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ich kann daher nicht mit Gewissheit angehen, aus was für
Kalkstein er besteht.
Ueberrest der Insel Kalliste.
Der ältere Kalkstein, aus welchem der Stephansberg und
der Eliasberg bestehen und auf dem noch Pyrgos liegt, ru h t
auf Tlionscliiefer, wie man sich au den tiefsten Punkten überzeugen
kann.
Diess ist alles, was von der frühesten Insel Kalliste übrig
blieb, es ist fast lauter nackter Kalkfelseii und könnte von der
Schönsten (Kalliste) keine Vorstellung geben, wenn nicht jene
Stückchen Land zu beiden Seiten des Stepbaiisbei'ges geblieben
M’ären und sicli beute noch durcli eine üppige Vegetation
aiiszeichneten.
Auf diese Walirnehraimgen gestützt, lässt sicli wohl mit
aller geoguostiscbcn Wabrsclieiiilicbkeit sagen, dass das frü heste
Kalliste so sciiöii vuid fruchtbar war, weil cs grösstentheils
Thonschiefer als Boden hat te, der sich leicht zersetzte
lind daher ungemein fruclitbar war. Der Thonschiefer ivar
jedenfalls im Allgemeinen nicht mit Kalkstein bedeckt, denn
1) dieser zersetzt sich nicht und giebt keinen fruchtbaren
Boden.
2) Die frühere Insel muss niedrig und sehr gleichförmig
eben gewesen sein, was die gleichförmige Verbreitung der
Laven dieses Erliebungskraters über den stellen gebliebenen
Theil der Insel beweist.
3) Auch auf dem Theile, welchen der einstürzeiide Krate
r verschlang, können nicht bedeutende Kalkmasseii gewesen
sein; waren sie sehr gross, so würden sie die ringsherum
gleichförmigen Ergiessuugeii des Feuerschlundes gestört haben,
was noch zu bemerken wäre, und stürzten sie gleich anfänglich
oder auch später in den Krater, so würde sich doch wohl
irgendwo in den spätem Ausbrüchen eine Spur von Kalk finden,
während überall die ältesten Laven so wie die neuesten
aus gleicheir Stoffen, in gleichen Verhältnissen bestehen mul
Kieselerde vorwaltend is t, dann folgt Tlionerde.
Ueber die Form und Grösse der Insel Kalliste lässt sich
folgendes mit ziemlicher Gewissheit sagen:
1) Ihre höchsten Punkte waren wohl der Eliasherg, Ste phansberg
und Pyrgos.
2) Sie endigte wahrscheinlich südöstlich einst da, wo sie
je tz t noch endigt.
3) Sie breitete sich über den ganzen spätem Krater aus,
so dass also Santorino, Therasia und Aspro-nisi einst zu ein
und derselben Insel, Kalliste, verbunden waren, auf deren
nach dem Einsturz des Kraters stehen gebliebenen Rändern
die Ergiessungen des Vulkans sich natürlich am höchsten abgesetzt
haben.
4) Dass zwischen Santorino’s beiden westliclien Spitzen
und den stehen gebliebenen Stücken Aspro-nisi und Therasia,
so wie zwischen diesen beiden sich kein vulkanischer Absatz
zeigt, ist so zu ei’kläreii, dass das frühere Eiland Kalliste hier
Einbuchtungen h a tte , oder dass beim Einsturz des Hauptkraters
diese als die schwächsten Seiten mit in die Tiefe gerissen
wurden, also nun das Aleer darüber trat.
Alan könnte vielleicht an den flachen Theilen der Ost-
iind Südseite von Santorino, und wohl gar auch an der M'est-
seite von Therasia durch Bohrungen auf das alte Grundgebirg,
Thonschiefer, kommen, und im glücklichsten Falle sogar Wasser
erbohren, wodurch wenigstens einzelne Stücke Land uiigemeiii
fruchtbar werden würden. Das mag die Folge lehren, wenn
Wald Griecheiiland’s kahle Höhen überdecken wird (siehe S.
3 0 , auch 1. Tlieil S. 5).
Einiges im Allgemeinen über den Hauptkrater.
Dieser ist ein Erhebungskrater. Die Bänke von Tracbit
in verschiedenen Abänderungen, Asche, Sand und Conglomera
ten , welche er um sich herum s e h r gleichförmig verbi’eitete,
könnJn nicht unter Wasser gebildet und dann geliobeii werden
sein, denn sie bedecken die frühere Insel, in deren Alitte
sich die unterirdische Kraft einen Ausweg öffnete ; diess he-
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