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oder Höhle herrVilirt, ganz nahe dabei ist westlich ein alter
Schacht; in den Verhauen kann man Avestlich nicht so weit
kommen, alles ist verbrochen, der nördliche Theil des Lagers
zeigt grosse Höhlen, in welchen mächtige Fclsblöcke
herabgestürzt sind, auch hier wurde viel gearbeitet, doch war
der Bau bei weitem noch uiiregelmässiger und die vielen an-
gehaueneu Versuchsörtcheu beweisen, dass mau mehr gesucht
als gefunden hat. Wenn man die alten Baue b e fäh rt, so bemerkt
mau sogleich, dass ein Eisensteinlager, was aus dem
schönsten mit Kalkspath durchwachsenen Rotheisenstein, Eisenocher,
feinspeisigen, etwas verwitterten Spatheisenstein (der
an einer Stelle auch etwas dunkelbraune Zinkblende fühi’t)
11. s. w. b esteht, überall stehen gelassen worden is t, und wo
man gezwungen war, es wegziihaiien, Avurde es zu Trockeii-
mauern und zum Verstürzeii von tiefer gehenden Höhlen und alten
Bauen angCAveiidet; aber über diesem Lager sind ohngefälir
4 Fuss hoch regelmässig Aveggeschrämt; es ging also der Bau
der Alten nicht auf dem Eisensteialager, sondern einige Fiiss
hoch in dem unmittelbar über demselben liegenden krystallinisch
körnigen, bräunlich-Aveissen Kalkstein, dieser ist mit
einer unzähligen Menge meist seigerer Klüfte durchschnitten,
die gelbes oder rothes Eisenoxyd enthalten oder damit überzogen
sind, sie streichen nach S. W. und sind mit einer Menge
dergleichen noch zärteren Klüften schief durchsetzt, es wird
solchergestalt ein netzförmiges GcAvebe in dem zunächst über
dem Lager liegenden Urkalk gebildet. Diese Klüfte durchsetzen
und führen oft zu kleinen, einige Zoll bis zu Einem
Fuss im Durchmesser habenden Höhlungen, die mit losem,
röthlich - braunem, tlionigem Eiscnoclier aiisgefüllt, aber entle
ert Avaren; was sich noch in den entferntesten Ecken davon
fand, liess ich sorgfältig auskratzen, und sicherte es, fand aber
nichts metallisches dariiin. Im Ocher liegen oft kleine, lose,
hlassgelbe Glimmerblättchen, noch reichlicher finden sie sich
in Coiicretionen von feiiispäthigem Kalk mit Eiseiiocher.
Es ist hier also alle geognostische Wahrsclieinlichkeit,
dass auf den mit Eiseiiocher ausgefüllten Klüften, mehr aber
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noch in den damit erfüllten Höhlungen, sich gediegenes Gold
fand. Dass sich je tz t nirgends mehr eine Spur von Gold in
den noch oifiien Bauen findet, beA\eisst nur, dass ein so geschätztes
Metall mit aller Gier und Sorgfalt bis auf die letzte
Spur Aveggehaueii A\urde; Avie diess in allen Gruben der Fall
is t, die nicht plötzlich und gewaltsam zum Erliegen kamen.
Hätte man bis zu den zuletzt wegen Wasser verlassnen Verhauen
kommen können, die aber schon vorher verstürzt sind, so möchte
man wohl eher nach einiger Arbeit etwas haben finden können.
Wenn ich nun aber auch wirkliche, geübte Häuer bei mir gehabt
und einige der oft als Bergfesten stehen gelassnen Stösse h ä tte
anschiessen lassen können, so war es, Avie voraus zu sehen, doch
nur verlorne Z e i t, denn d a , wo die Stösse stehen blieben,
Avussteii die Alten, die das Vorkommen und ihren Bau genau
kaimteii, nichts mehr zu holen, sonst würden sie sie sicher
Aveggehauen und sich lieber Brüche zugezogen, als reiche
Punkte dieses lockenden Metalls haben stehen lassen. Ihr
regelmässigster Bau zieht sich herab in Südwest, so streichen
auch meistens die Eiseiioxydhaltigen Klüfte, er ist verstürzt
und muss bei der unbedeutenden Höhe des Lagers über dem
M e e r , sich bereits z u , oder schon unter das Niveau des
Meeres erstreckt haben, das Meer musste bald hereintreten,
denn das Kalkgebirge ist mit vielen offnen Spalten und Klüften
durchzogen. Als nun das Wasser in ihre Hauptbaue trat,
so machte es diese ihnen freilich unsichtbar, Aiie Pansanias
berichtet, und sie konnten nicht mehr arbeiten, denn das mit
dem Meer in Verbindung stehende eingedrungene Wasser
lässt sich dann nicht mehr gewältigeii. Da sah man es als
eine Strafe des Gottes an, dessen Priestern sie zuletzt den
Zehnten des erbeuteten Goldes nicht mehr gebracht hatten,
Avie Menschen sonst und je tz t durch ih r eigenes Ich herbeigeführte
Uiiglücksfälle als Strafen des Himmels zu erklären
pflegen.
Das niedrige, flache Vorgebirge’ A v a s etwa 8 Lr. über
dem Niveau des Meeres liegt, ■ koiiiite bei grossen Stürmen
leicht überiluthet Averdeii, noch je tz t spritzt bei starkem Sturm
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