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eines Alosaikfussbotleiis, aus kleinen, 4eckigen, schwarzen
Steinchen, mit Seckigen, weissen Marmorstiickchen ziemlich
roh in Mörtel gedrückt.
Die Kuppe des Ky n t h o s (Cynthus) ist ringsherum mit
Älauerwerk aus grossen Quadern eingefasst. Sie bildet eine
Plateform, auf welcher sich Marniorstücke und an der südöstlichen
Seite Reste eines Mosaikbodens zeigen. Scherben von
rothen iiiid auch von aussen schwarzen Gefässen sind in Menge
umhergeworfen.
In der Mitte dieser Plateform liegt ein roher Felsblock
von grauem, feinkörnigen Granit, in welchem hin und wieder
ein kleiner gelber Sphenki'ystall eingewachsen ist.
Von diesem Felsenblock, der vielleicht zuerst als Altar
diente, iiat man eine weite, öde Aussicht über das d ü rre , Jang
gezogene, eidechsenartige Eiland (es hat an der Südseite einen
wahren gekrümmten Schweif von Klippen) herab auf die
Schutthaufen einstiger Grösse, westlich auf das wüste Rhene'e,
östlich steigen die kahlen Titanengräber von Mykone auf und
im Kreise herum sieht man noch mehrere der Kykladen.
Das Aleer wogte stark, ich stand gegen den immer stärker
werdenden Sturm gelehnt, da kam der Schiffer und wollte
zu mir sprechen, blickte aber auf die Ecke des Felsenblockes
und sagte: „ d a stand vor kurzem der König.” Sogleich liess
ich Wein bringen, um ein Lebe hoch zn trinken. Die Spitze
des Kynthos aber, auf der ich stand, die folgte m ir, denn
des Bergmanns Macht reicht vom Innersten der Berge bis zur
Aussenfläche, sei’s der Kynthos oder der Anchesmos.
Der Schiffer malmte uns an Bord zu begeben, der Wind
gehe nördlicher, wir könnten nicht mehr lange im kleinen Hafen
bleiben. Wir zogen daher herab und zwar an der Nordostseite
des Berges, von da umgingen wir ihn südlich, denn
es sollten sich dem Bericht der Expedit, sc. de More'e zufolge
am Fusse des Kynthos alte Steinbrüche rosenfarbnen Syenites
finden.
Bis hierher leiteten uns die Alterthümer, sie sind interessant
genug und das Geognostische der Insel so höchst einfach:
Diese besteht ganz aus G ran it, der sich nur an einem
Punkte zu einer einzigen 87 Aletres hohen Spitze, dem Kynthos
über das Meer e rh eb t; blos an einer Stelle der Westküste
ist weisser Urkalk aufgelagert.
Der Granit des Kynthos sieht graulich, und mehr äusserlich
gelblich aus, weil der Quarz Eisenoxyd enthält, er ist
reichlich mit oft über 1 Zoll grossen Zwillingskrystallen von
weissem Feldspath durchwachsen und hat daher meist ein porphyrartiges
Ansehen; der Glimmer ist schwärzlichgelb. Dieser
Granit ist mit mehr grünlichschwarzer Hornblende übermengt,
als er Glimmer h a t; zuweilen führt er gelben Sphen in kleinen
Krystallen. Von Rhene'e aus hebt sich alles besser von
einander ah und man sieht den Granit des Kynthos in mächtigen
Bänken gegen Nord fallend. Dieser Granit, so wie der
von Mykone eignen sich nicht um verarbeitet zu werden und
alle auf Delos sich findenden Granitsäulen sind nicht aus hiesigem
G ranit, sondern entweder von Naxos oder wahrscheinlicher
aus den Brüchen in der Nähe von Alexandria-Troja,
an der Westküste von Kleinasien.
Der Granit des Kynthos mit seinen grossen Feldspathkry-
stailen gehört zu dem, welchen die Geognosteii als den ältesten
bezeichnen, es kann also Delos nicht, wie man noch geschichtlich
wissen will, später aus dem Meere aufgetaucht
sein, wie Mykone und Naxos, von denen das erstere aus demselben,
das zweite ans ähnlichem Granit besteht und frülier
bekannt gewesen sein soll. Wenn aber die frühesten Menschengeschlechter
Zeuge waren des Durchbruches des Pontus
Euxinus, so musste natürlich das niedrige Delos mit dem nur
87 Metres hohen Kynthos später aus dem Meere auftauchen,
als die übrigen höhern Eiländer.
Am südwestlichen, untern Abhänge des Kynthos befinden
sich 3 im Granit niedergebrochene Räume von etwa 3 Lr.
Tiefe und 4 bis 5 Lr. Durchmesser, Es sind die einzigen
um den Kynthos herum. Die Granitblöcke sind hier in ihren
Ablösungen lierausgebrochen, nirgends ist er bearbeitet;
überdiess ist er hier für diesen Zweck noch untauglicher, als
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