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weisen die stellen gebliebenen Ränder und die nocli unbedeckten
Ueberreste der ältern Insel.
Naclideni der Krater sich gehoben und geöffnet liatte, flössen
aus ilirn, wahrsclieiiilich iu kurzen Intervallen auf einander
folgend, gesclimolzene Trachite ii. s. w., wie beschrieben
wurde. Seine Ergiessungen waren grösstentheils feuriger, melir
oder weniger gescbraolzencr, seltner trockner, staubiger Art,
nur ein Paar AJal sclieiiien im Alittel seiner noch sichtbaren
Ueberreste sclilaniinige, wässerige Ausbrüche stattgefniiden zu
haben. Die untern Scliicliten sind selir wenig gegen die Ab-
liange geneigt*), die Neigung nininit allmählig zu bis zum
obersten, stehen gebliebenen Rande, der sich dann zu den
Rändern von Santorino und Therasia, minder bei Aspro-nisi,
verflächt.
Es lässt sich leicht die imgerälire Höbe des Kraters be-
reclmen, da die oft in mächtigen Bänken abgelagerten E r giessungen
zum Alittelpuiikte weisen, der überdiess durch
spätere Emporliebuiigeii, die Kammeni, sichtlich ist. So viel
lässt sich im Allgemeinen sagen, dass er iiicJit viel höher w ar,
als die jetzigen höhern, stehen gebliebenen Rän d e r, die gegen
120 Lr. senkrechte Hölie haben. Vom Tbonscbiefer unte
r dem Stephansberge bis zn den äussersten Bändern von
Therasia und von der Südküste unterhalb Akrotiris bis zur
Nordküste unterhalb Apano-meria gerechnet, würde der Alit-
telpuiikt des ältesten Kraters an die Südsüdwestseite von Neo-
Kamme'iii fallen.
Der grosse Trachitdom des ersten Kraters stürzte ein,
die Insel erJiielt ihre jetzige Gestalt, aber es war noch Stoff
der unterirdischen Hitzentwickelung vorhanden zu grossen
Kraftäiisserungeii und es fanden daher in verscliiedeiien Zeiten,
wie später cliroiiologiscli aiifgeführt werden wird, neue Ausbrüche
statt, drei Schlackeniiiseln, die Kamme'ni, wurden ge*)
Die mit Bleistift geschriebenen, an den Hauptpunkten aufgenoin-
raenen Neigungswinkel haben sich leider verwischt, so dass ich , ohne
zu errathen, sie nicht mehr mittheilen kann, doch thut diess zur Hauptsache
nichts, die ohnediess erwiesen wird.
hoben und noch wirkt unterirdische Thätigkeit fo r t, es s trö men
schwefiichte Dämpfe an der Südseite von Neo-Kamme'ni
empor und es heben s ic h , gleich wie eine Blase in der E rd rin
d e , Trachitmassen, die bald über die Aleeresfläche hervorragen
werden, wie in der Folge näher e rö rte rt wird.
Wie hoch werden diese Alassen steigen, wird ih r Dom
fest erstarren und stehen bleiben, oder abermals aufbreclien
und Zusammenstürzen? Wird sich eine Verbindung mit dem
Innern der Erde bilden und ein wirklicher, dauernder Vulkan
entstehen, das sind Fragen, die nur die Zukunft enthüllen kann.
Die früheste Insel Kalliste bestand, wie im vorigen mit
aller Wahrscheinlichkeit nachgewiesen wurde, hauptsächlich
aus Thonschiefer; sollte die se r, wie schon bei Alilo S. 428
angedeutet wurde, sich in ihm iu Ungeheuern Alassen befunden
haben und durch seine Zersetzung Anlass zu den bislier
hescliriehenen vulkanischen Wirkungen gegeben haben? Das
kupferreinigende Wasser bei Neo-Kamme'ni setzt reichlich Ei-
senoclier ab; so finden sich auch südlich von Alethana nahe
im Thonschiefergebirge Schwefelkiese, welche tiefer in grossen
Alassen liegend zu den Gasentbindungen bei Vromolimni, ja
vielleicht zum emporgehobnen Alethana Anlass gaben, wie sie
wolil Alilo, Kimoli und Polino in die Höhe trieben und rö steten.
Sind es ungelieure Alassen von Schwefelkies, so bleibt
die vulkanische Wirkung nur in der E rd rin d e , es giebt noch
einen tüchtigen Ausbruch und Santorino wird keinem Jahr
aus Jahr ein verheerenden Vulkane zum Raub. Nicht weil es
das wünschenswertheste is t, sondern weil es die Natur anzii-
deuten sclicint, hin icli der Aleinmig, dass sich kein eigentlicher
Vulkan bilden wird.
Ehe ich mm zum Sclilusse der Beschreibung dieser Insel
die chronologische Geschichte ihrer Bildung und Veränderungen
folgen lasse, wird es nicht überflüssig sein, eine kurze
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