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mit feiner gelblich-brauner pnlverförmiger Erde bedeckt. Ich
liess an 3 O rten, in Seitenhöhlen, die ich fü r günstig hielt,
niedergraben, nm zu sehen, ob sich Knochen antediluviaiiischer
Thiere fänden, an 2 Stellen kamen wir bis auf das Gestein,
fanden aber nichts, am 3ten Platze konnte bei 1 Lr. Tiefe
der Boden nicht erreicht werden und die Arbeit wurde in der
staubigen Erde zu beschwerlich.
Unweit des Einganges sind vom Kirchhof eine Menge
Menschen-Schädel in eine der vordem östlichen Seitenhöhlen
geworfen, ich werde in der Folge von diesem Gebrauch der
Neu-Griechen sprechen.
In dem Bericht der Expedit, scientif. de More'e ist hin-
siclitlich der Bildung dieser merkwürdigen Höhle gesagt: Sie
möge wohl der Ausfluss eines unterirdischen Stromes gewesen
sein. Doch ist sie grad in ihrem Hintergründe am meisten geschlossen
und dann müsste das Wasser aus den rechtwinklig
in die Haiipthöhle mündenden Seitenschluchten eingeströmt
sein, deren Seitenwände freilich wie von heftig bewegtem Wasser
ahgespült zu sein scheinen.
Weiter in jenem Berichte heisst es: Jene Spalten seien
wohl durch unterirdische Emporhebungen gebildet, in denen
oft fliisssaurcs oder schwefelsaures Gas entwich und so durch
die Länge der Zeit den Felsen veränderte. Allein bei Empor-
liebimg würde die bis zum drüberliegeiideii Schiefer nicht mehr
mächtige Dicke von Kalkstein auch geborsten se in , sie ist aber
sehr gleichförmig und zusammenhängend übergelagert. Eine
d ritte Hypothese zu geben, müsste erst die Höhle ganz spe-
ciell in allen ihren Tlieilen iintersiicht werden, vielleicht gelingt
es dann ein sich der Wahrheit näherndes Resultat aufstellen
zu können.
Es Mar Mitternacht, als ich die Höhle verliess, und wäre
nicht die Ermüdung des Tages bei mir mul meinen Leuten
Miedergekehrt, ich hätte mich noch nicht trennen können von
der wimdcrharen Höhle.
Der gute Democheronte war sehr in Sorge nm uns und
h atte einen Boten abgesandt, der uns weislich am Ausgang er-
M'artete, denn in der Höhle Mar es still und finster mul lebendig
Treiben nicht zn h ören, bis matter Schimmer und
dumpfe Stimmen unsre Rückkehr ihm verkündeten und er
uns wenigstens mit der grossen Laterne nach Hause leuchten
konnte.
Den ändern Tag war die Luft kalt mul schneidend, wir
zogen zurück nach niiserm Standquartier.
Im westlichen Theil der Insel zwischen der Stadt mul
Sillaka tr itt blassgrünes verwittertes Serpentingebirg zu Tage.
Ein grösser Knabe kam zu mir mul sagte, es ständen
auf seinem Weinberg in einer Mauer 8 marmorne Kästen, es
traue sich aber ans F u rch t vor der Obrigkeit Niemand sie zu
öffnen, denn es sei Geld darin; obgleich diess nun keine Ursach
gewesen wäre sie nicht zu öffnen, so begab ich mich | St.
weit von der Stadt westlich dahin. Es waren Gesimsstücke
eines zerstörten Grabmals von weissem Marmor, in welchem
ein Sarkophag gestanden h a tte , dessen mit Schuppen gezierter
marmorner Deckel umgeworfen nur noch zur Seite lag.
Auf dem Wege nach dem Hafen besuchte ich noch den
nicht weit über demselben östlich liegenden vorspringenden Berg,
auf welchem eine altgriechische Burg gestanden hat, von der mir
noch eine mächtige Grundmauer aus grossen Quadersteinen übrig
ist. Von Süden kam ein im Felsen aiisgehaiiener Wasserlaiif wohl
i s t . Meit h e r , der sich beim Schlossberg im Felsen verliert,
er brachte einst der Burg fliessend Wasser.
Es war Anfang Dec. a. St. und der erste Schnee ein Paar
Zoll hoch gefallen, er schmolz aber in zMci Tagen wiedei
völlig M'eg.
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