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278 DELOS.
sind, vielleicht liegen aber die Bruchstücke selbst iu Alörtel
oder hinter ihnen befindet sieb starker Guss von Alörtel, Thon
,11. s. w. Der Raum steht je tz t trocken; hat er wohl unten
einen Abzugskanal nach der tiefer liegenden S tad t? Dass die
langen Scheibenmauern durch Bogen von Granitstücken auseinander
gehalten werden, ist bei allen solchen Wänden nöth
ig , sonst würden sie durch Seitendrnck bald zusammengeschoben;
bei dem Wasserbehälter irn heiligen Bezirk des
Asklepios bei Epidauris, siebe I. Tb. S. 292, findet dasselbe
statt.
Wendet man sich von dem Thea ter östlich aufwärts, um
den Kynthos zu besteigen, so findet man auf diesem Wege
rechts einige Granitsäiilen und etwas höher links die Ueberreste
eines Tempels, dessen Fussboden Alosaik war; unter
diesem Tempel wurden schöne, hohle Räume aufgefunden,
als man Kaninchen in den Trümmern verfolgte.
An dem nun steiler aufsteigenden Kynthos, ziemlich in
der Alitte desselben, doch etwas mehr gegen Nord, gelangt
man zu einem alten F e lsenthore, von den Neuern D r a k o -
s p i l i a , die Drachenhölile, genannt. Sonst führten Stufen
zu demselben hinauf, sie sind aber weggeführt. Kurz zuvor,
ehe man zu diesem Thor gelangt, sieht man unterhalb links
einen Unterbau aus grossen Quaderstücken. Einige Schritte
aufwärts liegt mitten im Wege ein von oben berabgeworfenes
Stück eines grossen, aus weissem Alarmor gehauenen, vierkantigen
Ringes, der wahrscheinlich als Plinthe eine Statue
umgab, um ihren Stand auf rohem Felsen zu verschönern.
Rechts sind Stufen in den Felsen gehauen.
Noch ein wenig aufwärts und mau steht vor dem Felsenth
o re , was unstreitig zu den ältesten Bauten der Insel gehört;
es war die feste Thorwacht des von den frühesten Bewohnern
erbauten Castels anf der Spitze des Kynthos, der von
den ändern Seiten schwerer zugänglich is t, auch wurde wohl
von der Seite des darunter befindlichen Hafens zuerst ein
Angriff erw a rte t; gewöhnlich wird es als Thor der Stadt, die
mit ihren Tempeln viel später entstand, geschildert.
DELOS. 279
Die Granitfelsen des Kynthos bilden hier eine 5 Schritt
b reite Schlucht, in diesen sind zu beiden Seiten winklige Widerlager
eingehauen und auf jeder Seite fünf vollkommen iu
in dieselben passende, flache, über 9 Fuss lange Granitbänke
eingesetzt, die sich an ihren ändern Enden mit schiefem, angehauenem
Anfall gegen einander lehnen, sie bedecken einen
Raum von 6 Schritt Länge und über 1 Lr. Höhe. So ist denn ein
felsenfestes Dach gebildet, der ältesten Arbeit Urkunde. Damit
min selbst nicht mit Riesenkraft diese Bänke aus ihren Widerlagern
gerückt werden können, so sind noch über ihnen Felsblöcke
aufgehäiift. Nur dieses Felsenthor w ar auf dieser Insel den Barbaren
zu fe s t, um es zu zerstören und so blieb es nach mehr
als ein Paar Jahrtausenden der Nachwelt noch unversehrt.
Die hier folgende ziemlich gut ausgeführte Skizze nahm ich
bei jenem Unterbau, weil man von h ie r am besten den innern
Raum und die Bauart dieses Felsenthores sehen kann, man
steht einige Lr. tie f unter ihm, und sieht daher von hier
aus nichts von den höher ansteigenden Felsenmasseii des
Kynthos,
Ist man durch dieses Felsenthor aufwärts hindurchgegangen,
so findet man herabgestürzte Säulenstücke; zur Seite ist
auf einem Granitfelsen oberhalb eine 4eckige Vertiefung ausgehauen,
in welcher wohl eine Statue stand, die vielleicht
mit jenem Alarmorringe umgeben war.
Nahe an der Kuppe des Kynthos findet man Ueberreste
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