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Menge Felsenhüliner hören, wie ich sie auf keiner Insel
weiter in so kleiner Entfernung wieder sah.
Ehe es noch völlig dunkel wurde, gelangten wir zn dem
grossen K l o s t e r Aj io Mi c h a e l i , wo wdr übernachteten.
Es liegt an der Nordseite der Insel und gewährt eine weite
Aussicht auf das M eer, aus dem sich zunächst eine dunkle,
wüste Klippe h eb t, sie heisst Pipe'ri (Pfeffer); etwas ferner
gegen N. 0 . sieht man eine kleine felsige Insel, die gegen
Süden schroff abgestürzt is t, an dieser Seite sind die meisten
und besten Fische. Diese kleine Insel heisst S e r p h o - p u l o ,
viele der grössern Inseln haben einen solchen Sprössling
(tzovU., ngr. ein Vogel, besonders junge Vögel nennt man
ponli) in ih re r Nähe. In grösserer Ferne sieht man nördlich
die Küste von Thermia.
Die Klostergeistlichen nahmen mich recht freundlich auf,
sie nöthigten mich auf einen Divan (den man in wenig Klöstern
findet) zu setzen und brachten Pfeifen; dann wurde der Tisch
gedeckt und zu mir vor den Divan gestellt, wir assen in Stücken
geschnittenes gedünstetes Schaffleisch, welches unter gedünstete,
zerschnittene Paradiesäpfel, die das Gemüse ans-
machten, gemengt war, hierauf kam Käse von ihren Heerden,
ein Laienbruder kredenzte fleissig Wein. Sie rühmten sehr
gutes gesundes Wasser zu haben, die Quelle ist gefasst und
befindet sich einige Minuten gegen Osten, am nördlichen Abhang
des Gebirges, sie hatte 1 5 | R. Temperatur.
Bolus auf Serpho.
Einige Minuten westlich vom Kloster findet sich in zersetztem
Glimmerschiefer eine schmale Lage blass röthlich-
brauner Bolus, er ist mit Stücken zersetzten Schiefers untermengt;
die Leute hacken ihn heraus, obgleich sie wenig bekommen,
aber es ist auf der Insel weiter kein brauchbarer
Thon, denn als solcher wird er benutzt, er muss jedoch stark
bearbeitet werden, eine plastische Masse zu bilden, die sich
auch dann noch nicht so gut wie gewölinlicher Thon verarbeiten
lässt. Man verfertigt nahe dabei grosse Wasserkrüge daraus.
Ich schlug vor, ihn lieber zu türkischen Pfeifenköpfen zu verarbeiten.
Bleiglanz auf Serpho.
Eine Viertel Stunde von hier weiter am Abhange gegen Süden
sollte im Berge eine Höhle mit Säulen sein. Ich fand hier
am obern Abhange des Gebirges einen alten Grubenbau, der
Platz heisst Mn t ü l a . Das Gebirg ist thoniger, mit Eisenocher
durchwachsener verwitterter Glimmerschiefer, in diesen
ist ein niedriger Stolln getrieben, der sich nach einigen Lachtern
verzweigt. Hin und wieder sind Pfeiler stehen gelassen,
welche die Geistlichen Säulen nannten.
Die Alten haben hier eine sehr unkenntliche Lage verfo
lg t, welche an einigen Punkten bis zu 1 Zoll mächtig dichte
n , braunen Thoneisenstein fü h rt und mit grobspeisigem
Bleiglanz verwachsen is t, der Nesterweise etwa ^ Zoll stark
darin vorkommt, mit dem Bleiglanz findet sich hin und wieder
eine kleine Partie Sulphato-Carbonate of Lead (Schwefelund
kohlensaures Blei), oft in zarten Krystallen unter einander
verwachsen. Zuweilen bildet jene Lage einige Zoll grosse Nester
Eisenocher, in welchen sich dann meist gegen ^ Zoll starker
tetraedrischer Schwefelkies findet, e r ist hochgelb, die Würfel
sind braun überzogen und zum Theil in Brauneisenstein umgeändert.
E r enthält kein Gold.
Diese schmale Lage streicht h. 9. und fällt 20« in N. O,
Die unbedeutende Quantität Bleiglanz, welche sich aus den
zerstreuten Punkten gewinnen lä sst, konnte nur durch Sclaven
gewonnen werden, aber die geringe Ausdehnung, in welcher
man die schmale Lage verfolgte und endlich stehen liess,
beweiset, dass man dennoch seine Rechnung nicht fand. Verbesserung
weiter im Gebirg ist bei diesem Vorkommen nicht
zu hoffen. Dieser Bleiglanz rein geschieden enthält in Einem
Centner 4 | Loth fein Silber.
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