
Kalk b e steh t, der mit feinen, weissen, durchschimmernden
Glimmerblättchen verwachsen ist, durch welche die schiefrige
Structur hervorgebracht wird.
Dieses schiefrige Gestein löst sich in Säuren a u f, und hinterlässt
reichlich einen gelben, ochrigen Rückstand.
Vor dem Löthrohre fü r s i c h werden in der Rothglühhitze die feinen
Glimmerschüppchen weisser und glänzender, die übrige Masse wird
roth; in Weissglühhitze schmilzt diess Gestein an den Kanten zu einem
gelblichen Email, ohne sich sehr zurückzuziehen, indem es die flache
Form, die es hatte, behält; das nächst angrenzende wird weisslich.
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